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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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vielleicht.“ Auch Dokumente dieser Art konnten gefälscht sein. Er zog es vor, einen vertrauenswürdigen Diener zu entsenden, damit er Einsicht in das Kirchenregister nahm. Denn er befürchtete, keine ehrliche Antwort von ihr zu erhalten, da sie so verzweifelt um das Wohl der Kinder bemüht war.
    Es musste sich um eine Art Vereinbarung zwischen ihnen gehandelt haben, doch es schien, dass es für sie mehr gewesen war. Vergeblich versuchte sie, sich seiner Umarmung zu entziehen.
    „Haben wir etwas füreinander empfunden?“, drang er weiter in sie. Sie fühlte sich so zerbrechlich an, und er beugte sich so weit vor, dass er ihren Atem im Gesicht spürte. Wenn ich meinen Mund nur ein winziges bisschen tiefer senke, könnte ich ihre Lippen in einem sanften Kuss streifen, dachte er und wartete, dass sie sich gegen ihn zur Wehr setzte und ihn dafür verfluchte, dass er ihr so nahe kam. Doch sie gab keine Antwort. Stattdessen schien ihr Körper sich willig an seinen zu schmiegen, und plötzlich lagen ihre Hände auf seinen Schultern, während er bedächtig über ihren Rücken strich. Die Zeit schien sich zurückzudrehen und Emily wieder das junge Mädchen zu werden, mit dem er im Stall das Küssen erprobt hatte. Doch jetzt hielt er eine Frau in den Armen – eine schöne, temperamentvolle Frau, die ihn um den Verstand brachte, sobald er sie berührte.
    Obwohl er es gerne getan hätte, küsste er sie nicht. Zu viele Fragen harrten noch einer Antwort.
    Als er einen Schritt zurücktrat, verschränkte Emily abwehrend die Arme vor der Brust. „Werden Sie unsere Ehe annullieren?“
    Die Furcht in ihren Augen ließ ihn zögern. Obwohl er am liebsten mit Ja geantwortet hätte, blieb er bei der Wahrheit. „Das weiß ich noch nicht.“
    Mit dem Daumen zog er die Konturen ihrer Wangenknochen nach. „Ich muss herausfinden, was mit mir geschehen ist, Emily, und vielleicht ist es doch besser, wenn Sie hierbleiben, bis ich aus London zurückgekehrt bin.“ Er war erstaunt, wie rau seine Stimme klang.
    „Wohin sollte ich sonst?“, fragte sie und lächelte traurig.
    „Du liebe Güte.“ Christine Chesterfield, Marchioness of Rothburne, presste sich die Hand auf die Brust, als sie ihren Sohn durch die Tür treten sah. Stephen durchquerte den Salon und umarmte seine Mutter, die ihn an sich drückte, bevor sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasste.
    „Ich sollte dich auspeitschen lassen. Deinetwegen habe ich mich zu Tode geängstigt. Ich hatte schon befürchtet, dass du von Heiden entführt und auf eine verlassene Insel mitten im Nirgendwo verschleppt worden bist.“
    Stephen rieb sich über die brennende Wange und brachte ein Lächeln zustande. Da er sich an nichts erinnerte, konnten die Vermutungen seiner Mutter sich durchaus als zutreffend erweisen. „Ich habe eine Nachricht geschickt, dass ich komme.“
    „Du hättest schon viel früher etwas von dir hören lassen müssen. Lord Carstairs’ Ball hast du ohne ein Wort des Abschieds verlassen, was Lady Carstairs, nebenbei bemerkt, über die Maßen verstimmt hat. Und dann warst du seit Februar wie vom Erdboden verschluckt. Selbst die Diener konnten mir nicht sagen, wo du dich aufhältst.“
    Lady Rothburne bedeutete ihrem Sohn, sich zu setzen, und schenkte ihnen eine Tasse Tee ein. „Und jetzt erzähl mir, was seitdem vorgefallen ist“, verlangte sie. „Ich bestehe darauf.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“ Stephen hob die Schultern. „Ich war auf Falkirk House und habe mich von meinen Verletzungen erholt.“
    „Du warst verletzt?“ Die Marchioness wirkte erschrocken. Sie streckte die Hand aus und strich ihrem Sohn reuevoll über die Wange, die sie geohrfeigt hatte. „Vergib mir, Stephen, das habe ich nicht gewusst. Geht es dir wieder gut?“
    „Besser. Ich kann mich nur bruchstückhaft an das, was geschehen ist, erinnern. Deswegen bin ich nach London gekommen – um Antworten zu erhalten.“
    Lady Rothburne hob ihre Tasse an die Lippen und trank einen Schluck. „Die Vorstellung, dass irgendein Grobian dir Leid zufügt, beunruhigt mich zutiefst, mein Junge. Ich sollte Lady Thistlewaite um Hilfe bitten.“
    Als seine Mutter den Namen ihrer besten Freundin erwähnte, musste Stephen ein Stöhnen unterdrücken. Wie die meisten Frauen verfügte auch Lady Thistlewaite über höchst ergiebige Informationsquellen. Allerdings ließen ihre Methoden stets ein wenig zu wünschen übrig. Er hatte es schon förmlich vor Augen, wie die untersetzte Matrone mit ihrem

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