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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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eine Hand zur Faust. Wie hatte sie nur so dumm sein können, ihn wieder in ihr Herz zu lassen?

13. KAPITEL
    Wenn beim Kochen etwas misslingt, ist es sinnlos, deshalb Tränen zu vergießen. Es gibt Schlimmeres im Leben als einen verkohlten Braten und halb gare Kartoffeln.
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    A ls sie die Halle betraten, murmelte Farnsworth Entschuldigungen. „Mylord, die anderen Diener sind erst vor wenigen Stunden eingetroffen. Es tut mir schrecklich leid, aber ich fürchte, Ihre Zimmer sind noch nicht fertig.“
    „Dann richten Sie sie eben so schnell, wie es geht. Lassen Sie die Sachen meiner Frau in mein Schlafgemach bringen.“
    In Emily regte sich Widerstand, als sie Stephens Anweisung vernahm. Voller Scham dachte sie an die Nacht im Gasthof und ihre Weigerung, das Bett mit ihm zu teilen. „Ich ziehe es vor, in meinem eigenen Zimmer zu nächtigen.“
    Herausfordernd sah Stephen sie an. „Befolgen Sie meine Anweisungen“, sagte er zu Farnsworth.
    Emily straffte die Schultern. Soll er doch wütend sein, dachte sie bei sich. Trotzdem bereute sie ihre Entscheidung nicht. Viel zu viel war ungeklärt zwischen ihnen, und sie würden später darüber sprechen müssen.
    Victoria erwachte und begann zu weinen. Royce klammerte sich schweigend an Emilys Rockschoß. „Farnsworth, bitte bereiten Sie zuerst das Zimmer für die Kinder vor“, wies Emily den Butler an, als sie erkannte, dass ihre Nichte und ihr Neffe völlig erschöpft waren.
    „Hast du Hunger?“, wandte sie sich an Royce. Es war Stunden her, dass sie in einer kleinen Stadt angehalten und zu Abend gegessen hatten, doch der Junge schüttelte den Kopf.
    „Dann sehen wir zu, dass ihr schleunigst ins Bett kommt. Morgen früh geht es euch wieder besser.“
    Mit besorgtem Gesichtsausdruck zupfte Royce Farnsworth am Ärmel. „Ist mein Vater hier gewesen, als ich weg war?“
    Der Butler blinzelte. „Verzeihung?“ Fragend sah er zu Emily und Stephen. In einer stummen Warnung schüttelte Emily den Kopf.
    „Royce, es ist spät. Und wir haben darüber geredet.“
    „Er kommt ganz bestimmt, um uns abzuholen, das weiß ich.“
    Was sollte sie darauf erwidern? Sie hatte ihm gesagt, dass Daniel tot war, aber der Junge weigerte sich, es zu glauben.
    Stephen nahm ihn bei der Hand. „Es ist Zeit fürs Bett, Royce.“
    Doch Royce sträubte sich und trat Stephen gegen das Schienbein. „Du hast mir nichts zu sagen. Du bist nicht mein Vater!“
    „Dein Vater ist tot“, machte Stephen ihm ruhig klar. „Und mit deinem Wutanfall entehrst du sein Andenken.“
    Erbost schrie der Junge auf und trommelte mit der Faust gegen den Brustkorb des Earls. „Lass mich los! Ich will nicht ins Bett!“
    Stephen schenkte Royces Ausbruch keine Beachtung. „Ich kümmere mich um ihn“, wandte er sich an Emily. „Du bringst das Baby zu Bett.“ Dann zog er Royce mit sich in Richtung Treppe.
    Hatte er etwa vor, den Jungen für sein ungezogenes Verhalten zu züchtigen? Am liebsten wäre Emily den beiden hinterhergelaufen. Aber Stephens entschlossene Miene zeigte deutlich, dass er sich auf keine weiteren Streitereien einlassen würde.
    Victorias Geschrei wurde lauter, und Emily reichte sie Anna, damit die Amme das Kind füttern konnte. In der oberen Etage wurde es plötzlich still, und Emily befürchtete, der Earl habe sich zu drastischen Maßnahmen hinreißen lassen.
    „Deine Tante kommt dir nicht zu Hilfe, also kannst du ebenso gut still sein.“ Stephen ließ die Worte wirken. „Und wenn du weiterhin ungehorsam bist, verpasse ich dir eine tüchtige Tracht Prügel.“
    Er hatte noch nie ein Kind geschlagen und verspürte auch nicht den Wunsch, es zu tun. Doch glücklicherweise genügte die Androhung, denn Royce hörte auf, sich zur Wehr zu setzen und starrte Stephen fasziniert an. „Was ist das denn?“
    Während der Rangelei mit dem Jungen hatte sich Stephens Hemdkragen gelockert, sodass man die Tätowierung sehen konnte.
    Stephen drehte sich um, damit der Junge sie in Ruhe betrachten konnte. „Hast du so etwas schon einmal gesehen?“
    Royce nickte. „Vater hatte auch so eine.“
    Das war eine interessante Information. „Weißt du, was sie bedeutet?“
    Der Junge schüttelte den Kopf. „Ich habe Vater gefragt, ob ich auch so eine haben darf, aber er hat gesagt, erst, wenn ich älter bin.“
    „Da hatte dein Vater völlig recht.“
    „Aber jetzt bin ich älter“, machte Royce geltend.
    „Nicht alt genug.“
    Royce setzte ein finsteres Gesicht auf

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