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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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zwar immer seinen Preis – Ka-Shume möglicherweise –, aber es lässt sich machen.«
    »Und wie kommen wir dorthin?«, fragte Eddie.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte Roland. »Sheemie muss uns hinschicken.«
    Stille in der Höhe bis auf das ferne Grollen des Donners, von dem dieses dunkle Land seinen Namen hatte.
    »Wir haben zwei Aufgaben«, sagte Eddie. »Sie betreffen den Schriftsteller und die Brecher. Wer kommt zuerst?«
    »Der Schriftsteller«, sagte Jake. »Solange die Zeit noch ausreicht, ihn zu retten.«
    Aber Roland schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«, rief Eddie aus. »Ach, Mann, warum nicht? Du weißt, wie glitschig die Zeit hier drüben ist! Und sie ist eine Einbahnstraße! Wenn wir den richtigen Zeitpunkt verpassen, bekommen wir nie wieder eine Chance!«
    »Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Shardiks Balken nicht weiter beschädigt wird«, sagte Roland.
    »Soll das heißen, dass Ted und dieser Dinky nicht zulassen werden, dass Sheemie uns hilft, bevor wir ihnen geholfen haben?«
    »Nein. Sheemie würde es für mich tun, da bin ich mir sicher. Aber was wäre, wenn ihm etwas zustößt, während wir in der Fundamentalen Welt sind? Wir säßen im Jahr 1999 fest.«
    »In der Turtleback Lane gibt’s eine Tür, die …«, hob Eddie an.
    »Selbst wenn sie 1999 noch da wäre, Eddie, könnte sie uns sonst wohin schicken. In irgendein x-beliebiges Wann. Und von Ted wissen wir, dass Shardiks Balken schon angefangen hat, sich durchzubiegen.« Roland schüttelte den Kopf. »Mein Innerstes sagt mir, dass das Gefängnis dort unten der Ort ist, wo wir anfangen müssen. Wenn jemand von euch anderer Meinung ist, höre ich gern zu und lasse mich überzeugen.«
    Sie schwiegen. Draußen vor der Höhle heulte der Wind.
    »Wir müssen Ted fragen, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen«, sagte Susannah schließlich.
    »Nein«, sagte Jake.
    »Nein!«, stimmte Oy zu. Was natürlich nicht überraschend war; wenn Ake etwas sagte, konnte man darauf Stein und Bein schwören, davon war Oy überzeugt.
    »Frag Sheemie«, sagte Jake. »Frag Sheemie, was wir seiner Meinung nach tun sollen.«
    Roland nickte bedächtig.

Kapitel IX
    S PUREN AUF DEM P FAD
    1
     
    Als Jake nach einer Nacht voller unruhiger Träume, von denen die meisten im Dixie Pig spielten, erwachte, sickerte mattes, schwaches Licht in die Höhle. In New York hatte solches Licht immer bewirkt, dass er am liebsten die Schule geschwänzt und den ganzen Tag auf dem Sofa verbracht hätte, um Bücher zu lesen, sich Quizsendungen im Fernsehen anzusehen und den Nachmittag zu verschlafen. Eddie und Susannah lagen aneinander geschmiegt in einem gemeinsamen Schlafsack. Oy hatte das für ihn vorbereitete Lager verschmäht, um neben Jake zu schlafen. Er war u-förmig zusammengerollt und hatte die Schnauze auf die linke Vorderpfote gelegt. Die meisten Leute hätten geglaubt, er würde schlafen, aber Jake sah den verstohlenen Goldglanz unter den Lidern des Tieres und wusste daher, dass Oy ihn heimlich beobachtete. Der Reißverschluss am Schlafsack des Revolvermanns war offen, der Schlafsack leer.
    Jake dachte einen Augenblick darüber nach, dann stand er auf und ging nach draußen. Oy folgte ihm und trottete lautlos über den festgetrampelten Boden, während Jake den Pfad hinaufging.
     
     
    2
     
    Roland wirkte abgehärmt, so als ginge es ihm nicht gut, aber er kauerte in der Hocke, und Jake fand, wenn er dazu beweglich genug war, fehlte ihm bestimmt auch nichts weiter. Er hockte sich neben den Revolvermann und ließ die Hände locker zwischen den Oberschenkeln herabhängen. Roland sah zu ihm hinüber, sagte aber nichts und betrachtete dann wieder den Gefängniskomplex, den das Wachpersonal Algul Siento und die Insassen Devar-Toi nannten. Er lag in heller werdendem bläulichem Dunst unter und vor ihnen. Die Sonne – elektrisch, nuklear, was auch immer – schien noch nicht.
    Oy ließ sich mit einem kleinen Seufzer neben Jake hinplumpsen und schien sofort wieder einzuschlafen. Aber damit konnte er Jake nicht täuschen.
    »Heil. Fröhlich beginne dein Tag«, sagte Jake, als das Schweigen bedrückend zu werden begann.
    Roland nickte. »Fröhlich schauen, fröhlich sein.« Er wirkte so fröhlich wie ein Trauermarsch. Der Revolvermann, der in Calla Bryn Sturgis bei Fackelschein eine furiose Commala getanzt hatte, hätte schon tausend Jahre in seinem Grab liegen können.
    »Wie fühlst du dich, Roland?«
    »Gut genug, um in die Hocke zu gehen.«
    »Aye,

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