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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Freunde sich in Bezug auf den markierten Korridor geirrt hatten –, würden er, Susannah und Oy sehr wahrscheinlich für immer und ewig verschwinden, statt weit jenseits von Schloss Discordia herauszukommen.
    »Sie wollten mich dort unten nicht allein lassen – sie haben mich wieder bis in den Bettensaal zurückbegleitet, bevor sie selbst weitergezogen sind –, und ich war verdammt froh darüber. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, den Rückweg selbst finden zu müssen, auch wenn ich’s wahrscheinlich geschafft hätte.«
    Roland legte einen Arm um sie und drückte sie kurz an sich. »Und sie wollten die Tür benutzen, durch die einst die Wölfe hinausgeritten sind?«
    »Mhm, die am Ende des Korridors, in dem nur orangerote Dauerkarten gelten. Sie werden dort herauskommen, wo die Wölfe immer rausgekommen sind, zum Fluss Whye ziehen und ihn überschreiten, um nach Calla Bryn Sturgis zu gelangen. Die Calla- Folken werden sie wohl aufnehmen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und auch wenn sie die ganze Geschichte erzählen, werden sie nicht … nicht gelyncht oder sonst was?«
    »Bestimmt nicht. Henchick wird erkennen, dass sie die Wahrheit sagen, und sich vor sie stellen, selbst wenn’s kein anderer tut.«
    »Sie wollen dann versuchen, die Torweghöhle zu benutzen, um auf die Amerika-Seite zurückzukehren.« Susannah seufzte. »Ich hoffe, dass ihnen das gelingt, aber ich habe da so meine Zweifel.«
    Die hatte auch Roland. Allerdings besaßen die vier auch ein gewaltiges Potenzial, und Ted hatte ihn als außergewöhnlich zielstrebiger und einfallsreicher Mann beeindruckt. Und die Manni waren auf ihre Weise ebenfalls mächtig und große Reisende zwischen den Welten. Wahrscheinlich würde es Ted und seinen Freunden irgendwann tatsächlich gelingen, nach Amerika zurückzukehren. Er überlegte, ob er Susannah erklären solle, dass das geschehen werde, wenn das Ka es wolle, kam aber wieder davon ab. Ka war gerade jetzt nicht ihr Lieblingswort, was er ihr auch kaum verübeln konnte.
    »Hör mich nun sehr wohl an und überlege scharf, Susannah. Sagt dir das Wort ›Dandelo‹ irgendetwas?«
    Oy sah mit glänzenden Augen auf.
    Sie dachte darüber nach. »Irgendwie kommt’s mir entfernt bekannt vor«, sagte sie dann, »aber das ist auch schon alles. Warum?«
    Roland erzählte ihr, was er glaubte: dass Eddie auf dem Totenbett eine Art Vision von einem Gegenstand … oder einem Ort … oder einer Person gehabt hatte. Von etwas, das Dandelo hieß. Eddie hatte den Namen an Jake weitergegeben, Jake hatte ihn an Oy weitergegeben, und Oy hatte ihn an Roland weitergegeben.
    Susannah runzelte zweifelnd die Stirn. »Vielleicht ist er auch schon zu oft weitergegeben worden. Ich erinnere mich da an ein Spiel, das wir als Kinder immer gespielt haben. Stille Post, so haben wir’s genannt. Der erste Mitspieler denkt sich irgendwas aus, ein schwieriges Wort oder einen Satz, und flüstert es seinem Nachbarn zu. Man darf es nur einmal hören, Wiederholungen sind nicht erlaubt. Der zweite Mitspieler gibt weiter, was er gehört zu haben glaubt, und so geht das dann die Runde weiter. Bis das Wort beim letzten Mitspieler in der Reihe anlangt, hat es sich in etwas völlig anderes verwandelt, was immer großes Lachen hervorruft. Wenn dieses hier falsch ist, werden wir allerdings nichts zu lachen haben, fürchte ich.«
    »Nun«, sagte Roland, »wir werden weiter auf der Hut sein und hoffen, dass ich’s richtig verstanden habe. Vielleicht bedeutet es ja auch überhaupt nichts.« Aber das glaubte er selbst nicht.
    »Wo kriegen wir wärmere Sachen her, wenn es noch kälter wird als jetzt?«, fragte Susannah nun.
    »Wir stellen uns selbst her, was wir brauchen. Darauf verstehe ich mich. Auch das ist etwas, was uns heute noch keine Sorgen zu machen braucht. Worüber wir uns Sorgen machen müssen, ist die Frage, was wir essen werden. Notfalls können wir vermutlich Nigels Vorratslager finden …«
    »Ich will auf keinen Fall unter den Dogan zurück, bevor wir nicht unbedingt müssen«, sagte Susannah. »In der Nähe des Bettensaals muss es auch eine Küche geben; sie müssen den armen Kindern doch irgendwas zu essen gegeben haben.«
    Roland dachte darüber nach, dann nickte er. Das war eine gute Idee.
    »Komm, wir sehen am besten gleich nach«, sagte sie. »Nach Einbruch der Dunkelheit möchte ich nicht mal mehr in der obersten Etage dieser Bude sein.«
     
     

4
     
    In der Turtleback Lane, im Jahr 2002, im Monat August, erwacht Stephen King aus einem

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