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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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auch nicht als ideal herausgestellt. Für monogame Beziehungen bist du nicht geschaffen, und das ist einer der Gründe, warum ich mich entschlossen habe, mit dir zu schlafen. Allerdings weiß ich noch nicht, ob du Blondinen, Brünette oder Rothaarige bevorzugst.«
    »Heute Nacht nehme ich eine Blondine.« Mark trank einen Schluck Bier. »Ist es wirklich so einfach? Wenn ich einsam bin, besorgt ECSITE mir eine Frau? Dort, wo ich herkomme, gibt es dafür einen Namen.«
    »Wenn man bedenkt, wo du herkommst, kann man das wohl kaum so sagen. Du spielst nun in einer ganz anderen Liga, Cowboy.«
    Das Essen wurde serviert. Mark beugte sich vor. »Das sieht lecker aus.«
    »Das ist Schweinebraten. Und daneben liegt Weißwurst. Tunke sie in den süßen Senf. Schwarzbrot kennst du sicherlich.«
    »Köstlich. Ich glaube, hier könnte ich es aushalten.«
    »Genieße den Augenblick.«
    »Amen.«
    Nachdem sie zum Dessert Zwetschgenstrudel gegessen hatten, suchte Mark die Toilette auf. In Gedanken war er noch ganz bei Stephanie Huntz, als er auf das Urinbecken zusteuerte. Er hatte es intuitiv geahnt, dass sie nicht lange in seiner Nähe bleiben würde. Doch es verletzte sein Ego, es aus ihrem Mund zu hören. Wie konnte ein Mann eine Frau wie sie einfach gehen lassen?
    Und dann bekam er eine andere Frau? Attraktiv und selbstsicher? Auf sexuellem Gebiet experimentierfreudig? Intelligent und interessiert, aber keine Klette?
    »Verdammter Mist«, flüsterte er, als ein Mann, der ein deutsches Lied trällerte, hinter ihm die Toilette betrat.
    Mark trat vom Urinbecken zurück und warf einen Blick auf den Mann: ein großer blonder Typ in T-Shirt und Jeans, der offenbar betrunken war. Er grinste Mark dümmlich an, stolperte beinahe und taumelte auf das Urinbecken zu.
    Als sie aneinander vorbeigingen, lehnte er sich gegen Mark, worauf dieser fast das Gleichgewicht verlor. Mark hielt ihn fest, damit er nicht umfiel. »Immer langsam.«
    Der Mann streckte die Hand nach ihm aus und kratzte dabei mit seinem Ring über Marks Hand.
    »Danke!« Er schüttelte Mark kräftig die Hand, grinste und strahlte ihn mit wässrigen Augen an. Dann ließ er Marks Hand los und taumelte zum Urinbecken.
    Als Mark am Waschbecken stand und sich die Hände wusch, starrte er verärgert auf die roten Kratzer, die der Ring des Mannes hinterlassen hatte. Der Betrunkene stützte sich mit einer Hand auf dem Porzellanbecken ab und trällerte noch immer sein deutsches Lied.
    Als Mark an den Tisch zurückkehrte, musterte Stephanie ihn verwundert.
    »Freitagnacht in Garmisch«, murmelte Mark und starrte auf die Kratzer auf seiner Hand.
    Sie nippten gerade an ihrem Dessertwein, als Mark feststellte, dass etwas nicht stimmte. Er blinzelte mit den Augen, und ihm wurde heiß und schwindlig.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Stephanie.
    Mark rollte den Kopf von einer Seite zur anderen und atmete tief ein. »Ja. Seltsam. Mir ist nur ein wenig schwindlig.«
    »Am Alkohol kann es nicht liegen. Ich hab gesehen, was du getrunken hast.« Sie musterte ihn. »Du bist knallrot und ganz verschwitzt.«
    »Ja, und mein Herz klopft so stark wie beim Sex mit dir.« Mark grinste und blinzelte wieder mit den Augen. »Vielleicht das Essen?«
    »Wir gehen«, beschloss Stephanie. »Komm! Wir fahren zurück nach Oberau, dann können sie dich in der Klinik durchchecken.«
    Mark schluckte und war froh, dass Stephanie seine Hand nahm. Ihm wurde wieder schwindelig. »Puh!«
    Kurz darauf standen sie auf dem Bürgersteig. Mark lehnte sich an sie. »Komisch. Als hätte ich plötzlich eine schwere Grippe.«
    »Hoffen wir, dass das alles ist«. knurrte Stephanie in unheilvollem Ton. »Du hast doch nichts genommen? Drogen? LSD? Ecstacy?«
    »Nein.« Mark konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. »Ich nehme keine Drogen.« Die Lichter auf der Straße verschwammen vor seinen Augen, und das Schwindelgefühl wurde immer schlimmer.
    Zwei Männer in Ledermänteln näherten sich. Mark starrte auf ihre weißen Turnschuhe, die für ihn aussahen wie weiße Kaninchen, die über den Asphalt hoppelten.
    Stephanie drückte Mark gegen eine Mauer, als die beiden Männer an ihnen vorbeigingen, und steckte die Finger der rechten Hand in ihre geöffnete Handtasche. Einer der Männer sagte etwas, worauf Stephanie in feindseligem Ton »Nein danke« erwiderte.
    In diesem Augenblick drehte sich Mark der Magen um. Er beugte sich vor und erbrach sich auf den Bürgersteig.
    Mark wusste nicht, was passiert war, aber Stephanie begann

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