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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mathematica, kapiert?« Detta warf den Kopf zurück und lachte, aber die vergiftete, halbirre Verbitterung war daraus verschwunden. Sie schien aufrichtig amüsiert über die Dummheit ihrer geistigen Zwillingsschwester zu sein.
    »Und Daddy, der sagt: ›Ich zeig dir’n Trick, Odetta. Hab’ ich am College gelernt. Hat mir geholfn, das mitten Primzahlen zu blickn, und dir wirder auch helfn, Hilft dir, fast jede Primzahl zu finden, wasde willst.‹ Oh -detta, dumm wie immer, sagt darauf: ›Der Lehrer hat gesagt, gibt keine Formel für Primzahlen, Daddy.‹ Und Daddy, der sagt sofort darauf: ›Gibt’s nich. Aber du kannstse fragn, Odetta, wennde’n Netz hast.‹ Er hat’s das Netz des Eratosthenes genannt. Bring mich zu dem Kästchen anner Wand, Roland – ich werd dem blassn Computah sein Rätsel lösn. Ich werd dir’n Netz auswerfn und ne Zugfahrt fangn.«
    Roland brachte sie hin, dicht gefolgt von Eddie, Jake und Oy.
    »Gibma das Stück Kohle, wasde inner Tasche hast.«
    Er kramte und brachte ein kurzes schwarzes Stäbchen zum Vorschein. Detta nahm es und betrachtete die rautenförmige Anordnung der Zahlen. »Is nich grad genauso, wie’s Daddy mir gezeigt hat, ich schätz aber, ‘s läuft aufs selbe raus«, sagte sie nach einem Augenblick. »Primzahlen sin wie ich – einmalich und speziell. Muß ‘ne Zahl sein, die man durch Addition von zwei annern Zahlen bekommt, und darf nie teilbar sein, außer durch eins un’ sich selbah. Eins isse Primzahl, weils eben so is. Zwei is eine, weil man se bekommt, wenn man eins un eins zusammenzählt, und man kann se nur durch eins und zwei teiln, is aber die einzige gerade Primzahl. Alle annern geraden kannste vergessen.«
    »Kapier ich nicht«, sagte Eddie.
    »Weilste nur’n dummer weißer Junge bist«, sagte Detta, aber nicht unfreundlich. Sie studierte die Raute noch einen Moment, dann strich sie mit der Kohle rasch über alle Knöpfe mit geraden Zahlen, auf denen sie schwarze Schlieren hinterließ.
    »Drei isse Primzahl, aber kein Produkt, wasse durch Multiplikation mit drei bekommst, kanne Primzahl sein«, sagte sie, und jetzt hörte Roland etwas Seltsames, aber Wunderbares: Detta verschwand aus der Stimme der Frau; sie wurde nicht von Odetta Holmes verdrängt, sondern von Susannah Dean. Er mußte sie nicht aus dieser Trance wecken; sie erwachte von selbst und ganz natürlich daraus.
    Susannah strich mit der Kohle über die Vielfachen von drei, die übrig waren, nachdem alle geraden Zahlen durchgestrichen waren: neun, fünfzehn, einundzwanzig und so weiter.
    »Dasselbe mit fünf und sieben«, murmelte sie, und plötzlich war sie wach und wieder ganz Susannah Dean. »Man muß nur noch die Übriggebliebenen durchstreichen, so wie fünfundzwanzig.« Die Raute auf dem Kontrollkästchen sah jetzt so aus:
     
    1
    2   3
    4   5   6
    7    8    9    10
    11    12    13    14    15
    16    17    18    19    20    21
    22    23    24    25    26    27    28
    29    30    31    32    33    34    35    36
    37    38    39    40    41    42    43    44    45
    46    47    48    49    50    51    52    53    54    55
    56    57    58    59    60    61    62    63    64
    65    66    67    68    69    70    71    72
    73    74    75    76    77    78    79
    80    81    82    83    84    85
    86    87    88    89    90
    91    92    93    94
    95    96    97
    98    99
    100
     
    »Da«, sagte sie müde. »Übrig sind alle Primzahlen zwischen eins und einhundert. Ich bin ziemlich sicher, das ist die Kombination, die das Tor öffnet.«
    »IHR HABT EINE MINUTE, MEINE FREUNDE. IHR ERWEISST EUCH ALS VIEL DÜMMER, ALS ICH GEHOFFT HATTE.«
    Eddie achtete nicht auf Blaine, sondern schlang die Arme um Susannah. »Bist du wieder da, Suze? Bist du wach?«
    »Ja. Ich bin mitten in dem aufgewacht, was sie gesagt hat, aber ich habe sie trotzdem noch ein wenig weitersprechen lassen. Es schien unhöflich, sie zu unterbrechen.« Sie sah Roland an. »Was meinst du? Sollen wir es versuchen?«
    »FÜNFZIG SEKUNDEN.«
    »Ja. Versuch du die Kombination, Susannah. Es ist deine Lösung.«
    Sie streckte die Hand zum oberen Ende der Raute aus, aber Jake hielt sie fest. »Nein«, sagte er. »Die Pumpe läuft rückswärts. Weißt du nicht mehr?«
    Sie sah verblüfft drein, dann lächelte sie. »Ganz recht. Schlau, Blaine… und schlau von dir, Jake.«
    Sie

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