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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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angeboten. Wissen Sie, was das bedeutet? Ich habe soeben meine Dissertation verteidigt. Ich kann das alles nicht aufs Spiel setzen.«
    Maureen lächelte. »Wenn ich das mit der Universität kläre, wären Sie dann einverstanden?«
    Anika nickte zögernd, als Maureen das Handy aus der Tasche zog und Amy Randalls Nummer eingab.
    »Randall.«
    »Amy, es gibt hier ein kleines Problem. Jemand von höchster Stelle muss die University of Wyoming kontaktieren und dafür sorgen, dass Anika French von ihren Verpflichtungen freigestellt wird, damit sie sofort nach Washington fliegen kann. Und es muss sichergestellt werden, dass Ms French durch die Reise keinerlei Nachteile entstehen.«
    »Sie machen Scherze.«
    »Ich glaube, wenn Sie dieses kleine Problem lösen, wird Ms French Ihnen ewig dankbar sein.«
    »Soll der Außenminister oder der Präsident der Vereinigten Staaten dort anrufen?«
    »Sie machen Scherze.«
    »Nicht, wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht. Betrachten Sie das Problem mit der Universität als geklärt. Und wie sieht es mit Schotts Büro aus?«
    »Leer geräumt.«
    »Versuchen Sie es bei ihm zu Hause. Ich schicke Ihnen jemand. Lassen Sie Ihr Handy eingeschaltet. Er findet Sie dann schon.«
    »In Ordnung.« Maureen beendete gerade das Gespräch, als ihnen brutzelnde Steaks serviert wurden. Maureen atmete den Duft tief ein. »Das Ministerium regelt das mit der Universität. Ehe wir nach Washington fliegen, müssen wir ein paar Dinge erledigen. Zuerst müssen wir noch mal in Ihr Büro gehen und alle Notizen und Unterlagen holen.«
    Anika, die noch immer blass war, trank einen Schluck Bier. »Das kann doch alles nicht wahr sein, oder?«
    »Doch. Essen Sie jetzt Ihr Steak. Sie müssen sich stärken.«

7. KAPITEL
     
    AUF DER FAHRT nach Oberau kam es Mark fast so vor, als würde er träumen. Stephanie Huntz fungierte als freundliche Reisebegleiterin. Sie zeigte ihm das Firmengebäude der BMW-Niederlassung München und fragte ihn, was er für einen Wagen hatte. Mark erfuhr, wie man die Marke BMW auf Deutsch aussprach. Er unterdrückte das Verlangen, aus dem Fenster zu sehen oder Stephanie zu persönliche Fragen über ihre Beziehung zu Männern zu stellen. Doch ihm entging nicht, dass sie immer »ich« und nie »wir« sagte, wenn sie davon sprach, hierhin oder dorthin zu gehen. Das machte ihm Hoffnung.
    An Denise und die beiden Jungen dachte er kaum. Mark verdrängte jeden Gedanken an den heftigen Streit, der zwischen ihm und seiner Frau entbrannt war, nachdem er ihr mitgeteilt hatte, dass er den Job bei ECSITE annehmen würde. Seine Ankunft in Deutschland kam ihm so vor, als würde er sein altes Leben verlassen und ein Traumland betreten.
    Als Stephanie eine witzige Bemerkung machte, stimmte Mark in ihr Lachen ein, und es überraschte ihn kaum, dass der Traum ihn so sehr berauschte. Im Vergleich dazu war Denise nur ein Nachtmahr, der allmählich verblasste.
    Mark blinzelte. Der Jetlag machte ihm zu schaffen, und die Müdigkeit nach dem langen Flug zehrte an seinen Kraftreserven.
    Wie soll ich mich verhalten? Stephanies Vater hatte ihre Mutter verlassen. Was genau soll ich ihr erzählen, damit sie mich nicht in dieselbe Schublade packt wie ihren Vater?
    Darüber musste er intensiv nachdenken. Mark hatte Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken. »Verzeihung. Der lange Flug. Ich hätte mir am Flughafen einen Energydrink kaufen sollen.«
    »Oh!« Stephanie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, schnallte sich ab und beugte sich zu der Minibar hinter dem Fahrersitz vor. Sie öffnete den Deckel und zog ein paar Flaschen und Dosen heraus, bis sie tatsächlich einen Energydrink fand. »Wir haben auch Bier, Wein, Bourbon und Mineralwasser, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Nein, das ist genau das Richtige.«
    Mark nahm die Dose entgegen, und Stephanie schnallte sich wieder an.
    Pierre LeFevre hatte größtenteils geschwiegen, seitdem Stephanie ihn in die Schranken gewiesen hatte. »Ich möchte, dass Sie und Ihr Team so schnell wie möglich mit der Arbeit beginnen«, sagte er nun. »Das, was ich bisher gesehen habe, ist faszinierend. Sogar der große Boss ist schon ganz ungeduldig.«
    »Ich glaube, Sie werden überrascht sein«, gab Mark zu. »Und vielleicht ein wenig schockiert.«
    »Warum schockiert?«
    Mark lächelte Pierre väterlich an, als wäre er einer seiner Studenten. »Es wird Ihnen vielleicht nicht gefallen, was Sie sehen, nachdem Sie alle Variablen eingefügt haben.«
    »Gibt es Probleme mit dem Modell?«

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