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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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und trug einen langen Mantel und eine Baskenmütze. Mark schätzte ihn auf etwa fünfzig. Ein leichtes Hinken mit dem linken Bein fiel ihm besonders ins Auge.
    Als Mark Michelles Schritte auf der Treppe hörte, drehte er sich um und rannte los. Er gab sich alle Mühe, seine nackten Füße leise auf den alten Marmorboden aufzusetzen.
    Während er den Gang hinunterlief, hatte Mark plötzlich eine wahnsinnige Angst. Inständig hoffte er, dass der Waschlappen nicht zur Seite gerutscht war.
    War er zum Glück nicht.
    Er betrat das Zimmer, zog die Tür vorsichtig zu, soweit das möglich war, entkleidete sich hastig und sprang ins Bett.
    Verdammt! Sein Herz klopfte bis zum Zerspringen, und er atmete schwer.
    Sie wird es bemerken.
    Mark wartete und versuchte verzweifelt, sich zu beruhigen.
    Als Michelle eintrat, fiel Licht ins Zimmer, und sofort darauf wurde es wieder dunkel.
    Zuerst hörte Mark nichts, doch dann vernahm er ein leises Rascheln. Als sie sich entkleidete, konnte er ihre Silhouette erkennen. Er begriff, dass Michelle gewartet hatte, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ehe sie durchs Zimmer ging.
    So blieb ihm noch etwas Zeit zu verschnaufen.
    Mit wem hatte sie gesprochen? Und warum hatten sie sich mitten in der Nacht heimlich getroffen? Hätte sie sich mit einem Kollegen der CIA nicht offiziell treffen können?
    Darum ging es doch wohl, oder?
    Mark schluckte, als Michelle unter die Decke kroch und sich neben ihn legte.
    Erleichtert ließ Skip die Zollkontrolle an Zürichs einzigem Flughafen hinter sich. Der Stahl, das Glas und selbst die Bodenplatten in dem grauen Monster deprimierten ihn. Der Beamte an der Passkontrolle hatte Skips Reisepass routiniert kontrolliert und einen Stempel hinzugefügt.
    Skip spähte an dem glänzenden Gepäckband vorbei zu dem großen blonden Mann hinüber, der neben der Damentoilette an einer Wand lehnte. Als sich ihre Blicke trafen, ließ der Mann das Handy sinken und ging auf Skip zu.
    Helmut Rath war groß und hatte fast weißblondes Haar und ein markantes Gesicht. Selbst als er auf Skip zukam, wanderte sein Blick aufmerksam umher.
    Er klopfte Skip auf den Rücken. »Schön, dich zu sehen, alter Junge. Ich bin dir dankbar, dass du mir die Gelegenheit verschaffst, eine Tour zu machen. In letzter Zeit habe ich wirklich zu oft im Büro gesessen.«
    »Nicht einfach, dieser Papierkrieg.« Skip schüttelte ihm kräftig die Hand. »Der Adrenalinspiegel steigt, wenn man Rechnungen durchsieht.«
    »Ja, eine aufregende Sache. Vor allem, wenn ich mich frage, wie ich sie alle bezahlen soll.« Während Helmut unaufdringlich die Menge beobachtete, warf er Skip einen Seitenblick zu. »Du bringst Arbeit mit, nicht wahr?«
    »Vielleicht.« Skip nahm seine Reisetasche vom Band. »Ist dein Wagen sauber?«
    »Gestern erst gewaschen, aber auf dem Weg hierher bin ich durch Schnee gefahren.«
    »Richtig sauber, wenn du weißt, was ich meine.« Er warf Helmut einen eindringlichen Blick zu.
    »Ach so. Es ist ein Mietwagen. Ich habe ihn gestern abgeholt. Da ich mir den Wagen spontan ausgesucht habe, ist es ziemlich sicher, dass er nicht verwanzt ist und man sich ungestört unterhalten kann.«
    »Okay, dann lass uns gehen. Ich hab ein Problem, und du kannst mir vielleicht helfen, es zu lösen.«
    Helmut grinste. »Ich dachte schon, du bist nur nach Zürich geflogen, um dir wieder meine Moto Guzzi auszuleihen.«
    Skip schüttelte langsam den Kopf. »Diesmal nicht. Es sind zu viele Erinnerungen mit diesem Motorrad verbunden, und ich möchte sie nicht heraufbeschwören.«
    »Ah, Jenn. Ich verstehe dich und teile deinen Kummer. Vielleicht sollte ich eine RT 1200 in die Garage stellen, falls du ein Motorrad brauchst? Sie haben jetzt obenliegende Nockenwellen. Zehn PS mehr.«
    Sie traten hinaus in den Regen, und Helmut führte Skip zu einem schnittigen BMW in metallic Blau. Mit einem Klicken öffneten sich die Schlösser. Skip warf die Tasche auf die schicken weißen Ledersitze hinten.
    »Das ist ein 750 Li«, erklärte Helmut, als Skip sich auf dem Beifahrersitz anschnallte. »Vierhundert PS, Allradantrieb. Hydraulische Aufhängung.«
    Helmut startete den Motor und umklammerte dann den Schalthebel, der aussah, als ob er von der Brücke eines Raumschiffs stammte.
    »Und den hast du gemietet? Kein Wunder, dass du deine Rechnungen nicht bezahlen kannst.«
    Helmut lachte. »Stimmt, aber du hast mir ja Arbeit mitgebracht. Das nehme ich jedenfalls an, wenn ich dich in Zürich abholen und sofort

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