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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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die Tower Road vom Schnee, so weit ihr gehen wollt; was sollte der alte Dingsbums sonst mit seiner Zeit anfangen? Natürlich müsst ihr erst mal hier abwarten, bis dieser jesusmäßige Nordoststurm sich ausgeweht hat …«
    »Also, wie lange dauert es, sobald wir von hier aufgebrochen sind?«, fragte Roland.
    »Sie können’s wohl kaum erwarten, was? Aye, echt scharf drauf, und warum auch nich, wo Sie doch aus der Innerwelt kommen, müssen Sie lange Jahre unterwegs gewesen sein, um bis hierher zu kommen. Mag mir gar nich vorstellen, wie viele. Na, ich schätz mal, dass ihr sechs Tage brauchen werdet, um aus den Weißen Landen rauszukommen, vielleicht sieben …«
    »Nennt ihr diese Lande Empathica?«, fragte Susannah.
    Er blinzelte, dann warf er ihr einen verwirrten Blick zu. »Äh, nein, Ma’am – ich hab diesen Teil der Schöpfung nie anders als die Weißen Lande nennen gehört.«
    Die Verwirrung war nur gespielt. Da war sie sich fast sicher. Der alte Joe Collins, fröhlich wie der Weihnachtsmann in einem Kinderstück, hatte sie gerade belogen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, aber bevor sie nachhaken konnte, fragte Roland scharf: »Lässt du das bitte vorläufig? Lässt du’s um deines Vaters willen?«
    »Ja, Roland«, sagte sie eingeschüchtert. »Natürlich.«
    Roland, der Susannah weiter auf seiner Hüfte trug, wandte sich wieder an Joe.
    »Könnt bis zu neun Tage lang dauern, schätz ich«, sagte Joe, während er sich am Kinn kratzte, »weil die Straße nämlich verdammt glatt sein kann, vor allem wenn Bill den Schnee walzt, aber das kann man ihm nun mal nich abgewöhnen. Er hat seine Anweisungen, wo er befolgen muss. Seine Programmierung, wie er’s nennt.« Der Alte merkte, dass Roland etwas sagen wollte, und hob eine Hand. »Nay, nay, ich trödle nich absichtlich, um Sie zu ärgern, Sir oder Sai oder was Ihnen lieber ist –, ich bin nur nich viel Besuch gewöhnt. Also, sobald ihr unterhalb der Schneegrenze seid, sind’s noch zehn bis zwölf Tagesmärsche, aber die braucht ihr keineswegs zu Fuß zurückzulegen, wenn ihr nich wollt. Weil dort eine von denen Positronics-Hütten steht, in der jede Menge kleiner Fahrzeuge geparkt sind. Wie Golfkarren, so sehn sie aus. Ihre Batt’rien sind ’türlich alle leer, aber dort gibt’s ’nen Generator, ’nen Honda genau wie meiner, der bei meim letzten Besuch noch funktioniert hat, weil Bill alles instand hält, soweit er kann. Wenn ihr’s schafft, einen dieser Wagen ’lektrisch aufzuladen … Also, damit würdet ihr eure Reisezeit auf höchstens vier Tage verkürzen. Also, ich denke Folgendes: Wenn ihr die ganze Strecke marschieren müsst, dann kann’s bis zu neunzehn Tagen dauern. Wenn ihr das letzte Teilstück mit einem dieser Summer fahren könnt – so nenn ich sie, Summer, weil sie beim Fahren immer so ein summendes Geräusch machen –, würd ich insgesamt zehn Tage sagen. Vielleicht elf.«
    Nach dieser langen Rede herrschte zunächst Schweigen. Neuerliche Windstöße warfen Schnee ans Fenster, und Susannah hörte wieder etwas, was fast wie ein menschlicher Schrei klang. Zweifellos wurde das Geräusch durch den Wind verursacht, wenn er über Winkel und Kanten strich.
    »Weniger als drei Wochen also, auch wenn wir marschieren müssten«, sagte Roland. Er streckte eine Hand nach der Polaroidaufnahme des dunklen Steinturms vor dem Abendhimmel aus, berührte sie aber nicht ganz. Als hätte er Angst, ihn zu berühren, dachte Susannah. »Nach all den Jahren, all den Meilen.«
    Von massenhaft vergossenem Blut ganz zu schweigen, fügte Susannah in Gedanken hinzu, aber das hätte sie nicht einmal gesagt, wenn sie mit ihm allein gewesen wäre. Das war auch nicht nötig; keiner wusste nämlich besser als er, wie viel Blut dafür vergossen worden war. Aber hier stimmte irgendwas nicht ganz. Stimmte nicht oder war effektiv falsch. Und das schien der Revolvermann nicht zu erkennen.
    Sympathie bedeutete, die Gefühle anderer zu respektieren. Empathie bedeutete, sie tatsächlich zu teilen. Weshalb würden die Leute also irgendein Land Empathica nennen?
    Und weshalb würde dieser nette alte Mann in diesem Punkt lügen?
    »Ihr müsst mir etwas erzählen, Joe Collins«, sagte Roland.
    »Aye, Revolvermann, wenn ich kann.«
    »Wart Ihr ganz nahe dran? Habt Ihr seine Steine mit der Hand berührt?«
    Der Alte starrte Roland zunächst an, als hätte er den Verdacht, dieser wolle ihn aufziehen. Als er sah, dass das nicht der Fall war, wirkte er auf einmal eher

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