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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Mordred!«, rief er. »Setz ihn ab, dann lass ich dich für heute leben! Ich schwör’s beim Namen meines Vaters!«
    Rote Augen voller Wahnsinn und Bösartigkeit beobachteten ihn über Oys verkrümmten Leib hinweg. Über ihnen, hoch auf der Wölbung des Spinnenrückens, saßen winzige blaue Augen, kaum mehr als stecknadelkopfgroß. Sie starrten den Revolvermann mit einem Hass an, der nur allzu menschlich war.
    Meine eigenen Augen, dachte Roland verzweifelt, und dann war ein böses Knacken zu hören. Das war Oys Rückgrat. Trotz seiner tödlichen Verletzung ließ der Bumbler das Gelenk, wo Mordreds Bein in den Körper überging, jedoch nicht aus den Zähnen, obwohl die dort sitzenden stahlharten Borsten viel von seiner Schnauze weggerissen und die scharfen Zähne bloßgelegt hatten, die sich manchmal so liebevoll sanft um Jakes Handgelenk geschlossen und den Jungen zu etwas hingezogen hatten, was Oy ihm hatte zeigen wollen. Ake!, hatte er bei solchen Gelegenheiten gerufen. Ake-Ake!
    Roland griff mit der Rechten nach dem Holster … und fand es leer vor. Erst in diesem Augenblick, viele Stunden nach Susannahs Weggang, ging ihm auch auf, dass sie einen seiner Revolver in die andere Welt mitgenommen hatte. Gut, dachte er. Gut. Falls sie tatsächlich im Dunkel gelandet ist, hat sie nun fünf Schuss für die Ungeheuer dort und einen für sich. Gut.
    Aber auch dieser Gedanke war nur schwach und fern. Roland zog den anderen Revolver, während Mordred auf den Hinterbeinen kauerte und sein verbliebenes mittleres Bein benutzte, um Oys Körper zu umschlingen und den noch immer knurrenden Bumbler von dem zerbissenen und blutenden Bein wegzureißen. Die Spinne wirbelte den pelzigen kleinen Körper in einer grausigen Spirale hoch. Einen Augenblick lang verdunkelte er dadurch das helle Licht der Alten Mutter. Dann schleuderte sie Oy von sich weg, und Roland hatte flüchtig ein Déjà-vu-Erlebnis, als ihm klar wurde, dass er diese Szene bereits vor langer Zeit einmal in einer Zauberkugel gesehen hatte. Oy flog in hohem Bogen durch die Funken sprühende Dunkelheit und wurde von einem der dürren Aststümpfe aufgespießt, wo Roland selbst die Äste abgebrochen hatte, um Feuerholz zu bekommen. Er stieß einen grausigen Schmerzensschrei – einen Todesschrei – aus und hing dann schlaff aufgespießt über Patricks Kopf.
    Mordred stürzte sich sofort auf Roland, aber sein Ansturm war nur ein langsames, schwerfälliges Schlurfen; eines seiner Beine war ihm kurz nach der Geburt weggeschossen worden, und jetzt hing ein weiteres, dessen Zangen sich krampfhaft öffneten und schlossen, während es durchs Gras schleifte, schlaff und gebrochen herab. Rolands Auge war nie klarer gewesen, die kalte Ruhe, die ihn in solchen Augenblicken umgab, nie eisiger. Er sah den kleinen weißen Höcker und die blauen Kanoniersaugen, die seine Augen waren. Er sah das Gesicht seines einzigen Sohns, das ihn über den Rücken des Ungeheuers hinweg anspähte, und dann verschwand es in einem Nebel aus Blut, als seine erste Kugel es wegfetzte. Die Spinne richtete sich auf und krallte mit den Vorderbeinen in den schwarzen, mit Sternen gesprenkelten Nachthimmel. Die beiden nächsten Kugeln Rolands durchschlugen den ungeschützten Bauch, traten auf dem Rücken wieder aus und zogen dabei dunkle Blutstrahlen hinter sich her. Die Spinne warf sich zur Seite, wollte vielleicht flüchten, aber ihre restlichen Beine trugen sie nicht mehr. Mordred Deschain fiel ins Feuer und wirbelte dabei einen Schauer aus roten und orangeroten Funken auf. Während er sich im Feuer krümmte, begannen die Stacheln an seinem Unterleib zu brennen, und Roland durchlöcherte ihn noch einmal – mit einem bitteren Lächeln. Die verendende Spinne wälzte sich aus der jetzt breit verteilten Glut auf den Rücken; dabei bildeten ihre restlichen Beine zunächst einen Knoten, der anschließend langsam auseinander sank. Eines der Beine fiel in die Flammen zurück und fing Feuer. Der Gestank war abscheulich.
    Als Roland sich in Bewegung setzte, um die von der verstreuten Glut hervorgerufenen kleinen Brände auszutreten, brach in seinem Kopf das Wutgeheul eines Wahnsinnigen los.
    Mein Sohn! Mein einziger Sohn! Du hast ihn ermordet!
    »Er war auch meiner«, sagte Roland und betrachtete dabei die rauchende Missgeburt. Er konnte sich die Wahrheit eingestehen. Ja, wenigstens das konnte er.
    Dann komm also! Komm, Sohnesmörder, und betrachte deinen Turm, aber wisse eines: Du wirst am Rand des Can’-Ka vor

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