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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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plötzlich alles fremd vor, als wäre sie in einer anderen Welt.
    Was zum Teufel geht hier vor? Es ist nur ein statistisches Modell, verdammt! Ja, ein Modell, das vielleicht das Ende der Welt vorhersagen wird. Und ich habe es geschrieben.
    Wie benommen ging sie den Korridor hinunter, suchte den Schlüssel und schloss die Tür auf. Sie schaltete das Licht ein und wich entsetzt zurück.
    Als Erstes fielen Anika die nackten Wände auf, an denen ihre ausgefeilten grafischen Darstellungen gehangen hatten. Sie schaute auf den Schreibtisch. Der Computer war weg. Das Foto ihres Vaters lag dort, wo der Monitor gestanden hatte. Sogar die Seminararbeiten waren verschwunden. Ihr Papierkorb war geleert worden, und an den fehlenden Aktenschrank daneben erinnerte nur noch der Abdruck auf dem Teppich.
    Maureen stand hinter ihr und starrte ungläubig in den Raum.
    »Ich verstehe das nicht«, murmelte Anika und schüttelte den Kopf. »Was hat das zu bedeuten?«
    Maureen schaute sich um. »Ihre Bücher sind auch verschwunden.«
    Anika wirbelte herum und starrte auf die leeren Regale. »Aber wir waren doch nur kurz etwas essen!«
    Maureen schaute auf die Uhr. »Anderthalb Stunden.«
    »Dr. Cole?«, fragte ein Mann, der auf dem Gang stand.
    Ein Mann mittleren Alters in einer sportlichen Jacke, einer braunen Dockers und Schnürschuhen hielt ihr eine kleine Lederbrieftasche mit Dienstmarke und Foto hin. Er hatte ein sympathisches Gesicht, eine Knollennase und einen breiten Mund. »Ich bin Peter Salazar vom FBI. Ich wurde gebeten, Sie auf jede erdenkliche Art zu unterstützen.«
    Maureen überprüfte die Dienstmarke und gab ihm die Brieftasche zurück. »Unglücklicherweise sind wir wohl zu spät gekommen, Agent Salazar.«
    »Meine Sachen. Jemand hat meine ganzen Sachen gestohlen! Wir waren nur anderthalb Stunden weg«, schimpfte Anika. »Wer tut so etwas?«
    Salazar sah die Frauen beunruhigt an. »Was ist passiert?«
    »Während wir im Restaurant waren, hat jemand Anikas Büro ausgeräumt«, erklärte ihm Maureen. »Es handelt sich bei den Forschungsarbeiten von Anika French um hochsensibles Material, Agent Salazar. Es ist ein Statistikmodell. Dieses Modell zu schützen, ist einer der Gründe, warum Sie hier sind.«
    Salazar winkte die beiden Frauen zu sich. »Es ist wohl das Beste, wenn wir dafür sorgen, dass keine Spuren verwischt werden, nicht wahr? Fassen Sie nichts an! Kommen Sie auf den Gang hinaus!«
    »Und Sie haben keine Idee, wer das getan haben könnte?«, fragte Salazar Anika, nachdem sie ihr Büro verlassen hatte.
    »Nein«, erwiderte sie mit weichen Knien.
    Maureen verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Als wir vorhin gegangen sind, stand ein Mann auf dem Gang und starrte auf die Schaukästen. Irgendetwas an ihm ...«
    »Was denn?«, fragte Salazar.
    »Es war nur so ein Gefühl. Wie ein Student sah er nicht aus. Er war älter, muskulös und hatte kurz geschorenes Haar. Das ist nicht so ungewöhnlich, aber die Art, wie er dort stand, erinnerte mich an jemanden, den man engagiert, damit er für andere die Drecksarbeit übernimmt.«
    »Würden Sie mir das bitte genauer erklären?«
    »Ich glaube, es war sein arrogantes Auftreten. Wenn Sie den Vergleich erlauben, sah er aus wie ein Mann, der schon häufiger in Schießereien verwickelt war. Wie die Auftragskiller, denen ich im Irak begegnet bin und die von Blackwater angeheuert worden waren.«
    »Ich verstehe«, sagte Salazar nachdenklich. »Hören Sie, Dr. Cole, ich bin über diesen Fall nicht vollständig informiert. Meine Vorgesetzten haben mich gebeten, Sie auf jede erdenkliche Art zu unterstützen. Und jetzt sagen Sie, das Büro wurde ausgeräumt?«
    »Ja, das gesamte Datenmaterial von Ms French ist verschwunden«, bestätigte Maureen. »Offenbar haben die Täter nur darauf gewartet, dass wir das Büro verlassen. Und dabei hatten wir gar keine Verabredung, sondern haben uns spontan entschieden, etwas essen zu gehen.«
    »Wer tut so etwas?«, fragte Anika noch einmal.
    »Jemand, der unbedingt das Modell haben will«, erwiderte Maureen.
    »Sie haben alles mitgenommen!«
    »Nein, haben sie nicht«, sagte Maureen leise. »Ihre Dissertation liegt noch im Auto. Wir sollten sie schnell holen.«
    Es stellte sich heraus, dass Peter Salazar vom örtlichen FBI-Büro für die University of Wyoming zuständig war. Wer hätte gedacht, dass das FBI auch Universitäten überwachte!
    »Interessant, dass Sie Blackwater erwähnt haben, Dr. Cole«, sagte Salazar, der am Steuer saß.

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