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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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seit Susannah den Mono gefragt hatte, was vier Räder haben könne und fliegen, ertönte ein eigentümliches Klicken, so als würde jemand mit der Zunge am Gaumen schnalzen. Die Pause war kürzer als die nach Susannahs erstem Rätsel, aber sie war trotzdem da – Eddie hörte sie. »NATÜRLICH, WENN SIE EIN GLAS IST – A JAR«, sagte Blaine. Er hörte sich mürrisch und unglücklich an. »DREIZEHN MINUTEN UND FÜNF SEKUNDEN BIS ZUM ENDE, EDDIE VON NEW YORK – MÖCHTEST DU MIT DERART ALBERNEN RÄTSELN AUF DEN LIPPEN STERBEN?«
    Eddie saß starr aufrecht da und sah den Streckenplan an, und obwohl er warme Schweißrinnsale den Rücken hinablaufen spüren konnte, wurde sein Lächeln noch breiter.
    »Hör auf zu winseln, Freundchen. Wenn du in den Genuss kommen willst, uns über die ganze Landschaft zu klatschen, wirst du dich schon mit einigen Rätseln herumärgern müssen, die nicht ganz deinen Maßstäben von Logik entsprechen.«
    »DU WIRST NICHT AUF DIESE WEISE MIT MIR REDEN!«
    »Oder was? Du wirst mich töten? Dass ich nicht lache. Spiel einfach. Du hast dich auf das Spiel eingelassen, jetzt spiel es.«
    Das rosa Licht flammte kurz auf dem Streckenplan auf. »Du machst ihn wütend«, klagte der Kleine Blaine. »Oh, du machst ihn so wütend.«
    »Verzieh dich, Winzling«, sagte Eddie, aber nicht unfreundlich, und als das rosa Licht erlosch und der grüne Punkt wieder zu sehen war, der Topeka inzwischen fast erreicht hatte, sagte Eddie: »Beantworte das, Blaine: Ein Schlechtgelaunter und ein Gutgelaunter standen auf einer Brücke über den Send. Der Schlechtgelaunte fiel herunter. Warum fiel der Gutgelaunte nicht auch herunter?«
    »DAS IST UNSERES WETTSTREITS NICHT WÜRDIG. ICH WERDE NICHT ANTWORTEN.« Beim letzten Wort fiel Blaines Stimme tatsächlich in eine tiefere Tonlage, sodass er sich wie ein Vierzehnjähriger anhörte, der sich mit dem Stimmbruch herumplagen musste.
    Jetzt leuchteten Rolands Augen nicht nur, sie blitzten. »Was sagst du, Blaine? Ich kann dich nicht gut verstehen. Willst du sagen, dass du aufgibst?«
    »NEIN! NATÜRLICH NICHT! ABER…«
    »Dann antworte, wenn du kannst. Beantworte das Rätsel.«
    »ES IST KEIN RÄTSEL!«, heulte Blaine fast auf. »ES IST EIN WITZ, ETWAS, WORÜBER DUMME KINDER AUF DEM SPIELPLATZ KICHERN KÖNNEN!«
    »Antworte sofort, sonst verkünde ich, dass der Wettstreit vorbei und unser Ka-Tet der Sieger ist«, sagte Roland. Er sagte es in dem trockenen und selbstsicheren Ton der Autorität, den Eddie erstmals in der Stadt River Crossing an ihm gehört hatte. »Du musst antworten, weil du dich nur über Dummheit beklagst, nicht über eine Verletzung der Regeln, auf die sich beide Seiten geeinigt haben.«
    Wieder dieses Schnalzen, diesmal aber viel lauter – so laut sogar, dass Eddie zusammenzuckte. Oy legte die Ohren an den Kopf an. Danach folgte die bislang längste Pause; mindestens drei Sekunden. Dann: »DER GUTGELAUNTE FIEL NICHT HERUNTER, WEIL ER BESSER DRAUF WAR«, verkündete Blaine mürrisch. »EINE UMGANGSSPRACHLICHE WENDUNG. SCHON ALLEIN DADURCH, DASS ICH EIN DERART UNWÜRDIGES RÄTSEL ÜBERHAUPT BEANTWORTE, FÜHLE ICH MICH BESUDELT.«
    Eddie hielt die rechte Hand hoch. Er rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
    »WAS SOLL DAS BEDEUTEN, ALBERNE KREATUR?«
    »Das ist die kleinste Violine der Welt, und die spielt ›Du bist ja so dermaßen der Gefickte‹«, sagte Eddie. Jake bekam einen unbeherrschten Lachkrampf. »Aber vergiss den billigen New Yorker Humor; zurück zum Wettstreit. Warum tragen die Lieutenants der Polizei Koppel?«
    Die Lichter im Baronswagen fingen an zu flackern. Und mit den Wänden passierte auch etwas Seltsames; sie verblassten pulsierend, so als wollten sie wieder transparent werden, und dann wurden sie wieder milchig. Eddie wurde dabei leicht schwindlig, obwohl er dieses Phänomen nur aus den Augenwinkeln sah.
    »Blaine? Antworte!«
    »Antworte«, stimmte Roland zu. »Antworte, oder ich erkläre den Wettstreit für beendet und erinnere dich an deine Zusage.«
    Etwas berührte Eddie am Ellbogen. Er sah nach unten und erblickte Susannahs kleine und wohlgeformte Hand. Er ergriff die Hand, drückte sie, lächelte Susannah zu. Er hoffte, dass das Lächeln zuversichtlicher aussah, als der Mann, der lächelte, sich fühlte. Sie würden den Wettstreit gewinnen – dessen war er fast sicher –, aber er hatte keine Ahnung, was Blaine tun würde, wenn es so weit war.
    »DAMIT… DAMIT IHRE HOSEN NICHT HERUNTERRUTSCHEN?« Blaines Stimme wurde

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