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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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POSITRONICS. LTD.
    New York / Fedic
    Maximale Sicherheitsstufe
     
    Das alles erkannte Susannah von der anderen Seite wieder, aber unter VERBALER ZUTRITTSCODE ERFORDERLICH blinkte nun auf beunruhigende Weise:
     
    NR. 9 FINALE UMSTELLUNG
     
     
    7
     
    »Was möchten Sie als Nächstes tun, Madam?«, erkundigte Nigel sich.
    »Setz mich ab, Schätzchen.«
    Sie überlegte kurz, wie sie reagieren würde, wenn Nigel sich weigerte, das zu tun, aber er zögerte keine Sekunde lang. Danach ging-hopste-rutschte sie nach alter Art zu der Tür und legte ihre Hände darauf. Sie fühlte darunter eine Struktur, die weder Holz noch Stahl war. Außerdem glaubte sie, ein ganz leises Summen zu vernehmen. Sie überlegte, ob sie es mit schrull – ihrer Version von Ali Babas Sesam, öffne dich! – versuchen sollte, ließ es dann aber bleiben. Auf dieser Seite gab es nicht mal eine Türklinke. Einbahn bedeutete Einbahn, vermutete sie; ohne jeden Scheiß.
    (JAKE!)
    Sie sendete diesen Ruf mit aller Macht.
    Keine Antwort. Nicht mal dieses kaum hörbare
    (wimeweh)
    Nonsenswort. Susannah wartete noch einen Augenblick, dann drehte sie sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Sie ließ die Reservemagazine zwischen die gespreizten Knie fallen und hielt die Walther PPK in der rechten Hand schussbereit. Keine schlechte Waffe, wenn man mit dem Rücken an einer abgesperrten Tür lehnte, fand sie; ihr gefiel das Gewicht dieser Pistole. Vor langer Zeit waren sie und andere in einer Protestmethode ausgebildet worden, die passiver Widerstand genannt wurde. Lasst euch auf den Boden des Imbissraums fallen, schützt euren Bauch und eure Weichteile. Reagiert nicht auf die Leute, die euch schlagen und beschimpfen und eure Eltern verfluchen. Wiegt euch singend in euren Ketten wie die See. Was hätten ihre alten Freunde wohl von dem gehalten, was aus ihr geworden war?
    »Wisst ihr was?«, sagte Susannah. »Das ist mir echt scheißegal. Passiver Widerstand ist auch tot.«
    »Madam?«
    »Ach, nichts, Nigel.«
    »Madam, darf ich fragen …«
    »Was ich tue?«
    »Genau, Madam.«
    »Auf einen Freund warten, Chumley. Einfach nur auf einen Freund warten.«
    Sie war davon ausgegangen, dass DNK 45932 sie sofort wieder daran erinnern würde, dass er Nigel hieß, aber das tat er nicht. Stattdessen fragte er, wie lange sie auf ihren Freund warten wolle. Bis in alle Ewigkeit, erklärte Susannah ihm, was zunächst ein langes Schweigen hervorrief. Schließlich fragte Nigel: »Darf ich dann gehen, Madam?«
    »Siehst du denn etwas?«
    »Ich habe auf Infrarot umgeschaltet. Das ist zwar weniger befriedigend als dreidimensionale Makrovision, aber es wird ausreichen, um mich zur Reparaturstation zu bringen.«
    »Gibt’s in dieser Reparaturstation denn jemanden, der dich instand setzen kann?«, fragte Susannah ohne sonderliches Interesse. Sie drückte auf den Knopf, der das Magazin aus dem Griff der Walther auswarf, rammte es dann wieder hinein und empfand ein gewisses urwüchsiges Vergnügen bei dem öligen, metallischen SNICK!, das dabei zu hören war.
    »Das kann ich leider nicht sagen, Madam«, antwortete Nigel, »obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering ist, bestimmt weniger als ein Prozent. Sollte dort niemand sein, werde ich wie Sie warten.«
    Sie nickte, plötzlich müde und voller Gewissheit, dass dies der Ort war, an dem die große Suche enden würde – hier, an diese Tür gelehnt. Aber man gab nie auf, nicht wahr? Aufgeben war etwas für Feiglinge, nicht für Revolvermänner.
    »Möge es dir wohl ergehen, Nigel – danke, dass du mich getragen hast. Lange Tage und angenehme Nächte. Hoffentlich bekommst du deine Augen wieder. Tut mir Leid, dass ich sie rausgeschossen habe, aber ich stand etwas unter Druck und wusste nicht, auf welche Seite du dich schlagen würdest.«
    »Ihnen auch alles Gute, Madam.«
    Susannah nickte. Nigel stapfte davon, und dann war sie, wie sie da an die Tür nach New York lehnte, allein. Wartete auf Jake. Horchte auf Jake.
    Alles, was sie jedoch hörte, war das rostige, sterbende Rattern der Maschinerie in den Wänden.

Kapitel V
    I M D SCHUNGEL , DEM MÄCHTIGEN D SCHUNGEL
    1
     
    Allein die Gefahr, die niederen Männer und die Vampire könnten Oy töten, hinderte Jake daran, zusammen mit dem Pere zu sterben. Über diese Entscheidung brauchte er sich nicht den Kopf zu zermartern; Jake rief
     
    (OY, ZU MIR!)
     
    mit aller mentalen Kraft, die er aufbringen konnte, und Oy rannte wie der Blitz zu ihm. Jake hastete an niederen

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