Der einsame Weg
dieser unmenschlichen Wesen hinabzöge und vernichtete.“
„So ist es, Jay“, seufzte Giles Habibula. „Einige von ihnen waren von tödlicher Schönheit.“
„Giles“, sagte er sanft, „ich habe eine Idee!“
„Eh, Jay?“ Die Fischaugen blinzelten unbehaglich. „Dir fallen zu viele Ideen ein, die mit einem armen, alten, siechen Helden der Legion zusammenhängen.“
Jay Kalams leise Stimme hob sich unmerklich. „Giles, als Befehlshaber der Legion ordne ich an, daß du versuchst, Derron und die Frau, die ihn begleitet, zu finden. Mit allen Mitteln, die dir zur Verfügung stehen. Du wirst allein arbeiten – aber über Ultrawelle mit uns in Verbindung bleiben und jede Hilfe anfordern, die du brauchst.“
„Den Basilisken finden?“ Giles Habibula erbleichte und wand sich. „Wie denkst du dir das?“
„Wende deine eigenen Methoden an“, gab ihm Jay Kalam zur Antwort. „Stelle die Lage des Hauptquartiers fest, in dem der Basilisk sich aufhält – finde ein Ziel für die Hüterin des Friedens. Locke Derron und die Androidin in eine Falle.“
Giles Habibula schluckte. Sein zerfurchtes Gesicht wurde gelbgrün und glitzerte von Schweiß.
„Jay!“ krächzte er schließlich. „Bist du noch bei Sinnen? Hat Giles in allen diesen Jahren dem System nicht genug gegeben, als daß er in dieses Gewebe furchtbaren Entsetzens geschleudert werden muß?“
„Bedenke“, erinnerte Jay Kalam ihn ernst, „daß es für die Hüterin ist.“
Giles Habibula holte schluchzend Atem.
„Für die Hüterin“, krächzte er traurig. „Für sie, Jay – werde ich gehen.“
Dann spannte sich der Befehlshaber der Legion plötzlich, und sein schmales Gesicht wurde blaß.
Krrr! Krrr! Krrr!
Das schwache Geräusch, sonderbar durchdringend und beharrlich, summte aus dem Kommunikator, der an einer dünnen Kette um seinen Nacken hing. Die schlanken, bedächtigen Hände des Commanders, die die kleine, schwarze Scheibe aus ihrer Hülle zogen, zitterten leicht.
„Es ist der Nachrichtendienst der Legion“, bemerkte er zu Giles Habibula. „Ein Notruf.“
Giles Habibula verfolgte besorgt, wie er die Skala berührte, eine Kodeantwort murmelte und die kleine Scheibe an sein Ohr hob. Die lauschenden Ohren des alten Legionärs vermochten nichts zu hören. Und die Züge Jay Kalams verloren nichts von ihrer ernsten, beherrschten Reserviertheit. Aber ihre maskenhafte Starre und sein tiefes Atemholen verrieten genug.
„Du hast schlechte Nachrichten, Jay“, flüsterte Giles Habibu la, als der Commander, die Verbindung unterbrach.
Jay Kalam nickte sehr langsam.
„Es war einer der Offiziere, der von dem Lager der Kometenexpedition auf Contra-Saturn anrief.“ Seine Stimme klang sehr ruhig. „Das Depot ist geplündert worden, Giles. Unsere gesamten Aufzeichnungen und Geräte wurden geraubt.“
„Eh, Jay!“ Giles Habibula blinkte ihn an. „Die Geheimnisse der Kometier!“
„Unsere wertvollsten Notizen sind ohne Ausnahme entfernt worden. Waffen und Instrumente, deren Bewachung durch Jahrhunderte wir geplant hatten, bis unsere Zivilisation reif wä re, um sie ihr in die Hände zu legen. Alles verschwunden!“
„War es der Basilisk?“
Der Commander nickte von neuem.
„Eine kleine, schwarze Tonschlange wurde auf Bob Stars Schreibtisch im Innern der Gewölbe gefunden – keines der Schlösser war im übrigen angerührt worden. Wie gewöhnlich entdeckte man einen Fingerzeig. Auf dem Boden lag ein gelber Vorbestellschein vom Neuen Mond. Er war auf gestern datiert, und der Name darauf lautete Dr. Charles Derrell.
„Derrell?“ keuchte Giles Habibula. „Aber, Jay, es sind noch keine sechs Stunden her, seit ich diesen Schein aus Chan Derroms Tasche geholt habe – und Contra-Saturn liegt mit dem schnellsten Kreuzer drei Tage entfernt.“
„Der beste Beweis bis jetzt“, versetzte Jay Kalam ernst, „daß der Basilisk und Chan Derron identisch sind.“ Seine schlanke Hand machte eine entschlossene Bewegung. „Fasse ihn, Giles.“
„Aber – Bob?“ krächzte Giles Habibula angstvoll. „Du sagtest, ein Offizier hätte gesprochen? Wo war Bob Star?“
Das Gesicht Jay Kalams hatte sich finster versteift.
„Der Offizier meldete, Captain Robert Star wäre auf geheimnisvolle Weise aus dem Depot verschwunden“, sagte er leise. „Giles, ich fürchte, Bob Star befindet sich bereits in der Hand des Basilisken. Ob tot oder lebendig – das wage ich nicht zu raten.“
Giles Habibula raffte sich mit seinem Stock mühsam
Weitere Kostenlose Bücher