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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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krampfartig zu zucken und brach zusammen. Während sie neben ihm um sich trat und sich hin und her wand, stolperte er und fiel in sein Erbrochenes.
    Dann packten ihn blitzschnell die beiden Männer in den Ledermänteln unter den Achseln und schleiften ihn zur Straße.
    Ein schwarzer Van kam schlingernd zum Stehen. Die Seitentüren öffneten sich, und zwei Männer sprangen heraus. Ihre Schritte hallten wie Hammerschläge auf dem Bürgersteig.
    Mark spürte, dass er hochgerissen wurde. Als er durch die Luft segelte, fallen gelassen wurde und auf dem Boden des Vans landete, musste er wieder würgen.
    Ehe die Türen geschlossen wurden, erhaschte er noch einen Blick auf Stephanie, die mühsam aufstand und eine silberne Pistole auf den Wagen richtete. Mark sah das Mündungsfeuer, hörte den Knall und spürte, dass der Mann, der ihn festhielt, zusammenzuckte. Zwei Männer in T-Shirts rannten mit Waffen in den Händen an Stephanie vorbei auf den Van zu. Dann fielen die Türen zu.
    Jemand schrie etwas auf Deutsch, während der Van mit quietschenden Reifen schlingernd davonfuhr. Laute Schüsse hallten durch die Luft. Die Männer in dem Van verloren das Gleichgewicht. Als sie zu Boden stürzten, landeten sie auf Mark, der kaum noch Luft bekam. Lautes Fluchen war zu hören.
    Der Van bog mit voller Geschwindigkeit um die Ecken, und sie alle wurden von einer Seite zur anderen geschleudert. Der Motor dröhnte laut. Mark Schott spürte, wie etwas Warmes, Klebriges durch seine Kleidung drang. Dann versank alles um ihn herum in Dunkelheit.

13. KAPITEL
     
    ANIKA LEERTE DEN letzten Energydrink. Sie hielt die Dose beim Trinken fast senkrecht, damit auch der letzte Tropfen herauslief. Dann drehte sie sich um und warf die leere Dose in den Abfalleimer. Auch die anderen hatten jede Menge Energydrinks, Fruchtsaft und Kaffee getrunken sowie andere Getränke, die aufputschten, ohne die Sinne zu trüben.
    Am Montag, dem ersten Tag, herrschte Chaos. Alle bestanden darauf, ihre eigenen Paradigmen in das Modell einzufügen. In dem allgemeinen Durcheinander beugten sich alle über ihre Computer und verlangten nach Daten. Akten wurden durchforstet und Informationen geliefert, was unweigerlich dazu führte, dass sie sich in einem Wust verwirrender Details verloren.
    »Sie müssen das Gesamtbild im Auge behalten«, bat Anika. »Wenn Sie sich irgendwann dabei ertappen, einen Bezug zwischen dem Zustand der Straßen in Sambia und der Treibstoffversorgung des Landes herzustellen, sind Sie bereits in Daten versunken. Uns interessieren nur die wichtigsten Entwicklungen.«
    »Und wie definieren Sie die?«, hatte Ken Foley gefragt. »Sie können nicht irgendwelche Datenkategorien auslassen und dennoch aussagekräftige Ergebnisse erhalten! Die Statistiken verlieren zu sehr an Präzision.«
    Und innerhalb von Minuten wurden die nächsten Daten angefordert.
    Am Dienstag schlug Gail Wade mit den Händen auf den Tisch und sagte zu Amy Randall: »Ich rauche seit zehn Jahren nicht mehr, aber jetzt brauche ich eine Packung Zigaretten.« Angeregt durch das Nikotin hatte sie schließlich eine Eingebung. Sie zog sich an ihren Schreibtisch zurück, entwarf ein Modell nach dem anderen und fügte neue Variablen ein.
    Zu Anikas großer Freude stand Fred Zoah dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber und übernahm ihre Rolle bei den erregten Diskussionen. Das einzige Problem war, dass ihn die Arbeit so sehr fesselte, dass er manchmal den Faden verlor. Dann verstummte er und tippte auf die Tasten seines Taschenrechners.
    Maureen agierte als Moderatorin, und Anika wunderte sich über ihr umfassendes Wissen. Es gelang ihr immer wieder, die erregten Gemüter zu beruhigen, Ärger aus der Welt zu schaffen und die Streithähne wieder in die Gruppe zu integrieren.
    Phil Sinclairs Beitrag bestand aus präzisen paläoklimatischen Daten, die Gail Wade wiederum anspornten, ihre Klimamodelle zu modifizieren.
    Am Mittwoch begann Ken Foley, der Skeptiker, der immer wieder über die Unanwendbarkeit verschiedener Statistiken wetterte, schließlich zu grinsen. »Ich hab’s! Vergessen Sie Gaults Problem. Wir akzeptieren einfach die Größe des Standardfehlers. Es bleibt ein konstanter, aber selbstkorrigierender Standardfehler.«
    Anika begriff, dass das ihr Umkipppunkt gewesen war. Von nun an spiegelten die Daten die gesellschaftlichen Triebkräfte wider, die sie durch ihre eigene Trägheit vorantrieben, als sie die statistischen Formeln in das endgültige Programm einfügten.
    Am

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