Der Eden Effekt
tanzen.«
»Warum?«, fragte sie perplex.
»Weil alles, was wir jetzt nicht genießen, auf dem Meeresgrund landen wird.«
Michelle wollte gerade etwas erwidern, als ein Schuss ertönte und sofort darauf zwei weitere folgten.
»Hier entlang!«, rief Michelle und sprang auf.
Dann wirbelte sie herum, und ihr schwarzes Haar flog durch die Luft, während sie auf die Tür zurannte. Als Mark wie benommen aufstand, fiel sein Stuhl um. Er warf schnell einen Blick aus dem Fenster. Zwei schwarz gekleidete Gestalten hockten hinter den Blumenbeeten und näherten sich in geduckter Haltung dem Haus. Das Bild brannte sich Mark ins Gehirn: Stephanie und Simon Gunter mit Maschinenpistolen.
Als die Limousine vor dem St. Regis hielt, wunderte Skip sich, auf beiden Seiten der aus Holz und Glas bestehenden Eingangstür zwei Männer in Anzügen stehen zu sehen.
»Bill«, sagte er zu dem Fahrer. »Wenn ich ausgestiegen bin, verschließen Sie die Tür hinter mir! Anika und Maureen, ihr bleibt im Wagen sitzen! Bill, wenn ich Ihnen ein Zeichen gebe, fahren Sie, so schnell Sie können, auf direktem Weg zur FBI-Zentrale! Wenden Sie sich an den Sicherheitsbeamten, und bitten Sie ihn, sofort Scalia anzurufen, Verstanden?«
»Verstanden, Skip.«
Skip stieg aus, warf die Tür hinter sich zu und hörte, wie die Zentralverriegelung einrastete. Er ging auf den ersten Mann zu, der ihn mit einem Nicken begrüßte.
»Sind Sie Skip Murphy?«
»Wenn Sie der Schuldeneintreiber sind, versuchen Sie es bei mir zu Hause.«
Der Mann grinste und reichte ihm seine Ausweispapiere. Skip nahm sie nicht entgegen und warf auch keinen Blick darauf, als der Mann sich vorstellte. »Agent Mike Gallagher. FBI. Monica Scalia hat uns den Auftrag erteilt, hier im Hotel für die Sicherheit zu sorgen.«
»Ihr Vorgesetzter ist Matt Parkinson?«
»Matt ist letzte Woche in den Ruhestand getreten.«
Skip atmete aus. »Okay, richtige Antwort.« Er kehrte zum Wagen zurück und bedeutete Anika und Maureen auszusteigen.
Als sie das Foyer betraten, entdeckte Skip zwei weitere Agenten, unauffällig und in legerer Kleidung.
»Kommen Sie, Agent Gallagher. Wir halten eine kleine Besprechung in der Einsatzzentrale ab.«
Gallagher stellte sich den beiden Frauen vor und zeigte ihnen seine Ausweispapiere, nachdem sie in den Aufzug gestiegen waren.
Anika schaute Skip fragend an.
»Später«, sagte er.
Im sechsten Stock öffnete Skip mit seiner Schlüsselkarte die Tür zur Einsatzzentrale, wo Maxine Martin an einem Schreibtisch saß. Neben ihr stand eine halbe Tasse Kaffee. Normalerweise arbeitete Maxine als Polizistin in Zivil, doch es machte ihr nichts aus, ein paar Überstunden zu machen, um Sicherheitsaufgaben zu übernehmen, wenn Frauen involviert waren.
»Max? Alles in Ordnung?«
»Alles ruhig. Die Fahrer haben angerufen. Die Gruppe vom Außenministerium ist unterwegs; voraussichtliche Ankunft in fünfzehn Minuten.«
»Kümmern Sie sich bitte um Agent Gallagher, während ich die beiden Frauen zu ihren Zimmern bringe.«
»Ja, Boss.«
Gallagher trat ein, und Skip ging mit Maureen und Anika den Gang hinunter. Ein weiterer FBI-Agent wartete an der Tür zum Treppenhaus. Als der Mann nickte, konnte man das Kabel seines Headsets sehen.
»Wir müssen reden.« Skip betrat Anikas Zimmer als Erster.
»Das FBI?«, fragte Maureen.
»Ja, sieht so aus.« Skip überprüfte das Zimmer und setzte sich dann auf Anikas Bett. »Offenbar haben sie Bedenken, einem privaten Personenschützer eure Sicherheit anzuvertrauen.«
»Und was bedeutet das?«
»Ich habe das Gefühl, dass Agent Gallagher mir gleich sagen wird, dass ich raus bin aus dem Job.«
Maureen kniff die Augen zusammen. »Ist es dann nicht besser, wenn wir dich begleiten?«
»Ich kann euch nicht aufhalten.« Skip zwinkerte den beiden Frauen zu. »Wollt ihr das wirklich widerspruchslos hinnehmen, falls es der Fall sein sollte?«
»Ich schließe mich Maureen an«, erklärte Anika mit Nachdruck.
»Okay, dann schauen wir mal, was da los ist.«
Skip stand auf und ging den beiden Frauen voraus zum Kontrollzentrum. Gallagher saß auf dem Bett und trank einen Schluck von dem abgestandenen Kaffee. Er war überrascht, als er sah, dass Maureen und Anika hinter Skip den Raum betraten.
»Agent Gallagher, meine Schützlinge möchten eine Tasse Kaffee. Außerdem möchten sie ebenso wie ich gerne hören, was Sie zu sagen haben.«
»Mein Befehl lautet, die Sicherheit von Dr. French und Dr. Cole sicherzustellen. Das Außenministerium
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