Der Eid der Heilerin
konnte sich aber vom Anblick des Paares nicht losreißen. Jetzt stieß er Mary ungeduldig auf den Rücken, die ihn mit beiden Händen wieder zwischen ihre gespreizten Beine führte, die Augen wollüstig halb geschlossen, als er erneut in sie eindrang.
Mary wollte etwas sagen, aber William verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Ihr Stöhnen wurde lauter, und als Hastings immer härter und tiefer in sie stieß und dabei brüllte wie ein wildes Tier, zitterte sie am ganzen Leib. Nicht zuf ä llig war William Hastings' persönliches Wappentier der Mantikor, ein Fabelwesen, halb Löwe, halb Mensch. Mit trockenem Mund und weichen Knien schloss Anne verstohlen die Tür, stellte ihren Korb ab und drehte sich um.
»Hast du gesehen, ob mein Freund Hastings dort drin ist?«
Das Herz blieb ihr beinahe stehen. Der König. Er lehnte direkt vor ihr an der Wand. Er hatte sie beobachtet, wusste, was sie gesehen und gehört hatte, denn selbst bei geschlossener Tür waren die Geräusche aus dem Inneren der Waschküche nicht zu missdeuten.
»Sir ... ich ... also, ich bin mir nicht sicher, ob ...«
»Ob er es war? Aber du kannst ihn nicht verwechselt haben. Ich glaube, du kennst Lord Hastings recht gut, hab ich Recht?« Der König kam auf sie zu, aber er lächelte nicht, sondern sah sie eher grimmig an.
Anne überlegte fieberhaft, was sie sagen sollte. »Sir, ich werde in den Gemächern der Königin erwartet. Falls es tatsächlich Lord Hastings war, wird er bestimmt... nun, er wird bestimmt Eurer Majestät in Kürze wieder zur Verf ü gung stehen ...« Sie knickste und wollte in einem Bogen an ihm vorbei in den engen, dunklen Gang huschen.
Aber er war schneller. Zwei Schritte, und er schnitt ihr den Weg ab. »Bleib doch, Anne. Wir haben schon eine ganze Weile nicht mehr miteinander gesprochen.« Seine Stimme klang sanft und zärtlich.
»Nein, Sire. Es gibt so viel zu tun während des Weihnachtsfests ...« Sie unterbrach sich, während die Geräusche hinter ihr immer lauter und eindringlicher wurden.
Inzwischen stand er neben ihr, und ihr Herz raste. »Was hast du gesehen, Anne? Erzähl mir, was du gesehen hast.« Entsetzt bemerkte sie, wie sich die Hitze auf ihrem Hals und Gesicht ausbreitete.
»Nichts, Sire. Nichts habe ich gesehen.«
»Ich glaube dir nicht, Anne.« Sie schüttelte den Kopf und versuchte verzweifelt, seinem brennenden Blick auszuweichen. »Du hast gesehen, wie ein Mann eine Frau liebt. Und hat es ihr auch gefallen?« Er hauchte ihr die Worte ins Ohr, aber sie sah ihn nicht an, sondern nur den Kopf und suchte nach einer Gelegenheit, sich von ihm zu befreien. Er aber fasste sie mit einer Hand um die Hüfte und zog sie an sich. Als er sein Gesicht an ihrem Hals vergrub und erst ihren Nacken, dann ihren Mund leidenschaftlich küsste, versteifte sie sich und versuchte, ihm auszuweichen.
»Ich habe mein Versprechen nicht vergessen, Anne, und ich würde dich niemals zwingen.« Doch seine Hände straften seine Worte Lügen, denn sie fuhren gierig unter ihr Mieder und immer weiter nach unten. Sein Mund verschloss ihre Lippen, während er ihre Röcke nach oben schob, den Ansatz ihrer fest zusammengepressten Schenkel fand und mit einem Finger zwischen ihre Beine glitt. Sie keuchte. Das Gefühl, als sich die Hitze auf die Stelle, wo er sie streichelte, zu konzentrieren schien, war fast unerträglich. Unwillkürlich stöhnte sie auf, und er lächelte.
»Weich, so weich«, hauchte er, »öffne deine Beine, nur ein klein wenig.«
Unfähig, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, öffnete sie ihre Schenkel. Sie sehnte sich nach mehr, wollte nichts lieber als sich schamlos auf den Boden zu legen und ihn all die Dinge tun lassen, die Hastings mit Mary tat. Doch da hörte sie ein Flüstern in ihrem Kopf: »Du bist die Tochter von Henry VI., die Enkelin von Henry V.«
»Ich kann nicht. Unmöglich. Lasst mich los.« Sie versuchte sich zu befreien.
»Ich will es auch gar nicht, Anne. Aber lass mich, oh, lass mich nur ... es wird dir gefallen, das verspreche ich dir.« Er nagelte sie mit seinem Körper an der Wand fest, und das Verlangen, die schmelzende Süße des Augenblicks schien förmlich mit Händen greifbar. Seine Hand bewegte sich köstlich langsam weiter, und sie spürte, wie seine Finger tiefer in sie eindrangen.
»Nein.«
Er hielt inne. Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Sie hielt den Atem an, und Tränen brannten hinter ihren geschlossenen Lidern. Sie wünschte sich so sehr, ihm zu Gefallen zu sein,
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