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Der eine Kuss von dir

Der eine Kuss von dir

Titel: Der eine Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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das war so unglaublich. Der hat mich umgehauen und mich in ein Strudel unterschiedlicher Gefühle geworfen. Ich fand das aufregend, wunderschön, sexy, und gleichzeitig war ich wütend und irritiert, total verunsichert. Macht der sich jetzt lustig über mich oder findet er mich gut? Und wenn ich das noch weiter denke, dann ging es eigentlich die ganze Zeit so – ein ständiges Auf und Ab. Ich war dauernd unter Strom. Das war auch großartig irgendwie, versteh mich nicht falsch …«
    »Frieda, ich …«
    »Nein, warte. Aber ich war eigentlich auf Tour mitgekommen, um diesen Film zu drehen, und ich habe ihn ja auch gedreht und der ist echt gut geworden. Und jetzt frage ich mich, wie viel besser er hätte werden können, wenn ich mich ganz darauf konzentriert hätte und mich nicht von diesem ganzen Chaos hätte ablenken lassen. Wie viel weniger Bauchweh, wie viel weniger Unsicherheit.«
    »Ich wollte nicht, dass du wegen mir Bauchweh hast.« Er reibt mit seinen Fingern über die Schäfen, als hätte er Kopfschmerzen.
    »Ich weiß. Du kannst auch gar nichts dafür, das ist eher meins. Ich hatte Bauchweh, weil ich mit so was nicht gut umgehen kann. Und ich dachte, das wird schon, Frieda, mach dir mal nicht ins Hemd, sei mal ein bisschen mehr Rock’n’Roll. Aber weißt du, ich bin gar nicht Rock’n’Roll. Und das ist hart. Ich wäre es gerne, wirklich. Bloß dann kämpfe ich ständig gegen mich an.« Ich stoße einen lauten Seufzer aus. Jetzt ist es gesagt und ich fühle mich plötzlich leichter.
    Milo schweigt. Fährt sich nervös durch die Haare, reibt über seine Jeans, setzt an, etwas zu sagen, und schüttelt dann nur den Kopf.
    »Tut mir leid«, sage ich schließlich.
    »Mir auch.«
    Er wirkt verletzt, und es ist schwer für mich, ihn so zu sehen, überhaupt noch länger hier zu sein. Ich habe alles Wichtige gesagt und habe Angst, wenn wir noch länger auf dieser Bank zusammen sitzen, könnte es sein, dass ich es mir anders überlege oder mich überreden lasse. Also springe ich auf.
    Milo schaut zu mir hoch. »Wir wollten doch noch so viele verrückte Sachen zusammen machen.«
    »Ja. Vielleicht ein anderes Mal. Zu einer anderen Zeit.« Ich merke, dass meine Stimme langsam versagt. »Ich muss dann los.«
    »Okay.«
    Ich laufe los, die ersten paar Schritte sind die schwersten.
    »Frieda?«
    »Ja?« Ich drehe mich noch einmal zu ihm um.
    »Du bist total Rock’n’Roll.« Sein trauriges Lächeln brennt sich in meinen Kopf ein.
    Erst als ich sicher bin, dass ich außer Milos Sichtweite bin, suche ich Schutz hinter einer Hauswand und fange zu weinen an. Ich versuche nicht es aufzuhalten, lasse die Tränen fließen und den Rotz aus der Nase laufen, auch das erleichtert.
    Ich weiß, dass ich morgen und übermorgen und noch Wochen leiden werde. Vielleicht werde ich sogar alles bereuen und wütend auf mich sein, aber dann, irgendwann, wird es besser, Stück für Stück.
    Ich möchte gut damit klarkommen, dass Milo ein undurchsichtiger Typ ist, bei dem man nie weiß, woran man ist. Und genauso will ich gut damit klarkommen, dass Jeffer mein Seelenverwandter ist, der jederzeit wieder verschwinden kann. Aber dafür muss ich erst mal herausfinden, wer ich eigentlich bin und was ich wirklich will.
    Und deshalb muss ich eine Weile alleine durch die Welt gehen.
    Und wenn wieder irgendein Typ vor meiner Haustür steht, soll Mama einfach sagen, ich wäre nicht da.

DANKSAGUNG
    Großer Dank geht an die HEMPBELLS , die mich durch Backstageräume geschleppt haben, wo ich beobachten durfte und gleichzeitig »Chefin« war. Always in my heart!
    Ivana Marinovi ć , meine Lektorin, ist sowieso die Beste! Sie guckt genau, reflektiert und gibt mir wunderbares Feedback. Ich bin sehr glücklich darüber, dass sie mich in meiner Arbeit begleitet.
    Dem cbt-Team danke ich für jede Unterstützung – ob das Begleiten von Leserunden, organisatorische Fragen oder auch der Ausblick auf weitere Projekte. Danke Jana, Sebastian, Frau Göring, Frau Grubert, Frau Otto.
    Ich danke auch wieder Äl, der zwar meine Bücher nicht liest, mich aber bei all meinen Grübeleien begleitet, skeptisch die Augenbrauen hochzieht und mich schließlich in die richtige Richtung schubst.
    Und dann ist da noch der Haufen Leute, die mich immer wieder bereichern: Juri, Jola und Marek, Paula, Riki, Hagen, Simona, Dirk, Steffi, Mirko, Sabrina. Danke euch für alles.

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