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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ihn zu beherrschen. Ich glaube nicht, dass er sich jemals sehr um Verständnis bemüht hat – er wollte dir nur bei etwas zuvorkommen, nach dem du strebst, und es dir wegschnappen. Solche Dinge waren ihm stets wichtig.«
    »Du würdest bestimmt gern hören, wie er in den Wochen, bevor er seine kostbaren Spielsachen zertrümmert hat, wie verrückt getobt, dich verwünscht und deinen Namen verflucht hat«, sagte Fumalo. »Wie er gelernt hat, dich zu fürchten, soweit er überhaupt Angst empfinden kann.«
    »Nein, der nicht«, widersprach Femalo – ziemlich trübselig, wie Susannah fand. »Der hätte keine Freude daran. Er siegt ebenso unelegant, wie er verliert.«
    »Als der Rote König gesehen hat, dass der Algul euch zufallen würde«, sagte Fimalo, »wurde ihm klar, dass die noch vorhandenen Balken sich regenerieren würden. Mehr noch! Dass diese beiden überlebenden Balken irgendwann die restlichen Balken neu erschaffen, sie Meile für Meile und Rad für Rad rekonstruieren würden. Und wenn es dazu kommt, könnte eines Tages …«
    Roland nickte. In seinen Augen sah Susannah einen völlig neuen Ausdruck: freudige Überraschung. Vielleicht versteht er doch zu siegen, dachte sie. »Dann könnte eines Tages alles zurückkehren, was sich weiterbewegt hat«, sagte der Revolvermann. »Vielleicht Mittwelt und Innerwelt.« Er machte eine Pause. »Möglicherweise sogar Gilead. Das Licht. Das Weiße.«
    » Da gibt’s kein Vielleicht«, sagte Fimalo. »Denn das Ka ist ein Rad, und solange ein Rad nicht zerbrochen ist, wird es sich immer drehen. Gelingt es dem Scharlachroten König nicht, sich zum Herrn oder Scharfrichter des Turms aufzuschwingen, wird alles zurückkehren, was einst war.«
    »Wahnsinn«, sagte Fumalo. »Und zerstörerischer Wahnsinn dazu. Aber der Große Rote war natürlich immer die verrückte Hälfte von Gans Persönlichkeit.« Er bedachte Susannah mit einem boshaften Grinsen und sagte: »Das war mal wieder Freuuud, Fräulein Schwarzdrossel.«
    Femalo fuhr fort: »Und nachdem die Kugeln zertrümmert und die Morde verübt waren …«
    »Das ist etwas, was ihr verstehen solltet«, sagte Fumalo. »Das heißt, wenn ihr nicht zu dumm dazu seid, es zu begreifen.«
    »Nachdem diese Arbeit getan war, hat er Selbstmord verübt«, meldete sich Fimalo zu Wort, und die beiden anderen drehten sich wieder nach ihm um. Es war, als müssten sie das zwanghaft tun.
    »Mit einem Löffel?«, fragte Roland gespannt. »Das war nämlich die Prophezeiung, mit der meine Freunde und ich aufgewachsen sind. Sie kommt in einer Art Knittelvers vor.«
    »Ja, in der Tat«, sagte Fimalo. »Ich dachte, er würde sich damit die Kehle durchschneiden, war die Kante der Löffelschale doch auch zugeschliffen worden (wie bestimmte Teller, müsst ihr wissen – Ka ist ein Rad und kehrt stets zu seinem Ausgangspunkt zurück), aber er hat ihn verschluckt. Verschluckt, könnt ihr euch das vorstellen? Ganze Ströme von Blut sind aus seinem Mund gestürzt. Fluten! Dann hat er das größte seiner grauen Pferde bestiegen – er nennt es Nis, nach dem Land des Schlafes und der Träume – und ist mit wenigen Gunna vor sich im Sattel nach Südosten in die Weißen Lande von Empathica fortgeritten.« Fimalo lächelte. »Hier lagern große Vorräte an Lebensmitteln, aber er braucht sie nicht, wie ihr vielleicht wisst. Los’ isst nicht mehr.«
    »Augenblick, Auszeit!«, sagte Susannah und bildete mit erhobenen Händen ein T (eine Geste, die sie von Eddie übernommen hatte, ohne sich darüber im Klaren zu sein.) »Wenn er einen zugeschliffenen Löffel verschluckt hat, der ihm den Hals aufgeschnitten hat, an dem er erstickt ist …«
    »Fräulein Schwarzdrossel geht ein Licht auf!«, frohlockte Fumalo und reckte die Arme gen Himmel.
    »… wie konnte er dann noch irgendwas tun?«
    »Los’ kann nicht sterben«, sagte Femalo, als würde er einer Dreijährigen etwas Offenkundiges erklären. »Und ihr …«
    »Ihr armen Trottel …«, warf sein Kompagnon mit gutmütiger Bösartigkeit ein.
    »Ihr könnt niemanden umbringen, der bereits tot ist«, schloss Fimalo. »Früher einmal, Roland, hätten deine Revolver seinem Leben ein Ende setzen können …«
    Roland nickte. »Vom Vater auf den Sohn vererbt, ihre Läufe aus Arthur Elds großem Schwert Excalibur geschmiedet. Ja, auch das gehört zur Prophezeiung. Und er hat sie natürlich gekannt.«
    »Aber jetzt ist er vor ihnen sicher. Er hat sich ihrem Zugriff entzogen. Er ist ein Untoter.«
    »Wir haben Grund

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