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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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war eine kleine, felsige Insel hinter New Chicago. Der wildeste und reichste Ort im ganzen System. Doch es war eine Frau, die mich dorthin brachte, Jay.“
    Er seufzte, und seine farblosen Augen starrten in die Ferne der überschatteten Höhlung aus nacktem Metall.
    „Wir liebten sie alle drei, Jay. Jeder auf Venus war verrückt nach ihrer Schönheit, aber wir drei waren härter als alle anderen. Wir wußten, daß die Angelegenheit zwischen uns ausgetragen werden mußte. Und um ihretwillen hatten wir eine Art Freundschaft vorzutäuschen.
    Arno Brelekko kam gerade von den Jupiterlinien. So jung er war, besaß er bereits eine Fertigkeit – niemand außer mir konnte jemals beim Kartenspiel gegen ihn gewinnen. Damals wies er noch eine Stimme auf – nicht dieses gespenstische Flüstern. Und den gleichen grellen Aufputz und Juwelenflitter, den er heute trägt. Er hatte eine schmeichlerische, zuvorkommende Art, mit Frauen umzugehen – ja, Jay, manches arme Mädchen hatte ihm ihr Herz geschenkt und war dafür zugrunde gegangen.
    Woher Gaspar Hannas gekommen war, wußte niemand. Er war als Pedro der Hai bekannt. Tausend Gerüchte liefen über seine Vergangenheit um, aber er trug ein anderes Gesicht als heute – und keinen, der es gesehen hatte, überkam die Lust, nach der Wahrheit zu forschen. Er hatte ein Vermögen mitgebracht, und er vergrößerte es auf dem Blauen Einhorn.
    Gaspar Hannas war ein Mann, dem sich zu verweigern nur wenige Mädchen gewagt hätten, aber Ethyra Corans Mut stand ihrer Schönheit und ihrem Verstand nicht nach. Ah, und nur wenige Männer hätten es fertiggebracht, der Rivale Pedros des Hais zu sein. Aber das war in den längst vergangenen Tagen, Jay, in denen der alte Giles noch ein Mann war.“
    Er hielt inne, und ein glückliches Lächeln überflog sein rundes gelbes Gesicht.
    „Ich bekam das Mädchen!“
    Das Lächeln verzerrte sich zu einem triumphierenden Grinsen.
    „Was Hannas und Brelekko angeht, so schob jeder die Schuld an seiner Niederlage – durch einen netten kleinen Trick meinerseits – auf den anderen. Ah, und dann wurden sie wirklich zu Gegnern. Die Gewandtheit und List Brelekkos trotzten jedoch der rohen Kraft Hannas’, und keinem gelang es, den anderen zu vernichten.“
    „Und du meinst, sie sind immer noch Feinde?“ fragte der ernste Commander.
    „Todfeinde“, beharrte Giles Habibula. „Und jeder von ihnen, Jay, besitzt Verstand genug, um deinen Basilisken abzugeben.“
    „Möglich.“ Jay Kalam hob zweifelnd die Schultern. „Immerhin existiert nicht der Schatten eines Beweises gegen irgendeinen mit Ausnahme Chan Derrons.“
    Als Hal Samdu mit einer Wache, die aus Legionären bestand, zurückgekehrt war, um sich des Robots anzunehmen, gingen sie zu dem luxuriösen Quartier hinunter, das ihnen Gaspar Hannas zur Verfügung gestellt hatte. Der Befehlshaber ließ Arno Brelekko kommen.
    „Brelekko“, fragte der Commander, „als kluger Mann, der von Anfang an auf dem Schauplatz war und mit allen betroffenen Personen eng vertraut ist – wie lautet Ihre Meinung über den Basilisken?“
    Das Habichtsgesicht blieb eine finstere, starre Maske.
    „Offensichtlich muß der Verbrecher ein fähiger Wissenschaftler sein“, entgegnete der Spieler. „Offensichtlich kennt er den Neuen Mond genau. Offensichtlich haßt er außerdem Gaspar Hannas. Ich kenne einen Mann, Commander, auf den diese drei Bedingungen zutreffen.“
    „So?“ krächzte Giles Habibula. „Außer Ihnen?“
    Die dunklen, starren Augen funkelten ihn giftig an.
    „Wer ist das?“ kam ihm Jay Kalam zuvor.
    „Der Mann, der den Neuen Mond erbaut hat“, flüsterte Brelekko. „John Comaine.“
    „Aber, ist er nicht bei Hannas angestellt?“
    „John Comaine ist der Sklave Gaspar Hannas“, wisperte Brelekko. „Als junger Mann und glänzender Wissenschaftler, aber toll vor Gier nach Reichtum, kam Comaine zu der mitgenommenen Hülle eines abgewrackten Raumschiffes, die den ersten Neuen Mond bildete. Er verlor Geld, das ihm nicht gehörte. Hannas ließ ihn die Schuld mit seinem Wissen bezahlen – und erpreßte ihn. Comaine versuchte zuerst, ihm zu entkommen, aber jeder Versuch brachte ihn nur tiefer in die Gewalt Hannas’. Trotzdem bin ich überzeugt, daß er immer noch den Stolz und das Herz eines Wissenschaftlers besitzt. Ich weiß, daß er zu Beginn von dem Neuen Mond nicht als einer Zuflucht für Spie ler träumte, Commander, sondern als einem Superobservatorium und einer Versuchsstation für alle

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