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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Erinnerung. Es ist nur so, dass er sie beseitigt, sobald er sie nicht mehr braucht. Es hat keinen Sinn, jemanden am Leben zu lassen, der das Modell irgendwann auch für jemand anders reproduzieren könnte. Er will immer bestens abgesichert sein. Genau aus diesem Grund hält er auch die Aktienmehrheit von einigen der größten Versicherungsgesellschaften der Welt.«
    Mark fuhr sich übers Gesicht. »Mein Gott, da habe ich mich wirklich blenden lassen.«
    Michelle stieß ein helles Lachen aus. »Sie tun mir beinahe leid. Beinahe.«
    »Ich verstehe das nicht. Sie haben mir eine fantastische Wohnung zur Verfügung gestellt und sich ausgezeichnet um mich gekümmert. Warum sollten sie das alles tun, wenn sie mich dann umbringen wollen?«
    Sie runzelte die Stirn. »Sagen Sie, Dr. Schott, hätten Sie sich so angestrengt, wenn das Unternehmen Sie in einer Zelle untergebracht hätte? Nein? Das glaube ich auch nicht. Menschen, denen eine Waffe an den Kopf gehalten wird, schwant mitunter, dass es kein gutes Ende nehmen wird. Warum sollten sie also ihre zukünftigen Mörder unterstützen, wenn sie eh schon so gut wie tot sind? Und wie man hört, gefällt es Stephanie, zuerst mit ihren Opfern zu spielen.«
    »Was?«
    Michelle betrachtete ihn nachdenklich. »Ich frage mich, wie sie es gemacht hätte. Ein langsam wirkendes Gift, um Ihr bevorstehendes Ende richtig auszukosten? Wenn sie Ihrer überdrüssig gewesen wäre, hätte es andererseits auch eine Kugel sein können. Ich wette, sie hätte einen günstigen Augenblick gewählt, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Vielleicht unmittelbar nach berauschendem Sex.«
    »Sie haben eine kranke Fantasie.«
    »Ich?« Sie lachte auf. »Das ist ja toll. Im Vergleich zu Stephanie?« Sie wurde sofort wieder ernst. »Jetzt hören Sie mir gut zu. Kasperski nennt sie seine ›Problemlöserin‹. Immer, wenn er unbedingt etwas haben will, was ein anderer Mann besitzt, lässt er die süße Stephanie von der Leine. Die Frau lebt für die Jagd. Sie geht mit ihnen ins Bett und entlockt ihnen alles, was sie wissen will – Kontonummern, streng geheime Firmeninterna, Umsatzzahlen oder manchmal auch ein prognostisches Modell –, und geht. Wenn die Opfer entbehrlich sind, tötet sie sie vorher.«
    Mark ließ die Schultern hängen. »Ich verstehe das alles nicht.«
    Michelles Blick wurde milder. »Nein, wahrscheinlich verstehen Sie es wirklich nicht«, fuhr sie in leisem Ton fort. »Sie sind mitten in ein Spiel geraten, bei dem es um Milliarden geht, Mark. Wenn Kasperski das Modell von Grund auf versteht, hat er ein Instrument, mit dem er ganze Gesellschaften manipulieren kann. Vielleicht sogar Länder zu Fall bringen kann. Ein rücksichtsloser Mann könnte ein Vermögen machen, wenn er wüsste, was in der nächsten Zukunft zusammenbrechen wird.«
    »Und wer sind Sie? Ich meine, für wen arbeiten Sie?«
    »CIA«, behauptete sie in gleichmütigem Ton, jedoch ohne sich in irgendeiner Form zu legitimieren. »Eigentlich wollten wir Sie da herausholen, ehe zu viel Schaden angerichtet wurde. Und das führt mich zu meiner nächsten Frage. Wie viel weiß er über das Modell?«
    »Alles«, murmelte Mark, der sich über sich selbst ärgerte. »Nun, das meiste.«
    »Das meiste?«
    »Gestern ist es uns gelungen, mit einer prähistorischen Gesellschaft einen Testlauf durchzuführen. Die Ergebnisse waren jedenfalls sehr vielversprechend. Heute wollten wir damit beginnen, einen Test mit Indonesien durchzuführen. Zunächst wollten wir die richtigen Variablen suchen, um sie dann in das Modell einzusetzen.«
    Michelle nickte. »Darum ist Stephanie mit Ihnen nach Garmisch gefahren? Als Belohnung?«
    »Ja, so ungefähr.« Mark warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Woher wussten Sie, dass ich gestern Abend im Braustüberl war?«
    »Wir wussten es nicht. Wir haben Stephanies Stammlokale die ganze Woche über beobachtet. Wir hatten nur diese Chance, und auch sie war nicht besonders groß.«
    Mark dachte an den mysteriösen Chin, der angeblich von einer Kugel getroffen worden war, und er erinnerte sich an die Männer, die das Gleichgewicht verloren hatten und genau auf ihm gelandet waren.
    »Wenn Sie von der CIA sind, warum bin ich dann nicht in einer Ihrer Niederlassungen? Oder in einer Botschaft?«, fragte Mark.
    »Haben Sie schon mal etwas von einem sicheren Haus gehört?«
    »Ja.«
    Michelle schaute sich im Zimmer um und spreizte die Hände, als wollte sie ihren Worten Nachdruck verleihen. »Das hier ist ein

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