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Der Einzige und sein Eigentum (German Edition)

Der Einzige und sein Eigentum (German Edition)

Titel: Der Einzige und sein Eigentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Stirner
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sein Letztes eingebüßt, wenn auch das »Mein Gott« sinnlos geworden ist; denn Gott ist nur, wenn ihm das Heil des Einzelnen am Herzen liegt, wie dieser in ihm sein Heil sucht.
    Der politische Liberalismus hob die Ungleichheit der Herren und Diener auf, er machte herrenlos , anarchisch. Der Herr wurde nun vom Einzelnen, dem »Egoisten« entfernt, um ein Gespenst zu werden: das Gesetz oder der Staat. Der soziale Liberalismus hebt die Ungleichheit des Besitzes, der Armen und Reichen auf, und macht besitzlos oder eigentumslos. Das Eigentum wird dem Einzelnen entzogen und der gespenstischen Gesellschaft überantwortet. Der humane Liberalismus macht gottlos , atheistisch. Deshalb muß der Gott des Einzelnen, »mein Gott«, abgeschafft werden. Nun ist zwar die Herrenlosigkeit zugleich Dienstlosigkeit, Besitzlosigkeit zugleich Sorglosigkeit, und Gottlosigkeit zugleich Vorurteilslosigkeit, denn mit dem Herrn fällt der Diener weg, mit dem Besitz die Sorge um ihn, mit dem festgewurzelten Gott das Vorurteil; da aber der Herr als Staat wieder aufersteht, so erscheint der Diener als Untertan wieder, da der Besitz zum Eigentum der Gesellschaft wird, so erzeugt sich die Sorge von neuem als Arbeit, und da der Gott als Mensch zum Vorurteil wird, so ersteht ein neuer Glaube, der Glaube an die Menschheit oder Freiheit. Für den Gott des Einzelnen ist nun der Gott Aller, nämlich »der Mensch« erhöht worden: »es ist ja Unser Aller Höchstes, Mensch zu sein.« Da aber Niemand ganz das werden kann, was die Idee »Mensch« besagt, so bleibt der Mensch dem Einzelnen ein erhabenes Jenseits, ein unerreichtes höchstes Wesen, ein Gott. Zugleich aber ist dies der »wahre Gott«, weil er Uns völlig adäquat, nämlich unser eigenes » Selbst « ist: Wir selbst, aber von Uns getrennt und über Uns erhaben.

Anmerkung
    Vorstehende Beurteilung der »freien menschlichen Kritik« war, wie auch dasjenige, was anderwärts noch sich auf Schriften dieser Richtung bezieht, unmittelbar nach dem Erscheinen der betreffenden Bücher bruchstückweise niedergeschrieben worden, und Ich tat wenig mehr, als daß Ich die Fragmente zusammentrug. Die Kritik dringt aber rastlos vorwärts und macht es dadurch notwendig, daß Ich jetzt, nachdem mein Buch zu Ende geschrieben ist, noch einmal auf sie zurückkommen und diese Schlußanmerkung einschieben muß.
    Ich habe das neueste, das achte Heft der Allgemeinen Literaturzeitung von Bruno Bauer vor Mir.
    Obenan stehen da wieder »die allgemeinen Interessen der Gesellschaft«. Allein die Kritik hat sich besonnen und dieser »Gesellschaft« eine Bestimmung gegeben, wodurch sie von einer vorher damit noch verwechselten Form abgesondert wird: der »Staat«, in früheren Stellen noch als »freier Staat« gefeiert, wird völlig aufgegeben, weil er in keiner Weise die Aufgabe der »menschlichen Gesellschaft« erfüllen kann. Die Kritik hat nur 1842 sich »gezwungen gesehen, für einen Augenblick das menschliche und das politische Wesen zu identifizieren«; jetzt aber hat sie gefunden, daß der Staat, selbst als »freier Staat« nicht die menschliche Gesellschaft, oder, wie sie ebenfalls sagen könnte, daß das Volk nicht »der Mensch« ist. Wir sahen, wie sie mit der Theologie fertig wurde und klar bewies, daß vor dem Menschen der Gott zusammensinkt; Wir sehen sie nun in derselben Weise mit der Politik ins Reine kommen und zeigen, daß vor dem Menschen die Völker und Nationalitäten fallen: Wir sehen also, wie sie mit Kirche und Staat sich auseinandersetzt, indem sie beide für unmenschlich erklärt, und Wir werden es sehen – denn sie verrät es Uns bereits –, wie sie auch den Beweis zu führen vermag, daß vor dem Menschen die »Masse«, die sie sogar selbst ein »geistiges Wesen« nennt, wertlos erscheint. Wie sollten sich auch vor dem höchsten Geiste die kleineren »geistigen Wesen« halten können! »Der Mensch« wirft die falschen Götzen nieder.
    Was der Kritiker also für jetzt beabsichtigt, das ist die Betrachtung der »Masse«, die er vor »den Menschen« hinstellen wird, um sie von diesem aus zu bekämpfen. »Was ist jetzt der Gegenstand der Kritik?« – »Die Masse, ein geistiges Wesen!« Sie wird der Kritiker »kennen lernen« und finden, daß sie mit dem Menschen in Widerspruch stehe, es wird dartun, daß sie unmenschlich sei, und dieser Beweis wird ihm eben so wohl gelingen, als die früheren, daß das Göttliche und das Nationale, oder das Kirchliche und Staatliche, das Unmenschliche sei.
    Die Masse

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