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Der eine Kuss von dir

Der eine Kuss von dir

Titel: Der eine Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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hier.« Sie fährt mit dem Finger über meine Stirn. »Die war vorher noch nicht da.«
    »Nanu?« Mein Vater steht in der Tür und reibt sich die Augen. »Hast du jetzt endlich die Schnauze voll von dieser Rock’n’Roll-Musik?«
    »Ich fürchte nicht.« Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und dann setzen wir uns an den Tisch.
    »Wir haben dich eigentlich erst morgen Abend erwartet. Erzähl mal!«, sagt Mama und legt mir ein Brötchen auf den Teller.
    »Ach. Gibt nicht viel zu erzählen. Es waren viele Konzerte, ich habe meinen Job gemacht, und ich bin schon früher zurück, wegen der Plätze im Auto. Wir hätten nicht alle reingepasst«, lüge ich, weil ich natürlich auf keinen Fall die ganze komplizierte Geschichte erzählen werde. Sie sind schon nach der Sache mit Jeffer so sorgenvoll um mich rumgeschlichen, das möchte ich nicht noch mal.
    Nach dem Frühstück verziehe ich mich auf mein Zim mer. Ich lege mich aufs Bett und bin noch nicht bereit, meine Tasche auszupacken, die traurig in der Mitte des Raumes steht, als würde sie auf etwas warten. Ich schließe die Augen und atme die Schwermut weg, die irgendwo in der Nähe meines Herzens lauert.
    Erst am späten Nachmittag wache ich auf, meine Eltern sind zur Arbeit gegangen, und bereits nach diesen wenigen Stunden, geht mir die Wohnung schon wieder auf den Keks. Ich rufe Maja an und verabrede mich mit ihr auf einen Mate im Victoriapark.
    Als ich die Stufen zum Denkmal hochlaufe, sehe ich sie schon oben sitzen. Mit Sonnenbrille und herunterhängenden Topträgern streckt sie ihr Gesicht zur Sonne. Ich schleiche mich lautlos an und setze mich vorsichtig auf die Stufe neben sie. Das Denkmal ist wie immer voller Leute, die hier stundenlang sitzen, um später einen Haufen an Bierflaschen und Kippen zu hinterlassen. Der Sonnernuntergang von hier ist wunderschön.
    »Ich hoffe, du hattest bessere Ferien als ich«, sagt Maja, ohne ihr Gesicht von der Sonne abzuwenden.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, anworte ich und stelle eine Flasche Club Mate, die ich am Kiosk gekauft habe, vor ihre Füße.
    »Obwohl … für mich waren es gar keine Ferien. Ich habe jetzt immer Ferien, ist das nicht toll?«
    Jetzt erst sieht sie mich an und strahlt. Maja hat ihr Abi in der Tasche, kein besonders gutes, aber das war ihr völlig egal. Ich beneide sie darum, denn der Gedanke, dass ich noch ein Jahr in diese öde Schule gehen muss, ist echt das Letzte.
    Sie nimmt mein Gesicht in die Hände, mustert mich einen Augenblick und küsst mich dann mindestens fünf Sekunden lang auf den Mund. Maja macht solche Sachen.
    »Erzähl schon!« Jetzt wird sie hibbelig und sieht mich mit großen Augen an.
    »Ach, nee … ich … Gott, was soll ich sagen? Es war cool und auch wieder nicht! Mann, ich habe mich verknallt, wieder! Und wieder unglücklich. Ist das nicht blöd?«, seufze ich und nippe an meiner Flasche.
    »Etwa in den Schlaghosen tragenden Sänger?« Sie grinst amüsiert. Maja war diejenige, die mich zum ersten Mal auf ein BlackBirds-Konzert geschleppt hat.
    »Natürlich!«
    »Oje, Frieda.« Sie schüttelt den Kopf und streicht mir über das Haar. »Der ist ’ne Nummer zu krass für dich.«
    Ihre Worte versetzen mir einen Stich, aber offensichtlich hat sie recht damit.
    »Ist ja auch egal. Es macht mich nur fertig, dass es schon das zweite Mal in so kurzer Zeit ist.« Die Sache mit Jeffer ist nur wenige Wochen her. »Wie kommst du eigentlich immer so gut damit klar?« Maja hat ständig irgendwas mit irgendwelchen Typen, und kurze Zeit darauf nicht mehr, ich habe schon aufgehört mitzuzählen.
    Sie seufzt. »Okay, ich verrate dir jetzt mal was, aber das bleibt unter uns, verstehst du? Wenn du je jemandem davon erzählst, werde ich es abstreiten und dich anschließend umbringen, klar?«
    Sie fasst mich an den Schultern und ich nicke.
    »Ich war noch nie verliebt.«
    »Niemals?«
    »Niemals! Ich warte immer darauf, dass dieses Gefühl sich endlich einstellt, das, wovon ich glaube, das müsste es sein. Diese bescheuerten Schmetterlinge im Bauch, von denen alle immer reden. Keine Ahnung, wo die die herkriegen. Ich hatte noch nie irgendwelche Insekten in meiner Magengegend. Aber weißt du, wenn ich mir dich dann ansehe, denke ich manchmal, es ist vielleicht auch besser so. Ich habe keinen Bock darauf, zu leiden wie ein Hund.«
    »Hm.« Ich lehne mich zurück und schaue auf den Wasserfall, der sich unterhalb des Denkmals, eingeschlossen von großen Steinen, seinen Weg hinab bahnt.
    »Tut

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