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Der Einzelgänger

Der Einzelgänger

Titel: Der Einzelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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richtig?«
    »Falsch!« Und ihre Stimme ist wie ein Peitschenknall. Konzernführung oder vielleicht militärischer Hintergrund - jemand, der es gewohnt ist, Befehle zu geben, die umgehend befolgt werden.
    »Ach?« Ich setze mein provozierendstes Grinsen auf.
    »Wir werden Sie nicht töten«, stellt sie gelassen fest. »Diese Aktion wäre nicht einmal die Kosten für die verbrauchte Munition wert. Es gibt genug andere, die sich um den Job reißen. Die Cutters. Lone Star. Timothy Telestrians Leute. Eine dieser Parteien wird sie erwischen. Bald.«
    »Ach ja? Warum erzählen Sie mir dann überhaupt von diesem Telestrian-Dreksack?«
    Wie sehr ich mich auch bemühe, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, die Elfenschnalle läßt sich einfach nicht erschüttern. »Unwichtig«, sagt sie schneidend. »Sie brauchen nur zu wissen, daß Ihre einzige Hoffnung, am Leben zu bleiben, darin besteht, die Verbindung zwischen Timothy Telestrian und den Cutters zu verfolgen und ihr auf den Grund zu gehen. Jede andere Strategie wird Sie nur das Leben kosten. Glauben Sie mir, Larson. Ich habe keinen Grund, Sie deswegen anzulügen.«
    Darauf brauche ich nicht zu antworten, mein Gesicht sagt alles.
    Hinter mir ertönt ein Klicken. Ich wirble herum, ducke mich und reiße die H&K hoch.
    Die Tür öffnet sich und enthüllt zwei Gestalten. Groß - Elfen? -, doch plump wegen der schweren Rüstung, die sie tragen. Beide haben Maschinenpistolen auf meinen Kopf gerichtet. Ich erstarre, dann senke ich die H&K langsam und öffne die Hand, so daß die Kanone nur noch an meinem Zeigefinger hängt und die Mündung zu Boden zeigt. Ich komme zu dem Schluß, daß das Gespräch damit wohl beendet ist.
    Die beiden bewaffneten Schläger kommen durch die Tür; der eine geht nach links und der andere nach rechts, um mich in die Mitte zu nehmen. Sie sind gut -darauf bedacht, sich nicht gegenseitig in die Schußlinie zu geraten. Und ich trete mir im stillen in den Hintern. Für ein paar Sekunden, als sich die Tür öffnete, hätten sie nicht schießen können, ohne das sehr reale Risiko einzugehen, die Schnalle zu erledigen. Natürlich immer vorausgesetzt, daß sie keine magischen Schutzvorrichtungen aktiviert hat. Wenn ich es recht bedenke, glaube ich, daß meine Instinkte wieder einmal richtig reagiert haben.
    »Meine Mitarbeiter werden Sie hinausbegleiten, Mr. Larson«, sagt sie hinter mir gelassen. »Bitte zwingen Sie sie nicht zu Handlungen, die Sie bereuen würden.«
    Ich will ihr eine höchst unwahrscheinliche Spekulation über ihre Vorfahren und deren sexuelle Vorlieben entgegenschleudern, doch die Mündungen der Maschinenpistolen überzeugen mich davon, daß es besser ist, den Mund zu halten. Einer der beiden gepanzerten Burschen gestikuliert mit der Waffe, und ich gehe zur Tür.
    »Nur, damit Sie nicht denken, ich hätte Ihre Zeit völlig verschwendet«, sagt die Elfenkuh plötzlich, »sage ich Ihnen noch zwei Dinge gratis.«
    Unsere kleine Reisegesellschaft - die beiden bewaffneten Schläger und ich - bleibt stehen. Ich drehe mich um. »So?«
    »Erstens. Es war eine Fraktion innerhalb Lone Stars, die ihre Tarnimg bei den Cutters hat platzen lassen. Diese Fraktion hat dem Anführer der Gang - Blake ist, glaube ich, sein Name - mitgeteilt, daß Sie ein Under-cover-Agent sind und zuviel über gewisse Pläne wissen, die Blake nicht an die große Glocke hängen will.« Sie grinst trocken. »Man hat ihm übrigens gesagt, Sie wüßten viel mehr, als dies tatsächlich der Fall ist. Außerdem hat man den Anschein der Dringlichkeit erweckt, indem man ihm gesagt hat, Lone Star würde sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden zum Zwecke eines vollständigen Berichts hereinholen. Haben Sie verstanden?«
    Ich nicke langsam. Ich habe verstanden, und was sie sagt, klingt mit Sicherheit logisch. Was natürlich nicht heißt, daß ich ihr auch nur ein verdammtes Wort glaube. »Und zweitens?« frage ich.
    »Zweitens«, sagt sie schneidend. »Nicholas Finnigan hat vorgeschlagen, den Schattenuntergrund zu kontaktieren. Ich unterstütze diesen Vorschlag. Es könnte für Sie ganz einfach der beste Weg sein, um am Leben zu bleiben. Die wahrscheinlich beste Person, der Sie sich nähern können, hört auf den Namen Argent. Sie können ihn über ein blindes Relais kontaktieren - LTG-Nummer zwölf null-sechs null-drei null-vier nullneun. Muß ich das wiederholen?«
    »Nein.«
    »Dann war's das«, stellt sie fest. »Wir werden uns nicht wieder treffen oder miteinander

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