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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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alles.«
    »Wissen Sie, wo Denise und Ihre Söhne sind?«
    »In Laramie.« Mark hob erstaunt den Blick. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass sie zwar meine Frau ist, aber nicht die geringste Ahnung von dem Modell und von meiner Arbeit hat.«
    »Ihre Frau und Ihre beiden Söhne sind in der Nacht, nachdem Sie Deutschland verlassen haben, verschwunden. Hat ein Mitarbeiter von Kasperski etwas erwähnt?«
    »Verschwunden? Denise? Jake und Will?« Eine böse Ahnung stieg in ihm auf.
    »Hat jemand erwähnt, wo sie sind, oder versucht, Sie mit der Tatsache unter Druck zu setzen?«
    »Nein! Was soll das heißen, sie sind verschwunden?«
    »Sie wurden aus Ihrem Haus in Laramie gebracht oder gekidnappt – nennen Sie es, wie Sie wollen. Danach verliert sich ihre Spur. Die drei sind wie vom Erdboden verschluckt. Wenn man Sie damit hätte unter Druck setzen wollen, hätte doch jemand etwas erwähnt, oder?«
    Mark sackte in sich zusammen. »Mein Gott, bin ich ein Versager!«
    »Ach, ich weiß nicht. Sie haben es geschafft, Michelle zu entwischen und von Italien bis nach Deutschland zu fliehen, ohne entdeckt und verhaftet zu werden, während halb Europa, Kasperski und die Chinesen Sie suchen. Nicht schlecht für einen Professor. Bei Ihrem Versuch, auf das Firmengelände zu gelangen, scheint Ihr gesunder Menschenverstand allerdings versagt zu haben. Und das bringt uns zurück zu der Frage: Warum wollten Sie dort eindringen?«
    »Dort wird jemand gefangen gehalten«, erwiderte Mark kleinlaut. »Eine Freundin von mir. Es ist alles meine Schuld. Ich wollte versuchen, sie da herauszuholen.«
    »Wen?«
    Mark zuckte zusammen. »Anika French.«
    »Woher wissen Sie, dass sie sich dort aufhält?«
    »Michelle hat es mir erzählt.«
    »Und wie wollten Sie das genau anstellen?«
    Mark schüttelte den Kopf und blinzelte ins Licht. »Ich habe keine Ahnung. Aber ich musste irgendetwas tun.« Er schürzte die Lippen und begann in dem grellen Licht zu schwitzen. »Sind Sie sicher, dass meine Familie ... Ich meine Denise und die Jungen ...?«
    Die Deckenbeleuchtung ging an. Mark blinzelte und sah einen kräftigen Mann mit einem getrimmten Bart, der eine grelle Werkstattlampe ausschaltete.
    Der Mann kam auf ihn zu und musterte ihn neugierig. Sein kurzes, dunkles Haar schimmerte im Licht. Er trug einen schwarzen Pullover, unter dem sich muskulöse Schultern abzeichneten, und eine Cargohose mit vollgestopften Taschen. Auf seinen schwarzen Stiefeln klebten Schlamm und Gras.
    Mark bekam einen Schreck, als der Mann plötzlich ein Messer in der Hand hielt. Doch dieser beugte sich nur hinunter und schnitt ihm die Handfesseln durch.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Skip Murphy. SSM-Sicherheitsdienst.« Er nahm das Foto in die Hand. »Ich habe heute ein Foto von Michelle in Oberau gemacht. Sie scheint sich stark für Kasperskis Firmengelände zu interessieren. Den Rest der Zeit fährt sie durch die Stadt und beobachtet die Hauptstraße. Sie hat sich so auffällig verhalten, dass zwei von Kasperskis Leuten zu ihr gefahren sind und mit ihr gesprochen haben. Durch das Fernglas habe ich gesehen, dass sie eine Immobilienbroschüre bei sich hatte. Sie ist gut. Sie hat eine halbe Stunde mit ihnen gesprochen und immer wieder auf die Broschüre gezeigt.«
    »Glauben Sie mir. Sie hat kein Interesse an Immobilien in Oberau.«
    »Nein.« Skip setzte sich aufs Bett. »Aus irgendeinem Grunde muss sie wohl glauben, dass sie Sie hier findet. Wie kommt Sie darauf?«
    Mark rieb seine wunden Handgelenke und schaute auf die Striemen, die die Fesseln hinterlassen hatten. »Sie muss herausgefunden haben, dass ich die Ducati gestohlen habe.«
    »Die 1198er?«
    »Ja, auf dieser Maschine sind wir aus der Villa geflohen.«
    »Ich lasse das Motorrad noch heute Nacht von jemandem abholen. Seit wann fahren Sie Motorrad?«
    »Ich bin vorher noch nie gefahren. Von Venedig nach Oberau war meine erste Tour.« Mark schaute sich um. »Gibt es hier eine Toilette? Ich muss dringend pinkeln.«
    Murphy grinste. »Ja, gleich den Gang hinunter. Ich zeig’s Ihnen.« Als Mark aufstand, fügte Murphy hinzu: »Sie haben Ihre erste Fahrt auf einer 1198er gemacht? Sie müssen sich vor Angst fast in die Hose gemacht haben. Haben Sie Todessehnsucht?«
    »Mir wurde gesagt, es sei sicherer als Sex mit psychopathischen Mörderinnen.«
    Murphy zog nachdenklich an seinem Bart. »Ich würde sagen, es läuft fast auf dasselbe hinaus. Aber Michelle treibt sich da draußen herum, mein Freund. Wenn ich mich nicht

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