Der einsame Weg
fiel endlich in den Schlitz. Gebannt hoben sich die Augen des Croupiers zu dem zerfurchten gelben Gesicht Giles Habibulas.
„Sie haben gewonnen, Sir“, krächzte er. „Mit vierzig zu eins.“
„Genau“, stimmte Giles Habibula zu, „und geben Sie mir die vierzig Millionen in Banknoten.“
Die bebenden Finger des Croupiers berührten die Schalter vor ihm, und alsbald fiel ein dickes Banknotenpaket aus der magnetischen Röhre. Unter den starrenden Blicken der ehrfürchtig schweigenden Zuschauer zählte er vierzig neue Eine-Million-Dollar-Scheine ab.
Plötzlich ebenso heftig zitternd wie sein Gegenüber, raffte Giles Habibula die vierzig steifen Banknoten zusammen. Er drehte sich hastig um, und sein fetter Arm prallte gegen den blassen, grüngekleideten Mann, wobei ihm die Geldscheine entfielen.
„Mein Leben!“ schluchzte er. „Um der Erde willen, helft einem armen alten Mann, seine erbärmlichen Heller aufzulesen!“
Nach dem ersten bewegungslosen Augenblick setzte eine aufgeregte Jagd nach den Scheinen in. Giles Habibula, der sich mühsam gebückt hatte und mit den Händen auf dem Boden umherfuhr, taumelte gegen den großen Fremden. Der Mann fing ihn auf und half ihm wieder auf die Füße.
„Ah, danke, Herr!“ Mit glitzernden Augen griff er gierig nach dem Geld, das ihm von allen Seiten entgegengehalten wurde, und zählte es. Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. „Ach, es ist alles da. Vielen Dank.“
Er watschelte triumphierend zu seinen drei Gefährten zurück und schob Jay Kalam etwas in die Hand.
„Ach, Jay“, keuchte er, „es kostete mich tödliche Gefahr, aber hier sind die Schlüssel deines Verdächtigen und sein Vorbestellschein.“
„Tödliche Gefahr?“ echote Gaspar Hannas matt. „Mich kostete es vierzig Millionen Dollar.“
Der Befehlshaber studierte die längliche gelbe Karte.
„Charles Derrel“, murmelte er. „Meeresbiologe von Venus.“ Seine dunklen Augen verengten sich. „Es ist nur eine zweiteilige Bescheinigung – ,Original verlegt’. Und die Initialen – Charles Derrel und Chan Derron!“
Hal Samdus Hände schlossen sich zu Fäusten.
„Ja“, flüsterte der Commander zur Antwort. „Wartet hier auf mich.“
Er ging rasch zu dem Tisch und berührte den Arm des Mannes. Der Fremde drehte sich schnell zu ihm um. Und die hastig kontrollierte Bewegung seines Armes sagte dem Befehlshaber, daß irgendeine Waffe unter dem grünen Gewand hing.
„Jemand hat das hier eben beim Zusammensuchen des Geldes verloren.“ Jay Kalam Heß ihn die Schlüssel und die gelbe Karte sehen. „Falls Sie die Bescheinigung identifizieren können –“
Der Fremde starrte sprachlos durch seine dunklen Gläser. Doch das Mädchen trat vor.
„Natürlich kann er es.“ Voll wie die einer Sängerin klang ihre Stimme, ruhig und sicher. „Oder ich vermag ihn zu identifizieren. Sir, dies ist Dr. Charles Derrel. Kürzlich von Venus eingetroffen. Mein Verlobter.“
„Danke.“ Mit plötzlicher, intensiver Anstrengung seiner Erinnerung musterte Jay Kalam das Mädchen. „Wer, wenn ich fragen darf, sind Sie?“
Die stolzen Augen begegneten seinem Blick.
„Yanay Eloyan. Aus Thule.“
Der Commander verneigte sich und legte die Karte und den Schlüsselring in die Hand des Fremden. Das Mädel lächelte blendend zum Dank, dann nahm sie den Arm ihres Begleiters und drehte ihn zurück zu dem Spieltisch.
Gedankenvoll sein schmales, dunkles Kinn reibend, fand Jay Kalam seine Gefährten an einem anderen Tisch, der einhundert zu eins auszahlte. Giles Habibula deutete mit seinem Stock über das wirbelnde Rad auf die Pracht eines Gemäldes.
Der Croupier hinter dem Tisch starrte mit Verzweiflung in den Augen offenen Mundes auf Gaspar Hannas. Seine Hand bewegte sich in einer konvulsivischen Geste, um über seine Stirn zu fahren. Und der Stock des alten Mannes bewegte sich rasch, gleichfalls deutend.
„Und dort“, schnaufte er, „steht das liebliche Abbild Aladorees!“
„Nehmen Sie sich zusammen, Habibula“, krächzte Gaspar Hannas. „Um der Ehren willen –“
Die Zahl fiel. Der Mund des Croupiers öffnete sich zu einem erstickten Stöhnen.
„Sie haben gewonnen, Sir“, kam seine Stimme pfeifend. „Einsatz zwanzig Millionen bei einhundert zu eins. Zwei Milliarden Dollar.“
Die große weiße Hand Gaspar Hannas’ ergriff das Gewand des alten Mannes.
„Habibula“, brachte er heiser hervor, „kennen Sie keine Gnade? Bei der Ehre –“
Die Fischaugen Giles Habibulas
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