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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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zwinkerten vorwurfsvoll.
    „Meiner Treu! Das ist ein seltsames Wort aus Ihrem Munde, Gaspar Hannas. Wenig genug Ehre war in allem zu finden, das Ihre schmutzigen Hände in den vierzig Jahren, die ich Sie kannte, berührt haben.“ Er wandte sich zurück zu dem Tisch. „Ich möchte meine zwei Milliarden!“
    In Hundert-Millionen-Dollar-Banknoten wurde ihm sein Gewinn zugeschoben. Mit der überraschenden Gewandtheit, die seine fetten Hände gelegentlich entwickelten, zählte er sie nach.
    „Pedro“, krächzte er traurig, „Sie sollten mir dieses Geld nicht mißgönnen – nicht, wo all der Glanz Ihres Neuen Mondes auf meinem armen alten Gehirn beruht. Sie benutzen immer noch die gleichen Vorrichtungen, die ich für die Tische des Blauen Einhorns erfand!“
    Er klopfte zufrieden auf seine knisternden Taschen.
    „Es geschähe Ihnen recht, Hannas, wenn ich die ganze Nacht lang spielen würde! Aber ich werde es nicht tun.“ Er drehte sich schwerfällig auf seinem Stock um. „Weil ich mehr Ehre im Leibe habe, als Sie jemals gekannt haben, Pedro – mein Stehlen hat eine Grenze. Nur noch ein Spiel. Eine Milliarde Dollar, Hannas, bei hundert zu eins.“
    Gaspar Hannas taumelte, und sein Mund öffnete sich.
    „Habibula!“ stöhnte er. „Beim Namen Ethyra Corans –“
    „Nehmen Sie den Namen nicht in den Mund!“ schnappte Giles Habibula. „Um Ihnen zu zeigen, weshalb nicht, werde ich um zwei Milliarden spielen.“
    Aber Jay Kalam berührte seinen Arm.
    „Halte dich besser in unserer Nähe, Giles“, flüsterte der Commander. „Und laß Dr. Derrel nicht aus den Augen – du hast jetzt nur noch zwanzig Minuten.“
    „Ich?“ Giles Habibula starrte ihn überrascht an.
    „Ich sprach von der Gefahr, die dir um Mitternacht droht“, erläuterte Jay Kalam ernst, „wenn der Basilisk gedroht hat, den höchsten Gewinner zu berauben und zu töten?“
    „Ihre zwei Milliarden, Habibula, sind der höchste Gewinn in der Geschichte des Neuen Mondes.“ Die durchdringende Stimme Gaspar Hannas’ besaß einen Klang wilder Freude. „Aber ich löse sie Ihnen auf Wunsch ein – gegen einen schwarzen Chip!“
    Giles Habibula begann zu zittern.
    „Abuh!“ keuchte er. „Yuh – whuh –!“
    Er begann wie rasend an seinem Gewinn zu zerren, um ihn aus der Tasche zu bekommen.
    „Du hast Hals Flotte zu deinem Schutz“, versuchte der Commander ihn zu beruhigen, „und die zehntausend Männer der Polizei des Neuen Mondes. Wir werden dich schützen, Giles.“
    „Jawohl!“ Ein kampflustiges Glitzern trat in die blauen Augen Hal Samdus. „Wir haben dem Basilisken eine Falle gestellt – und jetzt hast du mit deinen zwei Milliarden Dollar einen guten Köder ausgeworfen, Giles.“
    „O nein!“ schluchzte Giles Habibula. „Der alte Giles gibt keinen Köder für Fallen ab – nicht mit seinem armen alten Leib.“ E^ taumelte zu dem Tisch zurück, den er eben so triumphierend verlassen hatte. „Wie lange sagtest du, Jay?“ schnaufte er. „Zwanzig Minuten – um zwei Milliarden Dollar zu verlieren?“
    Der Croupier erblaßte, als er ihn zurückkehren sah.
    „Beeilen Sie sich, Mann!“ Der alte Soldat keuchte. „Verlangen Sie die Einsätze und drehen Sie Ihre Kugel!“
    Der Croupier schluckte und flüsterte heiser:
    „Faites vos jeux, mesdames et messieurs!“
    Die bleifarbenen Augen Giles Habibulas spähten die Reihe der Spieler entlang.
    „Irgendein Narr muß gewinnen“, krächzte er. Sein Blick fiel auf einen kleinen ergrauten Spieler: ein vertrocknetes Männchen, dessen blasse, ängstliche Augen durch dicke Gläser auf endlose Reihen von Notizen in einem kleinen schwarzen Buch starrten. Seine dünnen, nervösen Finger bewegten die Schalter einer Rechenmaschine. Giles Habibula rief ihm zu: „Bruder, willst du gewinnen?“
    Der schmächtige Fremde zwinkerte in kurzsichtiger Bestürzung zu ihm auf.
    „Sir“, kam seine schrille, pfeifende Stimme, „mehr als alles andere in der Welt. Ich habe viele Jahre daran gearbeitet, mein Spielsystem zu vervollkommnen. Ich habe noch drei Chips.“
    „Vergessen Sie Ihr System“, krächzte Giles Habibula. „Und setzen Sie Ihre Chips auf einhunderteins.“
    Der kleine Mann kratzte sich unsicher seinen grauen Kopf, spähte abwechselnd in sein Buch und auf die Rechenmaschine und setze einen Chip auf neunundvierzig. Die fetten gelben Hände Giles Habibulas, die die grünen Banknoten handhabten, als wären sie weißglühendes Metall, legte den Stapel seines Gewinns auf Zero-Zero.
    „Zwei

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