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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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offensichtlichen Auswirkungen aufzeigen. Zum Beispiel willkürliche Gewalt oder Vandalismus wachsen so bedeutend an, dass man sie statistisch erfassen kann. Zunehmende Streitigkeiten innerhalb gesellschaftlicher Gruppen, Götterverehrungen, wachsender Fundamentalismus – viele Dinge können auf soziale Instabilität hinweisen. Das Problem ist, dass Kultur flexibel ist. Was in der einen Kultur eine kritische Funktionsstörung sein könnte, könnte von einer anderen absorbiert werden.«
    »Und wenn diese Statistiken trotz der kulturellen Unterschiede aussagekräftige Instrumente sind?«, fragte Randall.
    Maureen tippte mit dem Finger auf die Unterlagen. »Dann ist jemandem gerade ein großer Durchbruch gelungen.«
    Jacobs, Hart und Randall wechselten vielsagende Blicke.
    »Warum sollte das für das FBI und das Außenministerium ein Problem sein?«, fragte Maureen.
    Randall atmete tief ein, um die Dramatik ihrer Antwort zu unterstreichen. »Es ist nicht der Artikel an sich, sondern die Art, wie wir darauf aufmerksam wurden.«
    »Und das wäre?«, hakte Maureen nach.
    »Streng geheim«, erwiderte Hart knapp.
    Der stellvertretende Sheriff Steven Moulton aus dem Sheriff-Büro in Albany County schlug den Mantelkragen hoch, um sich vor dem bitterkalten Westwind zu schützen. Er schaute auf die sterblichen Überreste und ließ seinen Blick dann über die beiden Schienenstränge der Union-Pacific-Bahn gleiten. Sie glänzten in dem schräg einfallenden Licht der Morgensonne, als sein Blick nach Süden zu den Laramie Mountains wanderte. Die alte Zementfabrik thronte wie ein graues Ungeheuer auf dem braunen Rasen, über den der Wind fegte.
    »Was meinen Sie?«, fragte der Beamte der Union-Pacific-Bahn, der den Fund gemeldet hatte.
    Die Hände in den Taschen seiner Carhartt Jacke vergraben und mit dem Rücken zum Wind, schaute er auf den Mann, der neben ihm stand. Er tat alles, um nicht auf den Leichnam oder vielmehr die Leichenteile zu blicken, die an drei verschiedenen Stellen lagen.
    Kopf und Oberkörper lagen weiter westlich, und der untere Teil des Rumpfes befand sich ebenso wie die abgetrennten Arme zwischen den Schienen. Die Beine waren nach Osten geschleudert worden, als die Räder des schweren Zuges den Körper überrollt und zerstückelt hatten.
    Der Schotter unter den Schwellen war blutbefleckt.
    Moulton verzog das Gesicht und schaute sich um. In seinen zehn Dienstjahren im Sheriff-Büro hatte er schon einige grausame Dinge zu sehen bekommen, doch bei diesem Anblick drehte sich ihm der Magen um.
    »So weit außerhalb der Stadt?« Er schüttelte den Kopf. »Der Typ ist einfach nicht dafür angezogen. Und nicht nur das. Wenn er an den Schienen entlanggelaufen wäre, hätte der Zug ihn erfasst wie ein Laster ein Reh. Nein, er hat dort gelegen.«
    »Und was haben Sie nun vor?«
    Moulton schluckte, beugte sich hinunter und schnupperte am Mund des Toten. Nur der Gestank der durchtrennten Gedärme stieg ihm in die Nase. »Ich rieche keinen Alkohol. Ich werde wohl die Kriminalpolizei in Cheyenne verständigen, damit sie ihn abholen. Halten Sie alle Züge an. Ich will nicht, dass irgendjemand die Spuren am Tatort verwischt.«
    »Und wie ist er hierhergekommen?«
    Moulton zuckte mit den Schultern und starrte auf die Zufahrtsstraße, die den Schienen folgte. »Vielleicht stand er jemandem im Weg.«
    Maureens Blick wanderte von Special Agent Jacobs zu Hart. Sie verstand die wachsende Spannung in dem Besprechungsraum nicht. Vielleicht war es etwas, was das FBI durch die Klimaanlage pumpte.
    »Ich würde das gerne einem Kollegen zeigen«, sagte Maureen.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage.« Phil Hart schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Der Artikel wurde bereits veröffentlicht«, widersprach Maureen. »Ich nehme an, das Journal of Strategic Assessment ist eine problemlos zugängliche Zeitschrift, nicht wahr? Wahrscheinlich sogar im Netz verfügbar?«
    »Wir müssen etwas unternehmen, um das zu verhindern«, erwiderte Hart.
    Maureen lachte. »Sehr clever. Wie es im Augenblick aussieht, haben Sie einen obskuren Artikel in einer obskuren Fachzeitschrift, den nur eine Hand voll Experten gelesen hat. Wenn bekannt wird, dass der Staat auch nur mit dem Gedanken an eine Zensur gespielt hat, will jeder ein Exemplar haben.«
    Randall schüttelte den Kopf. »Dr. Cole hat recht. Wir sollten unsere Fingerabdrücke nicht darauf hinterlassen.«
    Jacobs runzelte die Stirn. »Warum wollen Sie diesen Artikel einem Kollegen zeigen, Dr.

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