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Der Eden Effekt

Titel: Der Eden Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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sicheres Haus. Aber es gibt einen Haken.«
    »Und der wäre?«
    »Michail Kasperski, ECSITE und natürlich Stephanie.«
    »Warum haben Sie mich nicht einfach mitten in der Nacht heimlich da herausgeholt, in ein Flugzeug gesetzt und nach Hause gebracht?«
    Grazil stand Michelle vom Stuhl auf und ging auf ihn zu. Ihr glänzendes schwarzes Haar wippte im gleichen Rhythmus wie ihre schön geschwungenen Hüften. Der gut sitzende schwarze Hosenanzug betonte ihren vollen Busen, den flachen Bauch und den geschmeidigen Körper.
    Sie hockte sich vor ihn hin, schaute ihm in die Augen und legte ihre langen, hübschen Hände auf seine Knie. »Weil Sie hier in Europa sind, wo ECSITE alles unter Kontrolle hat. Kasperski hat in jeder Großstadt Informanten bei der Polizei und auch an allen Flughäfen und bei den meisten Zoll-und Einwanderungsbehörden seine Leute. Wenn Sie sich selbst entschlossen hätten, sein Unternehmen zu verlassen, wäre er furchtbar wütend geworden. Doch wir haben Sie praktisch vor seinen Augen entführt. Michail ist förmlich gezwungen , darauf zu reagieren. Und Ms Huntz? Bei ihr wird dieses Gefühl, sich rächen zu müssen, noch viel stärker sein. Wir haben Sie aus ihren Fängen gerissen. Sie kocht vor Wut. In diesem Augenblick stellt ECSITE auf der Suche nach Ihnen ganz Europa auf den Kopf.«
    »Ich Glückspilz«, murmelte Mark und rieb sich übers Gesicht.
    »Sobald sie auch nur die geringste Ahnung haben, wo Sie sein könnten, werden sie kommen – koste es, was es wolle.« Michelle kniff die Augen zusammen. »Es heißt, Gott möge dem Opfer helfen, wenn Stephanie ›auf die Jagd geht‹. Sie ist stinksauer, Mark. Für Stephanie ist es jetzt eine Frage der Ehre, Sie zu töten. Am besten, Sie verhalten sich jetzt ganz ruhig.«
    »Und wo in Italien bin ich genau?«
    »In einer Privatvilla in den Dolomiten.«
    »Okay. Und was soll ich hier tun?«
    Sie lächelte wissend. »Sie könnten zum Beispiel an Ihrem Modell arbeiten.«
    »Ich wünschte, ich hätte ein Buch mitgenommen.« Skip lehnte sich zurück, verschränkte die Arme über dem Bauch und rekelte sich auf seinem Stuhl. Anika musste unwillkürlich an einen kräftigen Tiger denken. Auch dass sein Blick oft traurig war und sich in der Ferne verlor, war ihr nicht entgangen, und sie fragte sich, woher diese Verwundbarkeit kam, die sich in seinen braunen Augen spiegelte.
    Maureen saß gegenüber von Anika und klopfte mit den Fingern auf die Tischplatte. Sie hatten schon gegessen, und die Cheeseburger waren tatsächlich so gut gewesen, wie Murphy behauptet hatte.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich den Präsidenten der Vereinigten Staaten belehrt habe«, sagte Anika immer wieder. »Dad wird verrückt werden, wenn ich es ihm erzähle.« Sie warf Murphy einen Blick zu, denn sobald sie in Panik zu geraten drohte, tat er irgendetwas, um sie abzulenken.
    »Wie schaffst du es, so ruhig zu bleiben, Murphy?«, fragte Maureen.
    Skip strich abwesend über seinen schwarzen Bart. »Wahrscheinlich, weil zu oft auf mich geschossen wurde, wenn auch daneben, und weil ich zu oft angeschissen wurde, und das leider erfolgreich, Doc.«
    »Du hättest Poet werden sollen.«
    Er riss scheinbar erstaunt die Augen auf. »Komisch, dass du das sagst. Ich bin nämlich tatsächlich einer. Und ein ziemlich guter dazu. Obwohl meine besten Arbeiten jetzt schon fünf- oder sechsmal übermalt wurden.«
    »Übermalt?«, fragte Anika.
    »Anika? Fragen Sie besser nicht«, warnte Maureen sie.
    »Ja.« Skip zog an seinem Bart. »Meine besten Einfälle habe ich immer auf der Herrentoilette in Clancy’s Bar. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als die Wände zu streichen.«
    »Ich hab Sie gewarnt«, murmelte Maureen.
    »Sie müssen in Europa viel Spaß miteinander gehabt haben.« Anika verstand ihre Bemerkung durchaus doppeldeutig, denn ihr waren die Blicke aufgefallen, die Maureen und Skip mitunter wechselten. Doch dann gab es noch diesen Dusty Stewart, mit dem Maureen einige Zeit in New Mexico verbracht hatte. Anika kannte die Geschichten nur bruchstückhaft.
    Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als ein Geheimdienstagent in einem Anzug den Kopf ins Zimmer streckte. »Wenn Sie mir bitte alle folgen würden.«
    »Mein Gott.« Anika seufzte. »Sagen Sie mir, dass wir zurück zum Hotel gefahren werden.«
    Doch das geschah nicht. Der Agent führte sie durch verschiedene Gänge zu einem Aufzug, wo bereits ein Marine in einer Paradeuniform wartete. In dem Aufzug benutzte der Geheimdienstagent

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