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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nahm sie die Waffe in eine Hand und zeigte mit der anderen auf das Tragegeschirr. »Und was dieses Ding betrifft … Wenn du glaubst, dass ich mich da reinsetze, bevor’s wirklich sein muss, bist du verrückt.«
    Auf seinen Lippen zeichnete sich ein schwaches Lächeln ab. »Und wenn wir das beide sind, geht’s gleich besser, was?«
    Sie seufzte, dann nickte sie. »Mag sein, yeah, aber noch keineswegs richtig gut. Auf geht’s, Großer, wir hauen von hier ab. Mein Arsch ist ein Eiswürfel, und der Staub ist Scheiße für meine Nebenhöhlen.«
     
     
    5
     
    Sobald sie wieder im Dogan waren, setzte er sie auf den Bürostuhl mit Rollen und schob sie darauf bis zur ersten Treppe, wobei Susannah ihre Gunna mitsamt den Orizas auf dem Schoß hielt. An der Treppe beförderte der Revolvermann den Stuhl mit einem Tritt über die Kante und stand dann mit Susannah auf der Hüfte da, während beide mit verzogenem Gesicht den krachenden Echos lauschten, mit denen der Stuhl sich immer wieder überschlagend die Treppe hinunterstürzte.
    »Der wäre damit erledigt«, sagte sie, als die Echos endlich verstummten. »So wenig er mir jetzt noch nutzen kann, hättest du ihn ebenso gut hier oben lassen können.«
    »Wir werden sehen«, sagte Roland und machte sich an den Abstieg. »Auf uns könnte eine Überraschung warten.«
    »Das Scheißding is hin, das wissn wir beide«, sagte Detta. Oy ließ ein kurzes, scharfes Kläffen hören, als wollte er Stimmt genau! sagen.
     
     
    6
     
    Der Bürostuhl hatte den Sturz tatsächlich überlebt. Und den nächsten ebenfalls. Als Roland schließlich in die Hocke ging, um das arme verbeulte Ding zu begutachten, nachdem es eine dritte (und äußerst lange) Treppe hinabgepoltert war, entdeckte er, dass nun eine der Rollen stark verbogen war. Das erinnerte ihn ein wenig daran, wie ihr verlassener Rollstuhl ausgesehen hatte, als sie ihn nach dem Kampf gegen die Wölfe an der Oststraße auf dem Bergpfad aufgefunden hatten.
    »Da, hab ich’s dir nich gesagt?«, fragte Detta und gackerte. »Wird wieder Zeit, sich ins Zeuch zu legn, Roland!«
    Er betrachtete sie. »Kannst du Detta nicht wegschicken?«
    Sie sah ihn überrascht an, dann rief sie sich ins Gedächtnis zurück, was sie zuletzt gesagt hatte, und errötete. »Doch«, sagte sie mit bemerkenswert dünner Stimme. »Entschuldige, Roland.«
    Er hob sie auf und rückte sie im Tragegeschirr zurecht. Dann ging es weiter. So unangenehm es unter dem Dogan war – so unheimlich es unter dem Dogan auch sein mochte –, Susannah war trotzdem froh, dass sie Fedic nun endlich hinter sich ließen. Weil das zugleich bedeutete, dass sie auch alles andere hinter sich ließen: Lud, die Callas, Donnerschlag, Algul Siento; auch New York und den Westen Maines. Vor ihnen lag das Schloss des Roten Königs, wenngleich sie nicht glaubte, dass sie sich deswegen sonderlich große Sorgen machen mussten, war sein berühmtester Bewohner doch dem Wahnsinn verfallen und hatte seinen Wohnsitz im Dunklen Turm genommen.
    Das Unwesentliche blieb zurück. Sie näherten sich dem Ende ihrer langen Reise, und es gab nicht mehr viel anderes, um das man sich Sorgen machen musste. Das war gut. Und wenn das Schicksal es wollte, dass sie auf ihrem Weg zu Rolands Objekt der Begierde den Tod fand? Nun, solange jenseits der Existenz nur gewöhnliche Dunkelheit lag (wie sie während des größten Teils ihres Erwachsenenlebens geglaubt hatte), war nichts verloren, solange es kein Flitzerdunkel voller schleichender Ungeheuer war. Und he, vielleicht gab es ja ein Leben nach dem Tode, ein Paradies, eine Wiedergeburt, vielleicht sogar eine Wiederauferstehung auf der Lichtung am Ende des Pfades. Letztere Vorstellung gefiel ihr, und sie hatte genügend Wunder miterlebt, um diese Möglichkeit nicht ganz auszuschließen. Vielleicht würden Eddie und Jake sie dort erwarten, beide dick gegen die Kälte vermummt, während die ersten vom Himmel herabschwebenden Schneeflocken des Winters sich in ihren Augenbrauen verfingen: Mr. FRÖHLICHE und Mr. WEIHNACHT, die ihr heiße Schokolade anboten. Mit Schlag.
    Heiße Schokolade im Central Park! Was war im Vergleich dazu der Dunkle Turm?
     
     
    7
     
    Sie kamen durch die Rotunde mit ihren Türen nach überallhin; sie erreichten schließlich den breiten Korridor mit dem Schild NUR ORANGEROTE ZEITKARTE VORWEISEN; BLAUE ZEITKARTE WIRD NICHT AKZEPTIERT an der Wand. Etwas weiter den Korridor entlang sahen sie im Schein einer der wenigen noch brennenden

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