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Der Einzelgänger

Der Einzelgänger

Titel: Der Einzelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Treffens im Fi nes Que t machen? Es sei denn, die Umstände hätten sich mittlerweile geändert, und ich hätte plötzlich eine viel größere Bedeutung gewonnen ...
    Drek! Ich schüttle den Kopf und wische mir erneut das Gesicht ab. Ich bin einfach nicht geschaffen für diesen Drek. Zu viele Möglichkeiten, zu viele Optionen, zu viele Verwicklungen für mein armes kleines Hirn. Ich muß die Dinge so stark wie möglich vereinfachen. Entweder die Elfenschnalle hat die Wahrheit gesagt oder gelogen. Binäre Lösungen, so einfach, wie es nur geht. Wenn sie mir einen Haufen Drek erzählt hat, wußte sie, wie sie ihn mir präsentieren muß, damit ich ihn schlucke, was verdammt akkurate Informationen und einen ebenso verdammt guten Nachrichtendienst voraussetzt. Also muß ich davon ausgehen, daß sie die Wahrheit gesagt hat, bis etwas geschieht, was auf das Gegenteil hindeutet, aber ich werde es nicht darauf ankommen lassen und mich zu sehr auf diese Annahme verlassen.
    Okay, das ist schon besser. Also dann, akzeptieren wir als Arbeitshypothese die Existenz einer Verbindung zwischen einem Burschen namens Timothy Tele-strian - vermutlich der Häuptling von TIC - und den Cutters. Da ich keinen Hinweis habe, der mich mit größerer Wahrscheinlichkeit weiterbringen wird, warum sollte ich nicht diesem einen folgen?
    Dann stellt sich die noch größere Frage des Wie?
    Nun, es scheint so, als hätte jeder, mit dem ich kürzlich ein paar Worte gewechselt habe, eine Meinung dazu. Zum zweitenmal in einer halben Stunde hat mir jemand vorgeschlagen, mit dem Schatten-Abschaum in Kontakt zu treten. Zuerst Finnigan, dann die Elfenschnalle.
    Plötzlich packt mich die Nervosität: Ich bin schon viel zu lange am selben Ort. Also starte ich den Ame-ricar und fahre los.
    Es war einer dieser ganz speziellen Tage, und es sieht ganz so aus, als sei er noch nicht vorbei.

18
    Tja, wir wußten alle, daß ich es schließlich tun würde, nicht wahr?
    Die Sonne geht auf, ein düsteres Leuchten im Osten über den Barrens, und ich fahre auf dem Highway 5 langsam in nördlicher Richtung. Mein gestohlener Ame-ricar ist mit einem einigermaßen hochentwickelten Autopiloten ausgerüstet, der zu der Art gehört, die angeblich so gut mit dem Verkehrsleitsystem harmoniert, daß er einem einprogrammierten Kurs folgen kann, ohne dabei die halbe Stadt in Schutt und Asche zu legen. Jetzt ist ein ebenso guter Zeitpunkt für einen Probelauf wie jeder andere. Während ich die Augen auf die Straße gerichtet und zumindest eine Hand in Griffnähe des Lenkrads halte, versuche ich gleichzeitig, die Tech zu überwachen und unter Benutzung des Taschensekretärs, der mir vor ein paar Stunden so rücksichtsvoll zurückgegeben wurde, einen Anruf zu tätigen.
    Mit einem Mobiltelefon aus einem fahrenden Wagen anzurufen, ist der beste Weg zu verhindern, daß irgend jemand meine Position ausmacht. Gut, jemand, der in das Telefonsystem deckt, kann möglicherweise herausfinden, daß ich auf dem Highway 5 in nördlicher Richtung fahre und mich gerade in der Nähe dieser oder jener Ausfahrt befinde. Aber jetzt, wo der Berufsverkehr einsetzt, nehme ich an, daß das Auflösungsvermögen der Aufspürprozeduren nicht ausreicht, um einen Wagen aus der Menge herauszupicken. (Drek, ich wünschte, daran hätte ich letzte Nacht gedacht...)
    Das ist ein Grund. Der andere ist der, daß ich die öffentlichen Telefonzellen gründlich satt habe.
    Und wen rufe ich an? Wie ich schon sagte, Priyatel, wir wußten alle, daß ich es schließlich tun würde. Ich meine, die LTG-Nummer anrufen, die die Elfe mir letzte Nacht genannt hat. Die Nummer, die zu dem blinden Relais führt, über das ich Verbindung zu dem Shadowrunner aufnehmen kann, der sich Argent nennt.
    Daran habe ich die ganze Nacht gekaut, an dem Rat, den mir sowohl Finnigan - ein Freund - als auch die Elfenschnalle - eindeutig kein Freund, aber vielleicht auch kein Feind - gegeben hat. Bei näherem Hinsehen ist die Idee durchaus logisch. Shadowrunner verfügen über Hilfsmittel, die mir nicht zu Gebote stehen - nicht mehr, nun, da ich vom Star abgeschnitten bin. Sie haben Handlungsfreiheit und sind an keine etablierte Organisation gebunden - Lone Star, die Cutters oder Telestrian Industries Corporation. Sie sind es gewohnt, sich durch die Nischen und Winkel der Gesellschaft zu lavieren, dem Licht fernzubleiben und all denen einen Schritt voraus zu bleiben, die ihnen ans Leder wollen. Das klingt wie eine Beschreibimg meiner augenblicklichen

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