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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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bringen, und er hat es ihnen ermöglicht. Währenddessen arbeitete er auch mit den großen Banken zusammen und bewertete Darlehensanträge. Was bringt es einer Bank, ein paar Milliarden in eine wackelige Regierung zu pumpen, die in den nächsten Monaten zusammenbricht?«
    »Cleverer Bursche.«
    »Unterschätze ihn nie! Er denkt immer fünf Schritte voraus.« Stephanie schüttelte den Kopf. »Es ist fast unheimlich.«
    Als sie den Ortskern von Garmisch-Partenkirchen erreichten, bog Stephanie rechts ab und zeigte auf ein Restaurant. »Traditionell bayerisch? Das Braustüberl ist das Beste.«
    »Du musst es wissen. Du kennst dich hier aus.«
    Stephanie parkte den Wagen und stieg aus. Mark atmete tief ein. Sein Herz klopfte noch immer von der schnellen Fahrt. Der Jaguar piepte, als Stephanie den Alarm aktivierte. Sie hakte sich bei ihm ein, und dann gingen sie auf das Restaurant zu.
    »Schön«, sagte Mark, als sie sich einen Weg durch die Menge vor der Tür bahnten. Auf der linken Seite sah er ein traditionelles Wirtshaus, wie er es aus Filmen kannte. Und es war auch genauso laut. Stephanie führte ihn ins Restaurant, das rechter Hand lag. Nachdem sie mit dem Wirt ein paar Worte auf Deutsch gewechselt hatte, wurden sie an einen Tisch neben einem großen Kachelofen geführt. Die Kellnerinnen trugen hübsche Dirndl, und sie waren alle jung und sportlich.
    »Die meisten sind Skifahrerinnen«, erklärte Stephanie ihm. »Sie arbeiten hier, um sich den Sport leisten zu können.« Eine kurze Pause. »Vertraust du mir?«
    »Was ist das für eine Frage?«
    »Dann bestelle ich für uns beide.«
    Mark lehnte sich grinsend zurück. »Einverstanden.«
    Es dauerte nicht lange, bis ihnen zwei große Bierhumpen gebracht wurden. Stephanie beugte sich vor und hob ihren Humpen. »Auf die Zukunft!«
    »Die nicht so rosig aussieht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Denjenigen, die einen kühlen Kopf bewahren, bieten sich günstige Gelegenheiten, während andere vor einer Katastrophe stehen.«
    »Darum geht es also in Oberau?«
    »Kannst du dir einen besseren Ort vorstellen, um eine Katastrophe zu überleben?«
    Mark neigte den Kopf zur Seite. »Okay. Und wie geht es mit uns beiden weiter? Auf weite Sicht, meine ich.«
    Stephanie kniff die Augen zusammen. »Jetzt werde bloß nicht sentimental.«
    »Bin ich nicht. Ich muss allerdings zugeben, dass mir deine Gesellschaft gefällt.« Bevor sie etwas sagen konnte, hob er die Hand und fuhr fort. »Ich bin ein großer Junge, Stephanie. Ich möchte nur die Spielregeln kennen.«
    Stephanie wurde zugänglicher. »In Ordnung. Und wenn du dich jetzt fragst, ja, ich bin käuflich. Mein Job war es, sicherzustellen, dass du dich schnell bei uns einlebst. Doch der Sex war allein meine Entscheidung.«
    »Du bist keine Heilige.«
    »Ich dachte, das mit den Heiligen hätten wir geklärt.«
    »Einverstanden, ich verliere kein Wort mehr darüber.« Mark trank einen Schluck Bier. »Was passiert, wenn ich mich eingelebt habe? Verlässt du mich dann?«
    Stephanie musterte ihn, während sie ihre Finger an den Seiten des Bierhumpens hinuntergleiten ließ. »Mark, was, glaubst du, bin ich für eine Frau?«
    »Ich glaube, ich weiß es. Aber warum sagst du es mir nicht einfach, damit es keine Missverständnisse gibt?«
    »Vergiss niemals, dass ich als herzloses Miststück bekannt bin. Und dafür entschuldige ich mich nicht. Ich habe dir anfangs gesagt, dass ich diejenige bin, die Probleme löst, und das mache ich sehr gut. Meine Loyalität gehört ECSITE, und ich werde dementsprechend bezahlt. Die Arbeit ist anspruchsvoll und interessant, und sie macht mir wahnsinnig viel Freude. In Wahrheit willst du wissen, ob ich in deiner Nähe bleibe? Die lange und komplizierte Antwort lautet nein.« Sie sah ihn an. »Bitte sag jetzt nicht, das ist ein Problem.«
    »Wie schon gesagt, bin ich ein großer Junge. Aber ich werde deine Gesellschaft sehr vermissen.«
    Sie lächelte spöttisch. »Gesellschaft wird für dich kein Problem sein.«
    »Ach ja? Es wird mir niemals gelingen, den Wasserfall auf der holografischen Wand allein zum Laufen zu bringen.«
    »Ich habe dein Profil ausgearbeitet. Ich weiß, welche Art Frauen du magst. Sag mir, wenn ich mich irre. Intelligent, weltgewandt, gebildet, selbstsicher, attraktiv, auf sexuellem Gebiet experimentierfreudig, interessiert, aber keine Klette. Du hattest in deinem Job als Universitätsprofessor schon oft Verhältnisse mit Studentinnen, und die Sache mit der Ehefrau hat sich bei dir

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