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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Lippenstift aussehen ließ. Roland nahm sich dieses Stück und gab Jake ein anderes. »Worte, die ihr leicht verstehen würdet, kann ich leider nicht schreiben«, sagte er, »aber unsere Zahlen sind gleich, jedenfalls recht ähnlich. Schreib in Druckbuchstaben daneben, was ich sage, Jake, und gut leserlich.«
    Jake tat wie geheißen. Das Ergebnis war eine primitive, aber durchaus verständliche Karte mit einer Legende.
     
    »Fedic«, sagte Roland, indem er auf die 1 zeigte und dann einen kurzen Kreidestrich zur 2 zog. »Und das hier ist Schloss Discordia mit den Türen darunter. Einem großmächtigen Gewirr aus Türen, wie wir gehört haben. Es wird einen Verbindungsgang geben, der uns unter dem Schloss von hier nach hier bringt. Susannah, erzähl uns jetzt noch mal, welchen Weg die Wölfe benutzen und was sie genau tun.« Er gab ihr das Kreidestück in der silbernen Röhre.
    Sie nahm es entgegen und stellte bewundernd fest, dass es sich beim Gebrauch von selbst anspitzte. Eine kleine, aber hübsche Eigenheit.
    »Sie reiten durch eine nur in einer Richtung funktionierende Tür, die sie hierher bringt«, sagte sie und zog einen Strich von 2 nach 3 – zum Bahnhof Donnerschlag, wie Jake ihn genannt hatte. »Die Tür müsste gut zu erkennen sein, weil sie bestimmt groß ist, außer sie reiten einzeln nacheinander hindurch.«
    »Vielleicht tun sie das ja auch«, sagte Eddie. »Wenn ich mich nicht täusche, sind sie ziemlich auf das angewiesen, was das Alte Volk ihnen hinterlassen hat.«
    »Du täuschst dich nicht«, sagte Roland. »Bitte weiter, Susannah.« Statt nur in die Hocke zu gehen, saß er jetzt flach auf dem Boden und hatte sein rechtes Bein steif ausgestreckt. Eddie fragte sich, wie stark Rolands Hüfte wohl schmerzen mochte und ob er noch etwas von Rosalitas Katzenöl in der wiedererhaltenen Tasche hatte. Was er bezweifelte.
    Susannah fuhr fort: »Von Donnerschlag aus reiten die Wölfe die Bahnlinie entlang, zumindest bis sie aus dem Schatten kommen … oder der Dunkelheit … oder was immer das ist. Weißt du das genauer, Roland?«
    »Nein, aber wir werden es bald genug mit eigenen Augen sehen.« Er vollführte mit der linken Hand jene ungeduldig kreisende Bewegung.
    »Also dann überqueren sie den Fluss zu den Callas und entführen die Kinder. Und wenn sie mit ihnen schließlich wieder in Bahnhof Donnerschlag sind, besteigen sie meiner Ansicht nach mit ihren Pferden und den Gefangenen zurück nach Fedic einen Zug, weil die Tür für die Rückkehr ja nicht benutzbar ist.«
    »Aye, so geschieht es wohl, glaube ich«, sagte Roland. »Dabei umgehen sie das Devar-Toi – das Gefängnis, das wir mit der Zahl Acht bezeichnet haben – vorläufig.«
    »Scowther und seine Naziärzte haben diese helmartigen Dinger auf den Betten dazu benutzt, um etwas aus den Köpfen der Kinder zu saugen«, sagte Susannah. »Das ist das Zeug, das sie den Brechern geben. Sie werden damit gefüttert oder, so vermute ich, bekommen es injiziert. Die Kinder und der Gehirnextrakt werden dann durch die Tür zum Bahnhof Donnerschlag gebracht. Die Kleinen werden nach Calla Bryn Sturgis und vielleicht auch in andere Callas zurückgeschickt, und im Devar-Toi, wie Roland es nennt …«
    »Massa, Essen is fertig«, sagte Eddie düster.
    An dieser Stelle meldete Nigel sich in absolut fröhlichem Ton zu Wort: »Wünschen Sie einen kleinen Imbiss, Sais?«
    Jake befragte kurz seinen Magen und stellte fest, dass er vor Hunger knurrte. Es war abscheulich, so bald nach dem Tod des Peres – und nach allem, was er im Dixie Pig gesehen hatte – schon so hungrig sein zu können, aber er war es trotzdem. »Gibt’s hier denn richtiges Essen, Nigel? Wirklich?«
    »Ja, in der Tat, junger Herr«, sagte Nigel. »Leider nur Konserven, aber ich kann über zwei Dutzend Gerichte zur Auswahl anbieten, unter anderem gebackene Bohnen, Thunfisch, mehrere Sorten Suppe …«
    »Tunt-Fisch für mich«, sagte Roland, »aber eine große Portion, wenn ich bitten darf.«
    »Gewiss, Sai.«
    »Einen Elvis Special kannst du mir wahrscheinlich nicht zaubern«, sagte Jake sehnsüchtig. »Das ist ein Sandwich mit Erdnussbutter, Schinken und Banane.«
    »Jesses, Kleiner«, sagte Eddie. »Ich weiß nicht, ob du das bei dieser Beleuchtung erkennen kannst, aber ich werde gerade ganz grün um die Kiemen.«
    »Ich habe leider weder Schinken noch Banane«, sagte Nigel (wobei er letzteres Wort wieder äußerst kritisch aussprach), »aber ich habe Erdnussbutter und drei Sorten Marmelade.

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