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Der einsame Baum - Covenant 05

Der einsame Baum - Covenant 05

Titel: Der einsame Baum - Covenant 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Windsbraut hinterdrein, konnte sie jedoch erst einholen, als sie den großen Schlafsaal der Salztraumruh betraten.
    Die Räumlichkeit wirkte so ausgedehnt wie eine Höhle; gut zwei Dutzend Riesen hatten hier ihre Hängematten baumeln, ohne sich gegenseitig zu behindern. Lampen hingen an den Pfosten, an denen die Hängematten befestigt waren, verbreiteten in der Salztraumruh Helligkeit. Sie war gegenwärtig völlig verlassen. Die gesamte Besatzung focht um die Dromond, entweder an den Pumpen oder in den Wanten.
    In der Mitte des Schlafsaals erhob sich eine lange Tafel aus dem Boden. Die Erste und die Lagerverwalterin eilten zu diesem Tisch, legten Brinn und Cail behutsam darauf ab.
    Covenant suchte die Seite der Tischplatte auf. Sie reichte ihm bis mitten in Brusthöhe. Während er sich das Wasser aus den Augen blinzelte, das aus seinen Haaren herabrann, wirkten die ausgestreckten Haruchai unverändert leblos, tot. Ihre braunen Gliedmaßen ruhten in vollständiger Erschlaffung auf dem Tisch. Aber da sah er, daß die beiden atmeten. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schwach. Bei jedem Atemzug zitterten leicht ihre Nasenflügel. Eine andere Art von Salz stach in Covenants Augen. »Brinn«, sagte er. »Cail.« O mein Gott. Sie lagen da, als schliefen sie den Schlaf der Verdammten, und regten sich nicht.
    »Bring Diamondraught! « hörte er aus emotionaler Distanz die Erste sagen. Pechnase kam der Aufforderung nach. »Lagermeisterin«, fügte die Riesin hinzu, »vermagst du sie zur Besinnung zu bringen?«
    Windsbraut stellte sich neben den Tisch. Derb untersuchte sie die Haruchai , hob ihre Lider, massierte ihre Handgelenke. Nachdem sie einige Augenblicke lang auf ihre Atmung gelauscht hatte, äußerte sie, die Lungen der beiden seien frei von Wasser. Mit dem Einverständnis der Ersten begann sie Cail ins Gesicht zu patschen, erst sachte, dann nachdrücklicher und schließlich immer kräftiger, bis ihm der klatschnasse Kopf von einer zur anderen Seite fiel. Doch kein Anzeichen einer Rückkehr des Bewußtseins zeigte sich in seinem Gesicht. Zuletzt trat Windsbraut vom Tisch zurück, ein verkrampftes Stirnrunzeln zwischen ihren Brauen. »Wasserhulden«, murmelte die Erste. »Wer hätte geglaubt, daß Gefährten, die so unverwüstlich sind wie diese Haruchai , ihnen zur Beute zu werden vermöchten?«
    In rascher, unbeholfener Gangart kehrte Pechnase zurück, in einer Hand einen Lederschlauch. Die Erste nahm den Schlauch entgegen. Windsbraut setzte Brinn auf, und die Erste hob ihm den ledernen Schlauch an die Lippen. Der Geruch von Diamondraught erfüllte die Luft. Reflexmäßig schluckte Brinn. Aber er kam nicht zu sich. Auch Cail schluckte die Flüssigkeit, die man ihm einflößte. Doch der Zustand der beiden blieb unverändert.
    Covenant schlug mit den Fäusten schwach gegen seine Oberschenkel, darum bemüht, seine Beunruhigung zu mäßigen. Er wußte nicht, was er tun sollte. Die zwei Riesinnen schauten sich in ihrer Ratlosigkeit düsteren Blicks an. »Linden«, sagte Covenant plötzlich, als hätten sie ihn etwas gefragt. »Linden muß her!«
    Wie in Antwort auf seine Sorge öffnete sich unerwartet die Tür am heckwärtigen Ende der Salztraumruh. Die Auserwählte betrat den Schlafsaal, schwankte gemeinsam mit dem Krängen der Dromond. Hinter ihr folgte Nebelhorn; anscheinend gab er an Cails Stelle auf sie acht. Linden war durchnäßt und vom Sturm zerzaust, das Haar strähnig, aus ihrem Gewand lief ihr Wasser auf die Beine. Aber sie kam zielstrebig herüber.
    Covenant traute sich nicht, irgend etwas zu sagen. Er blieb verzweifelt und stumm, während Linden an den Tisch trat. Nach einem Moment des Schweigens fand die Erste ihre Stimme wieder. »Stein und See, Auserwählte«, meinte sie gedämpft, »du kommst nicht zu früh. Wir wissen nicht, wie wir ihnen zur Besinnung zurückverhelfen möchten. Diamondraught haben wir ihnen gegeben, doch ohne Nutzen. Wider solche Arten des Schlummers besitzen wir keinerlei Lehren.« Linden blieb stehen, sah die Erste an. »Wir fürchten, sie befinden sich noch unterm Bann der Wasserhulden«, ergänzte die Schwertkämpferin rauh, »und daß ihr Los auch Sternfahrers Schatz' Los ist. Es mag sein, wir vermögen dem Zorn der Tänzerinnen der See nicht zu entkommen, solange die Haruchai auf diese Weise an sie gebunden sind. Wie anders sollten sie noch an das gelangen, was sie begehren, wenn nicht, indem sie die Dromond mit ihrem Unwetter zerbrechen?«
    Da zuckte Linden zusammen. Ihre Augen

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