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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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dem Portier ein Trinkgeld in die Hand, ehe sie sich auf die Rückbank setzte.
    »Dr. Cole?«, fragte der Fahrer. Er starrte in den Rückspiegel und musterte sie intensiv.
    »Ja.«
    »Willkommen in Washington, Ma’am. Wir brauchen ungefähr fünfzehn Minuten bis zu unserem Ziel.«
    Maureen lehnte sich zurück und schaute durch die getönten Scheiben, als der Fahrer sich geschickt in den Verkehr einfädelte. Sie konnte nicht umhin, noch einen letzten Blick über die Schulter zu werfen. Dusty, der in seinem knallgelben T-Shirt nicht zu übersehen war, unterhielt sich mit dem Portier.
    Dann drehte Maureen sich wieder um. Als sie ihr langes schwarzes Haar über die Schulter warf, sah sie, dass ein paar graue Haare hinzugekommen waren. Schon mit Anfang zwanzig waren die ersten Haare ergraut, doch dank ihrer Abstammung von den Seneca-Indianern war es bisher bei einigen wenigen geblieben.
    Eine Viertelstunde später bog der Fahrer von der Pennsylvania Avenue ab und fuhr in die Tiefgarage unter der imposanten FBI-Zentrale. Neben dem Sicherheitsposten öffnete der Fahrer das Fenster. Der uniformierte Agent schaute in den Wagen, ehe die Schranke geöffnet wurde.
    Als der Wagen vor dem Eingang im Untergeschoss anhielt, öffnete eine Agentin in einem Hosenanzug – sie war farbig und in den Dreißigern – die Tür. Sie reichte Maureen lächelnd die Hand.
    »Dr. Cole? Ich bin Tony Jacobs. Wie war die Fahrt?«
    »Danke, gut.«
    Jacobs führte Maureen durch die Sicherheitskontrolle. Sie musste den Metalldetektor passieren und ihren Reisepass vorlegen. Nachdem sie mehrere Hallen durchquert hatten und mit dem Aufzug gefahren waren, wurde Maureen in einen kleinen Konferenzraum geführt, in dessen Mitte ein von Stühlen umgebener Tisch stand. Die Leuchtstoffröhren an der Decke erhellten weiße Wände.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte Jacobs.
    »Gerne. Eine Tasse Kaffee.«
    »Nehmen Sie bitte Platz.« Jacobs zeigte auf einen Stuhl. Die Einrichtung war nüchtern, aber geschmackvoll. An einem Ende stand eine weiße Tafel.
    Als Maureen sich hinsetzte, zog Jacobs ein paar Unterlagen aus der Tasche. »Dr. Cole, ich nehme an, Geheimhaltungsklauseln sind Ihnen vertraut«, sagte sie und reichte Maureen ein Formular. »Die Informationen, über die wir gleich sprechen werden, sind streng vertraulich und dürfen diesen Raum nicht verlassen.«
    Maureen spähte auf das Formular, dachte: Was soll’s? , und unterschrieb.
    Sie legte den Stift gerade aus der Hand, als ein Mann und eine Frau mit Akten den Raum betraten. Sie waren beide im Businessstil gekleidet. Der Mann trug ein sportliches Jackett und eine Krawatte und die Frau einen engen grauen Rock, eine weiße Bluse und einen grauen Blazer. Eine junge Frau mit Kaffee in einem Styroporbecher folgte ihnen.
    »Dr. Cole?« Der Mann trat vor und reichte ihr die Hand. »Ich bin Special Agent Phil Hart.«
    Maureen schätzte ihn auf Mitte vierzig. Sein blondes Haar war an den Schläfen leicht ergraut. Er musterte sie mit wässrigen blauen Augen. Sein Gesicht war sauber rasiert und ein wenig füllig. Harts Bauch ließ auf zu viele Kalorien und zu wenig Sport schließen.
    »Amy Randall.« Auch die Frau schüttelte Maureen die Hand. »Stellvertretende Außenministerin.« Maureen schätzte Randall ebenfalls auf Mitte vierzig. Wenn sie nicht ein so ausgeprägtes Kinn und kantiges Gesicht gehabt hätte, wäre sie eine attraktive Frau gewesen.
    »Außenministerium?«, fragte Maureen, deren Unbehagen wuchs.
    Amy Randall lächelte. »Den Minister hat Ihr Einsatz nach den Vorfällen auf der White Star und alles, was folgte, sehr beeindruckt.«
    Maureen versteifte sich. »Wenn Sie noch einmal ein Kreuzfahrtschiff voller Leichen haben, suchen Sie sich bitte einen anderen, der die Leichen identifiziert und die Todesursache ermittelt. Sie wissen, dass gewisse muslimische Gruppen Fatwas herausgegeben haben, die meine Exekution fordern.«
    Jacobs nahm gegenüber von Maureen Platz. »Das hier hat nichts mit dem Islam zu tun. Ich kann Sie beruhigen. Wir stellen Ihnen keine Falle und wollen Sie auch nicht zur Zielscheibe machen.«
    »Schön. Nachdem ich das einmal durchgemacht habe, steht mir nicht der Sinn nach einer Wiederholung.«
    Hart setzte sich auf einen Stuhl und schlug die Akte auf, die er mitgebracht hatte. »Wir wollen nur Ihre Meinung zu einem Artikel hören, der vor ein paar Monaten im Journal of Strategic Assessment veröffentlicht wurde.«
    »So gut kenne ich das Journal of Strategic

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