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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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blauen Augen musterten sie kalt.
    „Meine Herren.“ Seine Stimme klang trocken. „Ich nehme das Problem auf meine eigene Weise in Angriff. Ich habe den Neuen Mond gebaut. Ich werde ihn auch verteidigen.“
    Giles Habibula starrte auf den schwarzen Kasten.
    „Ah so, Dr. Comaine. Und was ist das?“
    „Das Vorgehen des Basilisken“, versetzte Comaine kurz, „deutet auf die Verwendung einer unbekannten technischen Vorrichtung hin. Der erste Schritt ist offensichtlich, die benutzten Kräfte zu entdecken und zu analysieren.“
    Und er wandte sich übergangslos zurück zu seiner Instrumententafel.
    „Ah so“, krächzte Giles Habibula. „Sie haben recht. Und damit wäre das erledigt.“
    Sie schritten weiter zwischen den Tischen entlang und musterten wachsam die zahllosen Spieler. Eine zunehmende Spannung machte sich bemerkbar. Das Spiel hatte nahezu aufgehört. Nervöse Stille breitete sich aus, hier und da von einer zu lauten Stimme, einem Gelächter durchbrochen, in dem uneingestandene Furcht schrillte.
    Abrupt blieb Giles Habibula erneut stehen.
    „Diesen Mann kenne ich!“ Er deutete verstohlen voraus. „Er war vor vierzig Jahren auf dem Blauen Einhorn. Es ist Arno Brelekko.“
    „Natürlich kennen Sie ihn“, krächzte die Stimme Gaspar Hanrias’. „In jenen alten Tagen gehörten Sie und ich und er zusammen – drei vom gleichen Schlage.“
    Giles’ Augen hefteten sich auf den Mann, der auf sie zuschlenderte. Arno Brelekko war hager bis zum Punkt der Auszehrung. Sein riesiger, kahler Schädel wies kein Haar auf. Eine lange Geiernase unterstrich den messerscharfen Schnitt seiner Züge. Er trug leuchtende, purpurne Unterkleidung und darüber ein flammendgelbes Gewand.
    „Arno, der Aal!“ murmelte Giles Habibula. „Man sollte nicht glauben, daß vierzig sterbliche Jahre vergangen sind. Er hat sich kaum verändert. Er besaß die schnellsten Hände, die ich je gesehen habe – außer meinen eigenen!“
    Seine blassen Augen blinzelten den Herrn des Neuen Mondes verschlagen an.
    „Was tut er hier, Hannas? Sie könnten ihn nicht spielen lassen. Er kennt Ihre Tricks ebensogut wie ich.“
    Der weiße Riese lächelte sein törichtes Lächeln.
    „Brelekko hat sich hier seit dem Bau des Neuen Mondes aufgehalten“, gab Gaspar Hannas zur Antwort. „Ich bot ihm zehntausend Dollar pro Tag, wenn er für das Haus spielen würde. Er lehnte ab. Er sagte, er zöge es vor, sein Geld auf der anderen Seite des Tisches in Empfang zu nehmen.
    Und das tut er auch. Aber er ist bescheidener, als Sie es waren, Habibula. Er beschränkt seinen täglichen Gewinn gewissenhaft auf zehntausend Dollar. Er ist außerdem ein geschickter Amateurmagier – gelegentlich gibt er eine Sondervorstellung für unsere Gäste. Sein Gehirn ist nicht weniger wert als seine Hände. Er hat das Hyperschach erfunden, und keiner vermag ihn darin zu schlagen.“
    „Ich habe es noch nicht versucht“, murmelte Giles Habibula.
    Gaspar Hannas winkte, und Arno Brelekko kam zu ihnen herüber. Als seine dunklen Augen den watschelnden, in Grau gekleideten alten Mann entdeckten, verhielt er abrupt in seinem Schritt. Juwelen funkelten, als seine schmale Hand zu seiner Achselhöhle zuckte.
    Doch der dicke Stock Giles Habibulas war schneller. Er fuhr gegen den hageren Körper Armo Brelekkos, und seine gelbe Hand spannte sich um den Griff.
    „Halt, Brelekko!“ In seiner dünnen Stimme schwang eine kalte Drohung mit. „Oder ich breche Sie in zwei Hälften.“ Als die edelsteingeschmückte Hand herunterfiel, wurde seine Stimme sanfter. „Können wir nicht vergessen, Brelekko“, krächzte er, „nach vierzig Jahren?“
    „Ich werde niemals vergessen, Habibula.“ Die Worte Brelekkos waren ein stimmloses Rasseln.
    „Dann wäre es besser, Sie beherrschen sich, Arno“, riet ihm Giles Habibula grimmig. „Zumindest, bis Mitternacht vorüber ist.“
    Das Gesicht des Spielers verzog sich zu einer Grimasse.
    „Sie sind also hier, um den Basilisken zu jagen, Habibula?“ fragte sein kratzendes Flüstern. „Es gibt ein altes terrestrisches Sprichwort: ,Niemand fängt einen Dieb besser denn ein Dieb’.“ Sein Lachen klang seltsam unterdrückt. „Aber ich denke, auch dieses Mittel wird versagen. Denn der Basilisk ist ein besserer Dieb, als Sie es jemals waren, Habibula.“
    Giles Habibula schnappte nach Luft, und der Stock hob sich schnell. Aber Arno Brelekko hatte sich einem entfernten Tisch zugewandt, um den eine Bewegung plötzlicher Erregung entstanden

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