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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wie eine Ziege, die einem die Hose anknabbert, das ist er.«
    »Wir haben unser Bestes getan«, sagte der rechte Stephen King. »Wir hätten auch Eddie Deans Gestalt annehmen können, aber wir dachten, das wäre für die Lady zu schmerzlich.«
    »Die ›Lady‹ sieht aus, als würde sie es sogar mit einem Stück Seil treiben, wenn sie es zwischen den Schenkeln zum Stehen bringen könnte«, bemerkte der linke Stephen King und grinste lüstern.
    »Unangebracht«, sagte nun der dritte Mann, der mit den gefalteten Händen. Er sprach im milden Ton eines Schiedsrichters. Susannah erwartete fast, dass er Lästermaul King für fünf Minuten auf die Strafbank schicken würde. Das wäre ihr nur recht gewesen, seine spöttischen Bemerkungen taten ihr nämlich im Herzen weh; sie erinnerten sie irgendwie an Eddie.
    Roland beachtete das Geplänkel nicht weiter.
    »Könntet ihr auch drei unterschiedliche Gestalten annehmen?«, fragte er Silbermund King. Bevor der Revolvermann diese Frage stellte, hörte Susannah ihn laut schlucken und wusste jetzt, dass sie nicht die Einzige war, der von den Düften aus dem Esskorb das Wasser im Mund zusammenlief. »Hätte beispielsweise einer von euch Sai King, einer Sai Kennedy und einer Sai Nixon sein können?«
    »Eine gute Frage«, sagte Silbermund King von rechts.
    »Eine dumme Frage«, sagte Lästermaul King von links. »Gehört überhaupt nicht zum Thema. Und Abmarsch! Na ja, hat’s jemals einen Actionhelden gegeben, der ein Intellektueller war?«
    »Hamlet, Prinz von Dänemark«, sagte Schiedsrichter King hinter ihnen ruhig. »Aber da er der Einzige ist, der einem sofort einfällt, ist er vielleicht nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt.«
    Silbermund und Lästermaul drehten sich beide nach ihm um. Als klar war, dass Schiedsrichter King nicht mehr sagen würde, wandten sie sich wieder Roland und Susannah zu.
    »Da wir in Wirklichkeit nur ein Wesen sind«, sagte Silbermund, »noch dazu eines mit recht beschränkten Fähigkeiten, lautet die Antwort Nein. Wir könnten alle Kennedy sein, oder wir könnten alle Nixon sein, aber …«
    »Schöne Aussichten gestern, schöne Aussichten morgen, aber niemals schöne Aussichten heute«, sagte Susannah. Sie hatte keine Ahnung, warum ihr das eingefallen war (und noch weniger, warum sie das laut gesagt hatte), aber Schiedsrichter King sagte: »Genau!«, und nickte ihr wie einer Klassenbesten zu.
    »Macht weiter, um eures Vaters willen«, sagte Lästermaul King von links. »Ich kann’s kaum ertragen, diese Verräter am Herrn des Roten zu sehen, ohne kotzen zu müssen.«
    »Also gut«, sagte sein Kompagnon. »Obwohl es recht unfair erscheint, sie als Verräter zu bezeichnen – zumindest dann, wenn man das Ka in die Gleichung einführt. Da unsere wahren Namen für euch unaussprechbar wären …«
    »Wie Supermans Rivale Mr. Mxyzptlk«, sagte Lästermaul.
    »… könntet ihr genauso gut die benutzen, die Los’ uns beigelegt hat. Er, den ihr den Scharlachroten König nennt. Ich bin vereinfacht gesagt Ego und höre auf den Namen Femalo. Der Bursche neben mir ist Fumalo. Er ist unser ES.«
    »Also muss der andere hinter euch Fimalo sein«, sagte Susannah. »Was ist er, euer Über-Ich?«
    »Oh, hervorragend!«, rief Fumalo aus. »Ich wette, du kannst sogar Freud so aussprechen, dass der alte Sigmund zufrieden wäre!« Er beugte sich nach vorn und bedachte sie mit seinem wissenden lüsternen Grinsen. »Aber kannst du ihn auch buchstabieren, du kurzbeinige New Yorker Schwarzdrossel?«
    »Achtet nicht auf ihn«, sagte Femalo, »er hat Frauen schon immer als bedrohlich empfunden.«
    »Seid ihr Stephen Kings Ich, Es und Über-Ich?«, fragte Susannah.
    »Was für eine gute Frage!«, sagte Femalo anerkennend.
    »Was für eine dumme Frage!«, sagte Fumalo missbilligend. »Hatten deine Eltern auch geistig normale Kinder, Schwarzdrossel?«
    »Fang lieber kein Rededuell mit mir an«, sagte Susannah ihm. »Sonst schicke ich Detta Walker vor, damit sie dich platt macht.«
    »Ich habe nichts mit Sai King zu tun«, sagte Schiedsrichter King, »außer dass ich mir vorübergehend einige seiner körperlichen Merkmale geborgt habe. Mir ist übrigens selbstverständlich bewusst, dass ihr eigentlich nicht viel Zeit erübrigen könnt. Ich halte zwar nicht viel von eurer Sache und habe auch nicht die Absicht, mich irgend anzustrengen, um euch zu helfen – zumindest nicht, mich sehr anzustrengen –, aber andererseits weiß ich, dass ihr beide größtenteils für den Weggang

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