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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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streckte die Arme aus, um Victoria zu nehmen. Die Kleine wand sich unter seinem Griff und schrie noch herzzerreißender. „Was ist?“, fragte er sanft und tätschelte ihr den Rücken, doch Victoria beruhigte sich nicht.
    Am liebsten hätte Emily das Kind wieder an sich genommen, aber sie traute sich nicht. Stephen wollte helfen, und sie musste ihm zumindest die Möglichkeit geben, es zu versuchen.
    Wie Emily zuvor, begann Stephen, mit dem Kind auf und ab zu laufen, ihm den Rücken zu reiben und beruhigende Worte zu murmeln.
    „Geh in dein Zimmer“, wies er Emily an. „Ich komme nach, sobald sie eingeschlafen ist.“
    „Aber wenn sie nicht schläft? Was …“
    „Du bist müde. Ich kümmere mich um sie.“ Er drückte das erschöpft weinende Kind sacht an seine Brust. „Du könntest nackt im Bett auf mich warten“, meinte er herausfordernd.
    Sie erwiderte nichts auf seine Neckerei. Obwohl sie seine Hilfe nur zu gerne annahm, fiel ihr das Fortgehen schwer. „Bist du sicher, dass du bei ihr bleiben willst?“
    „Geh“, erwiderte er, während er unverdrossen weiter auf und ab lief. Als Emily tat, wie ihr geheißen, und die Tür hinter sich ins Schloss zog, hörte sie, dass Victorias Weinen nachließ. Vorsichtshalber presste sie das Ohr ans Holz und lauschte einige Minuten lang. Sie brachte es nicht fertig zu gehen, bevor sie nicht sicher sein konnte, dass das Kind eingeschlafen war. Die Zeit verstrich, und die Müdigkeit legte sich wie eine schwere Decke über sie. Erschöpft setzte sie sich schließlich vor die Tür, zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen. Als Victorias Geschrei endlich verstummte, fielen ihr die Augen zu.
    „Lady Whitmore?“
    Emily öffnete die Augen und starrte zu Farnsworth hoch, der sie verdutzt ansah. Ihr Rücken schmerzte von der unbequemen Schlafstatt, und sie hatte keine Ahnung, wie spät es sein mochte. Anscheinend graute bereits der Morgen, denn der Butler trug ein Tablett, nach dem sie am liebsten umgehend gegriffen hätte. Im Augenblick erschien ihr nichts verlockender als eine Tasse starker, heißer Tee.
    „Ich bringe Seiner Lordschaft das Frühstück“, bot sie an und erhob sich. Ihr Nacken fühlte sich an, als hätte man ihn mit einem Holzhammer bearbeitet. Sie nahm Farnsworth das Tablett ab und nickte in Richtung Tür. „Wenn Sie die Freundlichkeit hätten, mir zu öffnen?“
    Der Butler kam ihrer Aufforderung nach, und Emily trat ein. Sie holte tief Luft angesichts des Bildes, das sich ihren Augen bot. Stephen hatte sich so gut es ging in einem Lehnsessel ausgestreckt und die Füße hochgelegt. Auf seiner Brust schlummerte Victoria, dicht an ihn geschmiegt.
    Er musste stundenlang auf und ab gelaufen sein, um das Baby zu beruhigen. Emily setzte das Tablett ab und schlich auf Zehenspitzen zu den beiden, um sie nicht zu wecken. Eine dunkle Haarlocke war Stephen in die Stirn gefallen, und in seinem starken Arm lag das schlafende Kind sicher und geborgen, den Schalkragen seines seidenen Morgenmantels mit ihrer kleinen Faust fest umklammert.
    Der Anblick schlug Emily in den Bann. Wie gerne hätte sie Stephen dafür gedankt, dass er ihr mit den Kindern half. Er war sowohl mit Royces Wutausbruch als auch mit Victorias unablässigem Weinen fertig geworden.
    Sie streckte die Hand aus, um ihm die widerspenstige Locke zurückzustreichen. Als ihr Blick auf seine gerade Nase und die sinnlichen Lippen fiel, konnte sie nicht anders, als einen Kuss auf seinen Mund zu pressen.
    Stephen erwachte und wirkte einen Moment lang verwirrt, bevor er sich vorsichtig aufrichtete, um Victoria nicht zu wecken.
    „Wie hast du sie zum Einschlafen bewegen können?“
    „Damit.“ Er deutete auf die achtlos auf den Boden geworfene Decke. „Sie rieb die ganze Zeit an ihrem Ohr herum, und irgendwann begriff ich, dass sie Schmerzen hat. Die Wärme scheint ihre Beschwerden gelindert zu haben. Trotzdem wird Dr. Parsons sie sich heute einmal ansehen müssen.“
    „Ich lasse nach ihm schicken.“ Emily schenkte Stephen eine Tasse Tee ein, stellte sie auf den Tisch und nahm ihm Victoria ab, um sie vorsichtig in ihr Bettchen zu legen. Glücklicherweise erwachte das Kind nicht.
    Stephen trank einen Schluck Tee. „Irgendwie siehst du aus, als hättest du letzte Nacht nicht im Bett auf mich gewartet.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe vor der Tür geschlafen.“
    „Vermutlich nicht nackt?“
    „Ich wollte Farnsworth nicht erschrecken.“
    „Dann erwarte mich heute Nacht.“ Seine Stimme

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