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Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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Schnarchen, das ist hier die Frage.
    Wenn er schlafen würde, könnte man ihn aufwecken.
    Was weißt du, was er für Medis nimmt.
    Muck: Rolf! Kumpel!
    Während Halldor mit glasigen Augen auf dem Sofa saß. Kopp sah ihn, sah, was los war. Er ließ sich ohne Aufsehen zu erregen neben ihn gleiten, das Papier, auf dem das Schwein lag, raschelte an seinem Knie.
    Scheiße, sagte Potthoff, das Schwein müssen wir hier wegrücken, wenn die kommen, wie sieht das aus. Muck schob Rolf aus dem Weg, Juri und Potthoff schleppten - Den ganzen
Tisch? Oder nur das Schwein? Nimm mal lieber alles, ist ja kein Platz hier! - das Schwein mitsamt Tisch in die Küche.
    Alles OK? Kopp, leise, zu Halldor.
    Geht schon, flüsterte Halldor. (Ich weiß, was passiert ist. Er hat sich im Kreise seiner Freunde, in seiner geliebten Wohnung mit Blick in die Charité, umgebracht. In seinem alkoholfreien Bier waren zwei Handvoll Pillen aufgelöst. - Darius Kopp las Halldor Roses Gedanken wie sonst nur Flora die seinen.)
    Schließlich und endlich kamen erst drei, dann zwei weitere Sanitäter und ein Rettungsarzt, man brachte eine Trage herbei und ein Sauerstoffgerät. Alles dauerte sehr lange, das Wohnzimmer war voll, wer überflüssig war (die Freunde) zog sich in die Küche und den Flur zurück. Kopp mit Muck und dem kalten, fettigen Skelett. Schließlich wurde Rolf mitgenommen.
     
    Es war weit nach Mitternacht, die Freunde standen in einem Grüppchen vor dem Haus und sahen den beiden Krankenwagen hinterher, die unspektakulär, ohne Blaulicht, die kleine Straße Richtung Klinik fuhren.
    Potthoff war der Meinung, jemand sollte mit, das heißt, hinterher in die Notaufnahme. Er sah gezielt Muck dabei an, Muck nickte: Selbstverständlich.
    Gut, sagte Juri, zwei reichen ja wohl aus, und ging los. Als wäre er den anderen böse wegen irgendetwas.
    Kopp war unschlüssig, was er tun sollte. Im Grunde werde ich tatsächlich nicht gebraucht. Er entschied, seine Mitfahrgelegenheit nicht zu verpassen und verabschiedete sich von den anderen beiden. Halldor hatte sich gleich, nachdem sie auf die Straße gekommen waren, aus dem Staub gemacht. Sie sahen ihn alle, wie er mit den Händen in den Taschen, den Kopf gesenkt, auf die nächste Straßenecke zuging. Keiner sagte etwas. Wir kennen unsere Pappenheimer. Kopp klopfte Potthoff
und Muck warmherzig auf die Schulter, sie ihm ebenfalls, um ihm anzuzeigen: Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. (Danke, sagte Darius Kopp in Gedanken.)
    Juri saß schon im Auto, als er ihn einholte. Er hielt einen Lottoschein in beiden Händen und studierte ihn mit gerunzelter Stirn.
    Was ist das?
    Ein Lottoschein.
    Deiner?
    Du kannst vielleicht Fragen stellen!
    Juri steckte den Lottoschein wieder in die Innentasche seines Sakkos und ließ den Motor an.
    Morgen ist Ziehung. Es sind 11 Mio im Jackpot. Wenn ich gewinne, lasse ich den Rückflug verfallen und ihr seht mich nie wieder.
    (Wie bist du denn drauf? - Laut fragte Kopp:) Wann geht’s los?
    Samstag.
    Danach redeten sie nichts mehr. Juri setzte Kopp auf dessen Wunsch am Stadtstrand ab.
     
    Sie freute sich, ihn zu sehen, lehnte sich an ihn, sie küssten sich.
    Trag mich!
    Das würde ich gerne, aber ich bin zu schwach.
    Trag mich, mir tun die Knöchel so weh! Siehst du, wie dick sie sind?
    Kopp fand, sie sahen aus wie immer.
    Schönen Dank, sagte Flora, stieß sich von ihm ab und ging auf eigenen Beinen zum Auto.
    Vom Fahrstuhl sind es noch 11 Treppen aufwärts zur Wohnung. Sie ging vor ihm, er hielt sich an ihren Hüften fest, sie jaulte auf:

    Nein, au, du bist zu schwer!
    Auf Sex hatte sie auch keine Lust. Beziehungsweise, es ging hin und her: Zum einen wollte er ihr erzählen, was er erlebt hatte, wie die Taxifahrten, der Termin beim Choleriker, der Einkauf, das Telefonat mit Calimero, die Party und Rolfs Einlieferung ins Krankenhaus war, wer da war, wer was gesagt und getan hatte (bei all dem darauf achtend, das Geld nicht zu erwähnen), zum anderen drängte er sich an sie, kam durcheinander damit, was er sagte, was er nicht sagte und mit den sexuellen Handlungen, er wurde auch wieder betrunkener, als er es noch vor einer Stunde war, als er glaubte, es zu sein.
    Liebster, bitte. Ich bin müde, mir tut alles weh, ich glaub, ich krieg meine Tage.
    Das, lieber Kopp, sind die Momente, in denen man - unter Umständen - aufmerksam sein müsste, aber er nickte nur:
    Der Lack ist ab.
    Ließ sie los, stürzte auf seine Betthälfte zurück, landete auf dem Rücken und schlief

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