Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Million Dollar Campground am Lagerfeuer braten will. Ja, und als Nachtisch noch ein paar Mars-Riegel, beim haarigen alten Jesus! Schokoriegel von Mars sind voll geil!
    »Die Kühlbox geht euch nichts an, Jungs«, erklärt Bryan Smith den Hunden, die er im Rückspiegel sehen kann. Statt zu gieren, nickt der Minivan diesmal und gerät über den durchgezogenen Mittelstrich, während er mit achtzig Sachen eine unübersichtliche Steigung hinauffährt. Zum Glück – oder unglücklicherweise, je nachdem, wie man die Sache betrachtet – kommt ihm kein Fahrzeug entgegen; nichts behindert Bryan Smiths Weiterfahrt nach Norden.
    »Lasst bloß das Hamburgerfleisch in Ruhe, das ist mein Abendessen.« Er sagt Ahmdessn so, wie auch John Cullum das aussprechen würde, aber das Gesicht, das den Hunden mit den glänzenden Augen aus dem Rückspiegel entgegensieht, gleicht dem Gesicht von Sheemie Ruiz. Fast wie ein Ei dem anderen.
    Sheemie könnte Bryan Smiths Zwillingsbruder sein.
     
     

6
     
    Irene Tassenbaum fuhr den Pick-up jetzt selbstsicherer, Knüppelschaltung hin oder her. Allerdings wünschte sie sich irgendwie, nicht ungefähr eine Viertelmeile weiter rechts abbiegen zu müssen, weil sie dazu wieder die Kupplung würde treten müssen, diesmal zum Herunterschalten. Aber dort vorn begann nun einmal die Turtleback Lane, und die Turtleback Lane war, wohin diese Jungs wollten.
    Wiedergänger! Sie behaupteten, welche zu sein, und sie glaubte es ihnen doch glatt, aber wer hätte das sonst noch getan? Vielleicht Chip McAvoy und natürlich Reverend Peterson von dieser verrückten Wiedergänger-Kirche unten in Stoneham Corners, aber sonst noch jemand? Zum Beispiel ihr Ehemann? Von wegen. Niemals. Was man nicht auf einen Mikrochip ätzen konnte, war nach David Tassenbaums Überzeugung nicht real. Sie fragte sich – wie in letzter Zeit schon mehrmals –, ob man mit siebenundvierzig nicht schon zu alt war, um an eine Scheidung zu denken.
    Sie schaltete in den zweiten Gang zurück, ohne das Getriebe allzu sehr krachen zu lassen, aber als sie vom Highway abbog, musste sie dann ganz in den ersten Gang herunterschalten, weil der dumme alte Pick-up zu ächzen und zu tuckern anfing. Sie rechnete schon damit, dass einer ihrer Mitfahrer eine klugscheißerische Bemerkung machen würde (vielleicht würde der Mutantenhund des Jungen sogar wieder fuck sagen), aber der Mann auf dem Beifahrersitz sagte nur: »Die Straße sieht jetzt anders aus.«
    »Wann waren Sie denn zuletzt hier?«, fragte Irene Tassenbaum ihn. Sie überlegte, ob sie wieder in den zweiten Gang hochschalten sollte, beschloss dann aber, alles beim Alten zu belassen. »Solange es funktioniert, nur nicht daran herummachen«, sagte David gern.
    »Das ist eine Weile her«, räumte der Mann ein. Sie konnte nicht anders, sie musste immer wieder heimlich zu ihm hinübersehen. Er hatte etwas Fremdartiges und Exotisches an sich – besonders in den Augen. Es war, als hätten sie Dinge gesehen, von denen sie niemals auch nur geträumt hatte.
    Schluss damit, ermahnte sie sich. Er ist wahrscheinlich ein Drugstore-Cowboy, der gerade mal aus Portsmouth, New Hampshire, kommt.
    Aber irgendwie bezweifelte sie das. Auch der Junge war merkwürdig – er und sein exotischer Hundemischling –, aber die beiden waren nichts im Vergleich zu dem Mann mit dem hageren Gesicht und den seltsamen blauen Augen.
    »Eddie hat erzählt, dass sie eine Schleife bildet«, sagte der Junge. »Vielleicht seid ihr beide das letzte Mal von der anderen Seite gekommen.«
    Der Mann dachte darüber nach, dann nickte er. »Liegt das andere Ende in Richtung Bridgton?«, fragte er die Frau.
    »Ja, genau.«
    Der Mann mit den seltsamen blauen Augen nickte. »Wir wollen zum Haus des Schriftstellers.«
    »Cara Laughs«, sagte sie sofort. »Ein schönes Haus. Ich kenne es vom See aus, aber ich weiß nicht, welche Nummer die Einfahrt …«
    »Nummer neunzehn«, sagte der Mann. Sie fuhren gerade an der Hausnummer 27 vorbei. Von diesem Ende der Turtleback Lane aus würden die Nummern nicht höher, sondern niedriger werden.
    »Was wollen Sie denn von ihm, wenn ich fragen darf?«
    Diesmal antwortete der Junge. »Wir wollen ihm das Leben retten.«
     
     

7
     
    Roland erkannte die steil abfallende Zufahrt sofort wieder, obwohl er sie zuletzt unter einem schwarzen Gewitterhimmel gesehen hatte und durch die leuchtenden fliegenden Taheen abgelenkt gewesen war. Heute war keine Spur von Taheen oder anderen exotischen Geschöpfen zu sehen.

Weitere Kostenlose Bücher