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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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vorhersagen?«
    »Vielleicht.«
    »Von meinen Steuergeldern«, murmelte Dusty. »Die Regierung lässt dich einfliegen, nur weil jemand einen Zeitschriftenartikel gefunden hat.« Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Oder es steckt mehr dahinter.«
    »Hör auf, Stewart! Kein Wort mehr. Ich hätte dich nicht einmal diesen verdammten Artikel lesen lassen dürfen.«
    Maureen schaute aus dem Fenster. Hier in Arizona brannte die Sonne unbarmherzig auf den zäh fließenden Feierabendverkehr auf der mehrspurigen I-10 nieder. Hinter den Gebäuden und jenseits des San Pedro Valley flimmerten in der Ferne die mit Riesenkakteen bewachsenen Berge in der glühenden Hitze.
    »Es steckt also mehr dahinter?«
    »Nein!« Maureen warf die Hände in die Luft. »Ich weiß es nicht.«
    Dusty betrachtete sie misstrauisch. »Mir gefiel es viel besser, als wir uns nur mit Navajo-Hexen oder prähistorischen Serienkillern herumplagen mussten.«
    Sie schaute auf die Uhr. »Damals war alles einfacher, nicht wahr?«
    Dusty lächelte, und Maureen fuhr fort: »Ich muss in Washington anrufen. Warum gehst du nicht nach unten in die Bar und trinkst ein Bier?«
    »Ich soll nicht zuhören?«
    Sie zeigte auf die Tür.
    Dusty zögerte.
    »Mein Gott, Stewart. Es geschehen wohl noch Zeichen und Wunder.«
    »Was?«
    »Ich hätte nie gedacht, dass du mal eine Gelegenheit ausschlägst, ein Bier trinken zu gehen.«
    Dusty grinste, nahm den Hut und presste ihn auf seinen Kopf. »Vielleicht rufe ich die Leute vom Institut für Wüsten-Archäologie an. Mal sehen, ob einer Lust auf eine kleine Party hat.«
    »Warum nicht. Aber erwähne bloß diesen Artikel nicht.«
    Dusty grinste über beide Wangen. »Ja, Doc. Man kann mir vieles nachsagen, aber dämlich bin ich nicht.« Mit diesen Worten setzte er die Sonnenbrille auf und verschwand.
    Maureen ging zum Hoteltelefon, las die Hinweise für Ferngespräche durch und wählte die Nummer in Washington, die man ihr gegeben hatte.
    Amy Randall meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Randall.«
    »Hier ist Maureen Cole.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich habe Fred Zoah den Artikel gezeigt.«
    »Und?«
    »Er hat gesagt, er wolle sich noch eingehender damit befassen.«
    »Und sein erster Eindruck?«
    »Verwirrend. Er war so versunken, dass er alles um sich herum vergaß. Ich wette, dass er nicht einmal etwas zu Abend gegessen hat. Jedenfalls steht fest, dass er sehr beeindruckt war. Offenbar hat dieser Dr. Schott die besten archäologischen Modelle genommen und sie so verändert, dass man sie auf die moderne Welt anwenden kann. Ein prognostisches Modell, das den Zusammenbruch eines modernen Staates vorhersagen könnte.«
    »Könnte? Warum nur könnte?«
    »Nach Freds erster Analyse fehlen die wichtigsten Variablen und die Begründung für viele statistische Funktionen.«
    »Wie habe ich das zu verstehen?«
    »Ein prognostisches Modell ist nur so gut wie die Daten, auf denen es basiert. Wenn man zum Beispiel den Preis für Konsumgüter zugrunde legt, kann man nur eine Aussage über den Lebensstandard einer Familie treffen, wenn man ihn zum Haushaltseinkommen in Beziehung setzt. In unserem Fall verrät der Artikel nicht, welche Variablen man in die Statistiken einfügen muss. Es ist so, als würde man Gleichungen ohne Zahlen lösen.«
    »Das Modell könnte also auch wertlos sein.«
    »Könnte. Fred war jedoch sehr beeindruckt. Und er gehört nicht zu den Leuten, die sich schnell beeindrucken lassen.«
    Schweigen.
    »Ms Randall?«
    »Nennen Sie mich bitte Amy.«
    »In Ordnung, Amy. Meine nächste Frage ist, warum Sie nicht einfach Dr. Schott anrufen und ihn fragen?«
    »Das ist Ihre nächste Aufgabe. Ich lasse Ihnen sofort einen Flug nach Laramie buchen.«
    »Warum ich?«
    »Weil Sie unsere Anthropologin sind. Außerdem sind Sie bereits über alles informiert. Und halten Sie bitte Kontakt zu Zoah! Wenn er etwas herausbekommt, möchte ich es wissen.«
    »Sie haben doch eigene Statistiker, oder?«
    »Haben wir, aber dieser Artikel hat sie verwirrt. Nachdem Sie mit Dr. Schott gesprochen haben, wird es vielleicht einfacher für sie sein, sich ein Urteil zu bilden.« Sie machte eine kurze Pause. »Da ist noch etwas. Wenn Sie mit Dr. Schott sprechen, fragen Sie ihn doch bitte, ob ihn noch jemand wegen des Artikels kontaktiert hat.«
    »Wer denn?«
    »Die Chinesen zum Beispiel. Es würde uns sehr interessieren. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug. Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Nehmen Sie diesmal auf gar keinen

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