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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Milliarden“, gab er dem kreideweißen Croupier bekannt. Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern voll tödlicher Drohung. „Und keine Bewegung, ehe die Kugel anhält! Ich bediene die Relais.“
    Er blickte zurück auf den kleinen grauhaarigen Mann.
    „Bei genauerer Überlegung, Bruder …“, krächzte er, „gewinnt Ihre neunundvierzig tatsächlich.“ Er stieß abrupt seinen Stock in das teigige Gesicht des Croupiers. „Stillgestanden!“
    Der Stock hob sich in einer langsamen, überlegten Bewegung, und die Kugel klickte in den Schlitz.
    „Neunundvierzig gewinnt!“ Schluchzend vor bleicher Erleichterung, raffte der Croupier den Geldhaufen zusammen, der auf Zero-Zero lag. Mit zitternder Hand harkte er die anderen Einsätze zu sich heran. Er schob dem ergrauten Männchen einen Haufen von hundert Chips zu.
    „Mein System!“ piepste der kleine Mann aufgeregt. „Endlich hat es gewonnen!“
    Seine dünnen Finger vermerkten das Spiel in seinem schwarzen Büchlein. Sie bedienten die lautlosen Schalter der Maschine. Er spähte auf die Skala und schob dann seine Chips zurück auf Nummer neunundvierzig.
    Die farblosen Augen Giles Habibulas glitzerten den Croupier an.
    „Neunundvierzig“, prophezeite er, „wird wieder gewinnen.“
    Und neunundvierzig gewann!
    „Mein System!“ Der grauhaarige Mann umklammerte mit zitternden Händen die Spielmarken, die ihm zugeschoben wurden. „Zwanzig Jahre lang“, flüsterte er, „war Dr. Abel Davian ein närrischer Phantast. Aber jetzt –“ Seine dicken Gläser starrten über die Runde. „Jetzt, meine Herren, muß man ihm bestätigen, daß er ein mathematisches Genie ist.“
    „Und trotzdem bleibt er ein Narr.“ Gaspar Hannas sagte es zu Jay Kalam, ohne sich Mühe zu geben, seine verächtliche Stimme zu dämpfen. „Ein pathologischer Spieler. Er kämpft seit zwanzig Jahren darum, meine Banken zu sprengen.“
    „Ein unseliges Laster.“ Jay Kalam wandte sich nachdenklich von dem fahlen Spieler ab, um das blöde Lächeln Gaspar Hannas’ zu studieren. „Fühlen Sie sich niemals verantwortlich dafür?“
    „Ich habe die menschliche Natur nicht erfunden.“ Hannas zuckte geringschätzig die Achseln. „Aber das Syndikat ermutigt solche Kunden nicht. Das persönliche Unglück, das sie über sich bringen, färbt leicht auf unsere Gesellschaft ab.“
    Er rümpfte die Nase.
    „Sie sind alle gleich“, sagte er. „Dieser Davian ist lediglich ein wenig hartnäckiger als die übrigen –“
    Jay Kalam warf einen Blick auf seine Uhr und berührte den Arm des großen Mannes.
    „Zwölf Minuten vor Mitternacht“, bemerkte er leise. „Vielleicht gehen wir besser weiter. Aber geben Sie Ihren Leuten ein Zeichen, diesen Dr. Derrel im Auge zu behalten. “.
    Sie schritten weiter, wobei Hal Samdu ungeduldig voranstakte. Keuchend und sich abmühend, blieb Giles Habibula zurück.
    Jay Kalam war stehengeblieben, und der alte Mann zerrte an seinem Arm.
    „Komm, Jay“, keuchte er. „Um des Lebens willen, wir wollen uns auf den Augenblick vorbereiten. Laß uns an die Wand treten und unsere Männer mit bereitem Blaster um uns scharen –“
    „Halte den Mund, Giles!“ polterte Hal Samdu. „Nur dem Gewinner droht Gefahr. Und meiner Ansicht nach verschwände auch die, wenn wir diesen Dr. Derrel festnehmen würden –“
    „Mein kostbares Leben!“
    Das angstvolle Krächzen kam von Giles Habibula. Zitternd deutete sein Arm auf einen Tisch, wo das Spiel eingestellt worden war. Ein hochgewachsener, in Weiß gekleideter Mann setzte gerade einen in braunes Segeltuch gehüllten Gegenstand darauf ab.
    Giles Habibula starrte furchtsam hinüber, als er ihn enthüllte. Ein quadratischer schwarzer Kasten mit polierten Kupferstäben, die aus den Seiten und dem Oberteil hervorragten, kam zum Vorschein. Eine kleine Instrumententafel und ein Satz Kopfhörer, die der Mann von seinen Ohren streifte, waren an den Kasten angeschlossen.
    „Wer ist das?“ Giles Habibula hatte den Arm Hannas’ gepackt. „Was bedeutet diese Maschine?“
    „Das ist nur John Comaine“, entgegnete die rostige Stimme Gaspar Hannas. „Wir werden mit ihm sprechen.“
    Er führte sie zu dem Mann, dessen Gehirn den Neuen Mond ersonnen hatte. Comaine, in seinem weißen Laboratoriumskittel, wirkte robust und athletisch. Er nickte Gaspar Hannas steif und ohne Herzlichkeit zu.
    „Comaine“, sagte Hannas, „dies sind Commander Kalam und seine Adjutanten. Der Grund ihrer Anwesenheit ist die Jagd auf den Basilisken.“
    Die

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