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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zustimmend.
    »Gute Deckung«, sagte Roland. »Ausgezeichnete Deckung.« Dann zeigte er auf ein Gebiet im Norden des Gebäudekomplexes. »Und hier stehen alle möglichen Schuppen.«
    »In denen waren früher Lebensmittel gelagert«, sagte Ted, »aber jetzt stehen die meisten leer, glaube ich. Eine Zeit lang hat dort eine Bande von Rods geschlafen, aber vor sechs, sieben, acht Monaten haben Pimli und das Wiesel sie rausgeworfen.«
    »Aber wieder gute Deckung, ob leer oder voll«, sagte Roland. »Ist das Gelände hinter ihnen und um sie herum einigermaßen eben und frei von Hindernissen? Eben genug, damit dieses Ding darauf herumkurven kann?« Erwies mit dem Daumen auf Suzies Dreirad-Cruiser.
    Ted und Dinky wechselten einen Blick. »Eindeutig«, sagte Ted.
    Susannah wartete ab, ob Eddie protestieren würde, noch bevor er wusste, was Roland vorhatte. Was Eddie aber nicht tat. Gut. Sie überlegte bereits, welche Waffen sie wohl wählen würde. Welche Kaliber.
    Roland hockte kurze Zeit schweigend da und starrte die Karte an, als würde er auf irgendeine Weise mit ihr kommunizieren. Als Ted ihm eine Zigarette anbot, nahm der Revolvermann sie dankend an. Dann begann er zu sprechen. Zweimal zeichnete er mit einem Stück Kreide etwas auf die Seite einer Waffenkiste. Zweimal zeichnete er nach »Norden« und »Süden« weisende Pfeile auf die Karte. Ted stellte eine Frage; Dinky stellte eine weitere. Hinter ihnen spielten Sheemie und Haylis wie zwei kleine Jungen mit Oy. Der Bumbler imitierte ihr Lachen mit fast unheimlicher Genauigkeit.
    Als Roland fertig war, sagte Ted Brautigan: »Du willst ungeheuer viel Blut vergießen.«
    »Das will ich in der Tat. So viel ich irgend kann.«
    »Riskant für die Lady«, sagte Dinky trocken, indem er erst sie und dann ihren Mann ansah.
    Susannah äußerte sich nicht dazu. Auch Eddie nicht. Er war sich der Risiken vollends bewusst. Aber er verstand auch, weshalb Roland Susannah nördlich des Komplexes postieren wollte. Das Geländedreirad würde ihr Mobilität verleihen, und die würden sie brauchen. Was die Risiken betraf, so waren sie sechs, die es mit sechzig aufnehmen wollten. Vielleicht mit noch mehr. Natürlich würde es Risiken geben, und natürlich würde es Blutvergießen geben.
    Blut und Feuer.
    »Vielleicht schaffe ich es ja, ein paar zusätzliche Waffen in Stellung zu bringen«, sagte Susannah. In ihren Augen glitzerte jener spezielle Detta-Walker-Blick. »Über Funk ferngesteuert wie ein Flugmodell. Mal sehen. Aber ich bleibe in Bewegung, verlasst euch drauf. Ich rase durch die Gegend wie Fett auf einem heißen Backblech.«
    »Ob das alles funktionieren kann?«, sagte Dinky freiheraus.
    Rolands Lippen teilten sich zu einem humorlosen Grinsen. »Es wird funktionieren.«
    »Woher nimmst du die Sicherheit?«, fragte Ted.
    Eddie erinnerte sich an Rolands Argumentation, bevor sie John Cullum angerufen hatten, und hätte diese Frage deshalb beantworten können, aber für Antworten war der Dinh ihres Ka-Tet zuständig – wenn er welche geben wollte –, also überließ er es auch Roland.
    »Weil es muss«, sagte der Revolvermann. »Ich sehe da keine andere Möglichkeit.«

Kapitel XI

D ER A NGRIFF AUF A LGUL S IENTO
1
     
    Es war einen Tag später, nicht lange vor dem Hornsignal, das den morgendlichen Schichtwechsel ankündigen würde. Bald würde die Musik einsetzen, die Sonne würde aufflammen, und die Brecher-Nachtschicht würde nach links von der Studiersaalbühne abgehen, während die Brecher-Tagschicht von rechts auftrat. Alles war so, wie es sein sollte, aber trotzdem hatte Pimli Prentiss in dieser Nacht weniger als eine Stunde geschlafen und war selbst in dieser kurzen Zeit von schlimmen, wüsten Träumen heimgesucht worden. Gegen vier Uhr (als sein Wecker tatsächlich vier Uhr anzeigte, aber wer wusste das genau, und welche Rolle spielte das so kurz vor dem Ende überhaupt noch?) war er schließlich aufgestanden und hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und auf die dunkle Promenade hinausgestarrt, die um diese Zeit verlassen dalag, wenn man von einem einsamen Roboter absah, der es sich unsinnigerweise in den Kopf gesetzt hatte, einen Patrouillengang zu unternehmen, wobei seine mit Zangen bewehrten sechs Arme ziellos in den Nachthimmel griffen. Die noch funktionierenden Roboter wurden von Tag zu Tag wackeliger, aber ihre Batterien auszubauen konnte gefährlich sein, weil manche Sprengsätze enthielten, die detonieren konnten, wenn man das versuchte. Man konnte nichts

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