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Der Einbruch des Meeres

Der Einbruch des Meeres

Titel: Der Einbruch des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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und Niedertunesiens erregten Einspruch gegen die Schaffung eines Saharameeres bei dem Gedanken an die unvermeidlichen Schädigungen, die das Roudairesche Projekt zur Folge haben müßte.
    Gegenwärtig hatte man auch schon, um die Gegend vor dem allmählichen Eindringen des Sandes zu schützen, eine Art Forstbetrieb eingerichtet, der sich recht gut zu bewähren schien, dafür sprachen die vielfachen Anpflanzungen von Weiden und Eukalyptusbäumen und die Hürdenanlagen, die denen im Departement des Landes nachgebildet waren. Wenn die Hilfsmittel, den Fortschritt der Versandung zu verhindern, aber auch bekannt waren und praktisch angewendet wurden, so bedurfte es doch zur Erreichung dieses Zieles einer ununterbrochenen Arbeit, weil der leichtbewegliche Sand sonst bald solche Hindernisse überwindet und sein Zerstörungswerk von neuem beginnt.
    An dem Punkte, wo sich die Expedition jetzt befand, d.h. im Herzen des tunesischen Djerid – Gafsa, Tameghza, Chebika, Nefzaoua und Tozeur sind dessen Hauptorte und es umschließt auch die großen Oasen von Nefta, Oudiane und Hamma – konnte sie gut den Stand der Arbeiten der französisch-orientalischen Gesellschaft übersehen, der Arbeiten, die durch fast unüberwindliche finanzielle Schwierigkeiten so jäh unterbrochen worden waren.
     

    Vor dem Dar-el-Bey. (S. 91.)
     
    Tozeur hat gegen zehntausend Einwohner. Fast tausend Hektar Land stehen hier unter Kultur. Die Industrie beschränkt sich auf die Fabrikation von Burnussen, Decken und Teppichen. Doch strömen hier, wie erwähnt, viele Karawanen zusammen, und die Millionen von Kilogrammen der Früchte der Dattelpalmen kommen von hier zur Ausfuhr. Verwundern dürfte es gewiß, daß in diesem entlegnen Orte des Djerid für den Unterricht der Jugend verhältnismäßig sehr gut gesorgt ist. Tatsächlich besuchen hier nämlich die Kinder – es sind ihrer fast sechshundert – achtzehn Schulen und elf Zaonias. Auch religiöse Brüderschaften sind in der Oase zahlreich vertreten.
    Reizte nun Tozeur die Neugierde von Schallers nicht vom rein forstlichen Gesichtspunkte aus, auch nicht die Schönheit der Oase selbst, so wurde seine Wißbegier doch desto mehr durch den Kanal erregt, dessen Bett sich wenige Kilometer davon in der Richtung auf Nefta hinzog. Dagegen war es zum ersten Male, daß der Kapitän Hardigan und Leutnant Vilette diese Stadt besuchten. Der Tag, den sie ihr widmeten, hätte wohl selbst die anspruchsvollsten Touristen befriedigt. Es gibt gar nichts Hübscheres als gewisse hiesige Plätze und verschiedene Straßen mit Häusern aus farbigen Backsteinen, die zu überraschend originellen Zeichnungen zusammengestellt sind. Diese verdienen weit mehr die Beachtung der Künstler als die Überreste aus der Zeit der Römerherrschaft, die in Tozeur nicht von Bedeutung sind.
    Am folgenden Tage hatten die Unteroffiziere und Soldaten vom Kapitän Hardigan von früh an Urlaub erhalten. die Oase nach Belieben zu durchstreifen, nur unter der Bedingung, daß sie sich zu den Stunden des Appells, am Mittage und am Abend, wieder einstellten. Niemand sollte sich dabei aber weiter hinaus begeben, als die Militärposten Schutz gewährten, die in der Stadt unter dem Befehle eines als Platzkommandanten fungierenden Offiziers standen. Mehr als je war es jetzt geboten, mit der tiefen Erregung zu rechnen, die sich seit der Wiederaufnahme der Arbeiten und im Hinblick auf die bevorstehende Überflutung der Schotts aller Stämme des Djerid, der seßhaften wie der nomadisierenden, bemächtigt hatte.
     

    Der Marktplatz von Tozeur (S. 91.)
     
    Natürlich lustwandelten der Wachtmeister Nicol und der Brigadier Pistache von früher Morgenstunde an zusammen umher. Va d’l’avant war zwar nicht aus dem Stalle gekommen, wo er tief in leckerem Futter stand, dafür sprang aber wenigstens Coupe-à-Coeur lustig an ihrer Seite mit, und was der neugierige und spürnasige Hund dabei entdeckte, das teilte er später sicherlich auch seinem großen Freunde Va d’l’avant getreulich mit.
    Auf dem Marktplatze von Tozeur war es, wo der Ingenieur, die Offiziere und die Soldaten heute einander am häufigsten begegneten. Hier strömte die einheimische Bevölkerung vorzüglich vor dem Dar-el-Bey zusammen. Dieser »Souk« (etwa Marktverkehr) gewinnt fast das Aussehen eines Heerlagers, sobald die Zelte errichtet sind, worunter die Verkäufer sitzen, Zelte, die entweder aus einer Strohmatte oder aus leichten, von Palmenzweigen getragenen Stoffen bestehen. Davor liegen

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