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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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irre, will sie Sie unbedingt finden. Und einer Frau die Ducati zu stehlen ...? Das ist fast eine Aufforderung zu einem Mord.«

24. KAPITEL
     
    HELMUT RATH FUHR auf den Parkplatz des Lagerhauses und schaltete den Motor des BMW aus. Einen Augenblick blieb er im Wagen sitzen und ließ den Blick über den Parkplatz schweifen. Natriumlampen beleuchteten die weißen Metallwände des Lagerhauses und die Reihe der Lieferwagen.
    Diese standen ordentlich geparkt vor dem hinteren Zaun, und das gelbe Licht spiegelte sich auf ihren Windschutzscheiben und dem Chrom.
    Es war niemand zu sehen, und nichts bewegte sich.
    Nach fünf Minuten zog sich Helmut eine Gummimaske übers Gesicht und rückte sie zurecht, damit er durch die Augenschlitze sehen konnte. Anschließend setzte er sich einen Hut mit breiter Krempe auf den Kopf.
    Nachdem Helmut das Paket vom Beifahrersitz genommen hatte, stieg er aus und ging auf den Seiteneingang des Gebäudes zu. Er beugte sich hinunter, damit er besser sehen konnte, und steckte einen Dietrich in das Schloss. Einst war er ein Experte auf diesem Gebiet gewesen. »Aus der Übung«, murmelte er.
    Fünf Minuten später spürte Helmut, wie der letzte Metallstift nachgab. Die Tür ging auf. Er nahm das Paket wieder in die Hand und trat ein.
    Nur drei Reihen Leuchtstoffröhren – die Nachtbeleuchtung – erhellten das Innere des Lagerhauses und warfen düstere Schatten auf die mit Plastikfolie überzogenen Paletten.
    Welche Frachtpapiere brauche ich? Helmut hielt sich immer im Schatten, als er zu dem Büro schlich, wo ein Klemmbrett an einem Haken hing. Er nahm es herunter und las in dem trüben Licht die Einträge.
    Mit dem Klemmbrett in der Hand und dem Paket unter dem Arm ging er die Gänge hinunter und suchte die richtigen Papiere.
    Anika aß den Rest ihres Rühreis auf und die letzte Scheibe Speck. Auch wenn sie vielleicht bald die größte Sensation in Kasperskis Folterkammer sein würde, wollte sie verdammt sein, wenn sie vorher verhungerte.
    Sieh zu, dass du bei Kräften bleibst, mein Kind , hatte ihr Dad immer gesagt. Mit leerem Magen kann man nicht kämpfen und nicht fliehen .
    Anika stand auf, wusch sich die Hände und schaute auf die Uhr. Stephanie war spät dran.
    Sie setzte sich auf einen der Sessel und starrte auf die Tür. Anika hatte schon versucht, sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Stephanie öffnete sie mit einer Magnetkarte und einem Code.
    Und wenn ich in den Besitz der Karte gelangen könnte?
    Stephanie würde den Verlust sofort bemerken.
    Und wenn ich ihr einen Schlag auf den Kopf verpassen würde? Könnte ich das überhaupt?
    Ja, sie könnte es. Aber nicht ohne einen Plan. Aus dem Gebäude zu gelangen war eine Sache. Aber die Umzäunung zu überwinden, das war etwas ganz anderes.
    Anika ging die verschiedenen Möglichkeiten im Geiste durch und überlegte, welche die größte Aussicht auf Erfolg versprach. Doch sie führten alle in eine Sackgasse. Wie viele Sicherheitsstufen hatte Kasperski tatsächlich in seinem Gefängnis eingebaut? Wie Terblanch wurden viele seiner Mitarbeiter vor allem durch die Androhung von Repressalien bei der Stange gehalten. Dennoch würde Kasperski, clever wie er war, kein Risiko eingehen und sich doppelt absichern.
    Anika hörte, dass die Tür aufgeschlossen und geöffnet wurde. Stephanie sah abgespannt aus. Sie forderte Anika auf, ihr zu folgen.
    »Sie müssen heute schon einiges erlebt haben«, sagte Anika, als Stephanie sie zum Bürogebäude führte, das sich unter dem breiten Holzdach zu ducken schien.
    »Was geht Sie das an?«
    »Die Nordkoreaner?«
    Stephanie warf ihr einen wütenden Blick zu. »Es gibt Komplikationen.«
    »Lassen Sie mich raten. Die Chips sind nicht aufgetaucht.«
    »Leider doch. Es könnte sein, dass ich ein paar Tage verreisen muss.«
    »Ach. Jemand anders hat sie?«
    »Sieht so aus. Woher wissen Sie das?«
    »Das würde Ihre schlechte Laune am ehesten erklären.«
    »Und was können wir Ihrer Meinung nach tun?«
    Anika verlangsamte ihre Schritte und dachte nach. »Wissen Sie, wer Sie hat?«
    »Nicht genau.« Stephanie musterte sie mit scharfem Blick. »Es gibt noch weitere Komplikationen.«
    »Welche?«
    »Das ist nicht Ihr Problem«, erwiderte sie verärgert.
    Anika breitete die Arme aus, als wollte sie damit die Größe des Firmengeländes unterstreichen. »Stimmt. Als könnte ich hier abhauen und in die Welt hinausposaunen, dass Kasperskis Chips gestohlen wurden und sie jemand auf dem freien Mark verkauft.«
    Für

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