Der Eden Effekt
hat uns soeben mitgeteilt, dass Ihr Einsatz hier beendet ist«, erklärte er in selbstsicherem Ton. »Ende der Diskussion.«
»Das war’s dann wohl.« Skip drehte sich um. »Du hast gehört, was er gesagt hat, Dr. Cole.«
Maureen nickte. »Zwanzig Euro?«
»Das wäre okay. Ich lasse von Nancy einen Vertrag aufsetzen.«
»Warten Sie!«, schrie Gallagher und stand auf. »Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«
»Dr. Cole hat mich gerade für zwanzig Euro engagiert, damit ich für ihre Sicherheit sorge.« Skip zuckte mit den Schultern. »Sie ist meine Kundin.«
»Ich auch«, sagte Anika. »Ich zahle dasselbe.«
»Einverstanden«, sagte Skip.
»Ich finde das gar nicht komisch.« Gallagher ging auf Skip zu.
»Agent Gallagher«, mischte Maureen sich ein. »Ich bin kanadische Bürgerin und arbeite auf Bitte Ihrer Regierung und zum Wohle Ihrer Regierung. Habe ich es richtig verstanden, dass die Vereinigten Staaten mir nun ohne mein Einverständnis Einschränkungen auferlegen?«
»Denken Sie, was Sie wollen, Ma’am.«
Maureen drehte sich zu Maxine um, die die Auseinandersetzung erstaunt verfolgte. »Würden Sie mir bitte die Nummer der Kanadischen Botschaft heraussuchen?«
Gallagher legte eine Hand auf das Telefon. »Niemand ruft hier irgendjemanden an.«
»Sie verweigern mir das Recht, meine Regierung anzurufen?«, fragte Maureen. »Vor Zeugen?«
»Moment mal«, sagte Skip ruhig. »Agent Gallagher? Könnten wir beide kurz unter vier Augen miteinander sprechen?«
Gallagher funkelte Maureen wütend an, doch sie ließ sich nicht beirren.
»Kommen Sie, Mike! Wir gehen raus auf den Gang und reden.«
Gallagher biss sich wütend auf die Lippe und nickte dann.
Als sie auf dem Gang standen, stieß er mit dem Finger gegen Skips Brust. »Was zum Teufel soll das? Wollen Sie im Knast landen, weil Sie einen FBI-Agenten an der Ausübung seines Jobs hindern?«
Skip ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ich glaube nicht, dass Sie mir das zur Last legen wollen.« Er lehnte sich gegen die Wand und wies mit dem Kopf in Richtung Raum. »Ich habe zwei Zeuginnen, die bestätigen können, dass ich niemals auch nur angedeutet habe, dass ich einen Job brauche.«
»Und was sollte dieser Quatsch mit den zwanzig Euro? Cole hat sich das doch nicht gerade eben ausgedacht.«
»Für den Preis hat sie mich engagiert, nachdem Bill, dieser Mistkerl, mich in Amsterdam gefeuert hat. Nein, ich habe sie auch beim letzten Mal nicht dazu überredet. Das verbietet mir meine Berufsehre.« Er musterte Gallagher. »Ich habe Cole schon mehrmals das Leben gerettet, während der Rest der Welt – einschließlich Amy Randalls Vorgänger – versucht hat, sie zu töten. Vermutlich hat Monica Scalia gar keine Ahnung von diesen Geschichten. Clever, wie sie ist, möchte die Lady, dass jemand für ihre Sicherheit sorgt. Sie wussten gar nicht, was Sie da für einen Fall übernehmen, und Sie sind vermutlich ein verdammt guter Agent. Sonst hätte Scalia Sie nicht ausgewählt, wenn man bedenkt, warum diese beiden Frauen Personenschutz brauchen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wir schließen einen Kompromiss, sodass Sie Ihren Job machen können und ich meinen.«
»Sind Sie immer so clever, Murphy?«
»Nun, ich habe auch schon mehrfach Mist gebaut. Wenn das hier vorbei ist, trinken wir beide mal ein Bier, und dann erzähle ich Ihnen, was ich im Irak erlebt habe.«
»Und warum sollte ich mich darauf einlassen?«
Skip strich nachdenklich über seinen Bart. »Erstens: Ich habe gehört, wie böse die Bösen heute sind. Genaueres kann ich Ihnen nicht sagen, denn es ist geheim, und darum müssen Sie Ihren Boss fragen. Zweitens: Wir beenden diesen Machomist zwischen uns. Wenn wir gemeinsam für ihre Sicherheit sorgen, sind unsere Chancen auf Erfolg größer. Drittens: Sie sind FBI-Agent. Sie haben Regeln, an die Sie sich halten müssen, weil es das System so vorsieht und weil es die Regeln sind. Als privater Personenschützer habe ich mehr – wie soll man es ausdrücken? – Spielraum. Verstehen Sie?«
»Ja, aber Sie haben mich nicht überzeugt.«
»Das bringt uns zu Punkt vier. Hat Scalia Sie informiert, warum diese Leute so gefährdet sind?«
»Nein. Ich bin nur für ihre Sicherheit zuständig.«
»Viertens: Ich bin über alles im Bilde und weiß, warum die Angelegenheit streng geheim ist. Cole und French kooperieren. Niemand hat ein Interesse daran, sie zu verärgern. Wenn Cole ihre Botschaft angerufen hätte, hätte das ziemlich viel Staub aufgewirbelt.
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