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Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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Patron, Patron, pão, pão! Auch in Gegenden, in denen kein einziger Schuss gefallen ist. Sie haben die Maschinen kaputt gemacht, die Bahnschienen. Rache - als könnte man in so einer Situation Rache an jemand anderem als sich selbst üben! Aber, natürlich, die Unwissenheit! 70% sind Analphabeten, und bei bis zu 14 Sexpartnern ohne jeden Schutz, wie soll da die Aidsrate jemals sinken? Und die Reichen? - Schwarze oder Weiße? Das ist egal. - Umgeben sich mit Stromzäunen und schicken ihren Neger mit dem Hausmüll auf die Straße, er soll ihn 20 Meter weiter einfach auskippen. - Man lacht über den doppelten »Neger«. - Sie stopfen die Löcher in der Straße mit Müll, und Löcher gibt es genug, wenn man den Teer einfach auf den roten Sand schmiert. Kaum ein Gouverneur, der länger als 1 Jahr im Amt bleibt, und das nutzt er dazu, seine Familie mit Häusern und Autos zu versorgen. Am Billigsten ist es, die amtierende Regierung wiederzuwählen, die haben das wenigstens schon hinter sich.
    Man nickte mit ernstem Gesicht, wissend.
    Die brauchen noch 50 bis 100 Jahre.
    Hier entstand ein kleines Loch. Man saß/stand drum herum.
    Lassen wir die Probleme, sagte schließlich Juri. Erzähl lieber: Wie sind die schwarzen Frauen?

    Erleichtertes Lachen.
    Wie Frauen halt so sind. Manche sind klein und kugelrund, andere groß wie eine Giraffe und stark wie ein Bär. Die besten sind die in der Mitte, mit Brüsten wie Granatäpfel. Potthoffs Bruder hat das unfassbare Glück, genau so eine abbekommen zu haben, noch dazu ist sie katholisch. Ihr Name ist Esther. Als Erstes hat sie ihn allerdings zu einer Alten geschleppt, die ihm mit einer Nähnadel eine Tätowierung an der Schulter verpasst hat, gegen den impotent machenden Blick der Frauen aus einem gewissen Stamm. Wie die Spur kleiner Katzenkrallen, nur blau.
    Ungläubiges Kichern von allen bis auf Muck, der überraschenderweise selbst einige Erzählungen und Mutmaßungen über schwarze Magie und andere unerklärliche Erlebnisse beizusteuern hatte. Die anderen interessierte das nicht mehr sonderlich, die Gruppe begann auseinanderzufallen. Rolf suchte nach Musik, die man auflegen könnte, Juri ging ins Internet, um eine dringende Sache (ein Sportergebnis) nachzuschauen und Halldor hörte sehr aufmerksam Potthoff und Muck zu, deren Pingpong immer schneller und für Außenstehende immer unzugänglicher wurde, Halldor schaute angestrengt von dem einen zum anderen. Kopp, allein geblieben, fiel, nach einem anstrengenden Tag und reichlich Essen und Trinken erneut der Müdigkeit anheim. Er saß nicht auf dem Sofa, sondern davor, auf dem Boden, auf einer Höhe mit dem Ferkelgerippe, er lehnte den Kopf gegen die Außenkante der Sitzfläche und ließ sich in einen Dämmerzustand sinken, einen weder hellen noch dunklen Raum, durch den einzelne Sätze trieben, als würde sie der Wind zu einem tragen, oder als redeten die Eltern im Nebenzimmer, während man selbst im Schlaf auf und ab schwebt.
    … als wir des Nachts zum Stausee fuhren, stand ein Baobab lichterloh in Flammen, aber am nächsten Morgen …

    ... auf einer Kreuzung lagen Tonscherben …
     
    ... er sagte: allem wohnt Leben inne …
     
    ... er hatte einen Spiegel auf seinem Schreibtisch, damit er sich beobachten konnte …
     
    ... es als reinen Männlichkeitswahn abzutun wäre verfehlt …...
    ... ich sagte zu ihm: Das Problem ist, dass du Panik mit Dynamik verwechselst …...
    ... Was willst du? In einem zweidimensionalen Universum kannst du keinen Würfel zeichnen!
    Kopp schreckte auf: zweidimensionales Universum?!
    Das Lachen war groß. Schlafen kannst du im Büro usw.
    Ich hatte einen anstrengenden Tag, sagte Kopp.
    Man lachte auch darüber, als wäre es ein Scherz gewesen.
    Im Ernst, sagte Kopp und atmete ein, um darüber zu erzählen. Er wollte die günstige Gelegenheit nutzen und die anderen und sich selbst an das Geld-Thema heranführen. Er wollte dabei behutsam vorgehen und fing nicht mit dem Traum an, sondern mit Herrn Leidls Missgeschick …
    Unterbrechung: Juri kannte Herrn Leidl. Dieser sei so und so …
    Ja, sagte Kopp, wie gesagt, Leidls Hand, der fehlende Führerschein, das Taxi, der Taxifahrer, der Stau …
    Hier folgte die nächste Unterbrechung, und sie war gleichzeitig die letzte. Man fing an, über Staus zu reden, über Taxifahrer, Taxis, Autos, Navigationssysteme, Diebe, Versicherungen, Polizei, und Kopp, der nicht darüber reden wollte, fand sich
mit einem Mal außerhalb des Kreises. Niemand beachtete ihn

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