Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
Vom Netzwerk:
physikalischen Gesetzen, nicht wahr? Ich habe begonnen, Klimamodelle zu entwerfen. Und dabei bin ich auf Ähnlichkeiten gestoßen, auch wenn die Bedingungen unterschiedlich sind.
    Aus einem Gefühl heraus habe ich Variablen wie zum Beispiel Nahrungsmittelproduktion pro Hektar, Transportwesen, Lagerhaltung und Bevölkerung anstelle von Temperatur, Strömungen, Windrichtungen und Niederschlägen in ein Klimamodell eingesetzt. Es war ein sehr grobes Modell, aber ich hatte eine Wechselbeziehung. Das weckte meine Neugier, und daher begann ich das Modell zu verfeinern. Mit der Zeit wurden die Ergebnisse immer aussagekräftiger.«
    »Da steht mein Wagen«, sagte Maureen. »Sagen Sie mir, wohin ich fahren soll. Sie können es sich aussuchen. Als hungrige frischgebackene Doktorin müsste es ein Restaurant geben, das normalerweise Ihr Budget übersteigt.«
    Anika wies ihr den Weg in die recht kleine Innenstadt von Laramie und zu einem Restaurant, das auf Steaks und Meeresfrüchte spezialisiert war.
    »Nehmen Sie keine Meeresfrüchte«, riet Anika ihr, als sie an einen Tisch geführt wurden. »Da ich auf einer Ranch aufgewachsen bin, kann ich Ihnen sagen, dass es hier die besten Steaks gibt.«
    Maureen lächelte. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich muss kurz telefonieren. Bestellen Sie mir bitte eine Tasse Kaffee und für sich, was Sie gerne möchten.«
    Sie ging in den kleinen Eingangsbereich, zog das Handy aus der Tasche und gab Amy Randalls Nummer ein.
    »Randall.«
    »Sind Sie immer im Büro? In D.C. ist es schon nach sieben.«
    »Dr. Cole? Natürlich bin ich noch im Büro. Es ist Freitagabend, und ich bin stellvertretende Außenministerin. Wo sollte ich sonst sein?« Sie klang sarkastisch. »Was haben Sie herausgefunden?«
    Maureen erzählte Amy Randall in groben Zügen, was sie von Anika French erfahren hatte.
    »Sie hat gerade ihre Doktorarbeit geschrieben?«
    »Ihr Erstgutachter, Mark Schott, hat ohne ihr Wissen ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht, und dann auch noch unter seinem Namen. Das ist schäbig, kommt aber gar nicht so selten vor. Er ist übrigens in Deutschland.«
    »Wo?«
    »Das weiß ich noch nicht.« Maureen machte eine kurze Pause. »Mir ist aufgefallen, dass die junge Frau unter großem Stress steht. Ich glaube, es steckt noch mehr dahinter.«
    »Das ist die Untertreibung des Jahres. Einer meiner Mitarbeiter hat mit Zoah gesprochen. Man hätte meinen können, es wäre alles Griechisch: Taus, Deltas und Gammas. Nach dem Telefonat hat mein Team kannenweise Kaffee in sich hineingeschüttet und mit so viel Elan auf die Tastaturen getippt, als ginge es um ein neues Spielzeug. Ich habe es seit Jahren nicht so aufgeregt erlebt.«
    »Das Modell ist eine Mischung aus sozialen und klimatischen Statistiken.«
    »Und was hat French gesagt? Kann dieses Ding wirklich den Zusammenbruch einer Nation vorhersagen?«
    Maureen seufzte. »Sie hat es nicht versucht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie die Antwort zu kennen glaubt.« Maureen wartete ein paar Sekunden, bis Amy diese Information verdaut hatte. »Sie spricht übrigens nicht über eine Nation.«
    »Und das heißt?«
    »Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut, aber sie sagte, sie wolle keine Beweise dafür haben, dass das Ende der Welt bevorstehe.«
    Schweigen.
    »Dr. Cole. Ich will, dass sie das erste Flugzeug nach Washington nimmt. Und sie soll alles mitbringen, was sie hat. Diagramme, Daten, Grafiken, Aufzeichnungen, alles.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Es wird Ihnen gelingen, oder ich setze das FBI-Büro vor Ort auf Anika French an, und die können sie dann nach Washington eskortieren.«
    »Ja, Ma’am.«
    Maureen beendete das Gespräch und kehrte an den Tisch zurück. Anika studierte die Speisekarte. Vor ihr stand ein großes Glas helles Bier.
    »Sie sind also auf einer Ranch aufgewachsen?«
    Anika hob den Blick. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, bestelle ich mir das Porterhouse, medium.« Sie warf ihr einen besorgten Blick zu. »Sie sind doch keine Vegetarierin?«
    »Nein, bin ich nicht – trotz der Massentierhaltung.«
    Anika zeigte auf die Speisekarte. »Das stammt alles von Rindern aus dieser Gegend, die frisches Gras gefressen haben. Keine Hormone und keine Antibiotika. Ja, ich bin auf einer richtigen Ranch in Wyoming aufgewachsen. Sie war Moms große Leidenschaft.«
    »Und Ihr Vater?«
    »Er war die größte Zeit seines Lebens Marine. War? Er wird niemals etwas anderes sein. Als meine Mutter starb, kehrte er nach Hause zurück.

Weitere Kostenlose Bücher