Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Ego des Mannes wäre von einer solchen Art
Zerbrechlichkeit, daß es vielleicht besser wäre, ihnen nicht zu erzählen, was
man selbst gern möchte. Es könnte so klingen, als ob man sagte, was er da tue,
sei nicht in Ordnung, oder so etwas ähnliches . Ich war
immer der Meinung, daß ich vorsichtig zu sein und nur nichts zu sagen hätte,
was kritisch klingen könnte, denn das könnte den Mann von mir abwenden. Aber
offensichtlich stimmt das gar nicht in der Form .«
Uns scheint, daß das
wesentliche Hindernis gegen die sexuelle Kommunikation in den Frauen selbst
liegt, nicht aber in irgendwelchen momentanen Negativreaktionen ihrer Partner.
Aber gegen diese inneren Widerstände ständig anzugehen, bleibt für manche
Frauen auch weiterhin ein Kampf.
Billy, 43 Jahre alt und seit 26
Jahren verheiratet, meint dazu: »Ich glaube, die Fähigkeit zur Kommunikation
sollte sich auch auf die Sexualität erstrecken, und man sollte in der Lage
sein, Dinge zu sagen wie: >Hei, den Weg, den du da gegangen bist, mag ich
aber nicht.< Wenn ich fähig bin, auszusprechen, daß ich einen bestimmten
Weg, den die Konversation nimmt, nicht mag, muß ich auch in der Lage sein, zu
sagen, wenn irgend etwas, was wir sexuell taten, mir nicht gefiel. Ich weiß
genau, wenn ich darüber sprechen kann, kann ich auch darüber hinaus den Weg
finden dieses Problem zu lösen; was daran liegen mag, daß er meine Gefühle
nicht sehr genau kennt. Wenn ich bereit bin, mich selbst zu öffnen und die
Kommunikation zu riskieren, ist der Geschlechtsverkehr bei uns besser. Aber ich
muß den Prozeß in Gang bringen. Er kann das nicht tun, denn vielleicht weiß er
ja gar nicht, daß etwas nicht in Ordnung ist. Tu ich es aber, kann er darauf
reagieren. Manchmal benötige ich einige Zeit, bis ich mich dazu entschließen
kann. Ich kann es nicht immer auf Anhieb tun. Zuweilen bin ich offener, und
dann klappt alles, aber zu anderen Zeiten bin ich dann wieder total zugeknöpft .«
Frauen machen sich auch Sorgen
über die beste Zeit, zu der sie über Sex reden könnten, und wie sie das Thema
auf einem delikaten Wege anschneiden könnten. Immerhin könnte das Warten auf
die vollkommene Gelegenheit heißen, für immer zu warten; denn die vollkommene
Gelegenheit gibt es nur äußerst selten. Auch unter den günstigsten Umständen ist
es immer noch schwer, ein solches Gespräch zu starten, vor allem wenn man noch
keinerlei Erfahrung damit hat, so daß die ersten paar Minuten für beide Partner
wenig angenehm sind. Man kann es unter Bezugnahme auf ein kürzliches Gespräch
mit einer Freundin oder zu einer Zeit beginnen, in der man sich gerade über die
letzten gemeinsamen Sexerlebnisse unterhält. Man kann darüber sprechen, wenn
man gemeinsam einen Film angeschaut hat, der irgendeinen Bezug darauf hat. Man
kann das Gespräch aber auch in bezug auf ein Buch eröffnen, das man gerade
liest. Man könnte vielleicht sagen; >Ich würde gern mit dir über einige
Dinge reden, die mir gerade im Kopf herumgehen und die mit Sex zu tun haben.
Hast du Lust dazu? Was wäre für dich die beste Zeit für ein solches Gespräch ?« Man muß nicht alles selbst entscheiden wollen. Man muß
nicht allein bestimmen, wo, wann und wie ein solches Gespräch stattfinden muß.
Schließlich handelt es sich um ein partnerschaftliches Problem, mit dem auch
alle beide Betroffenen gemeinsam zu Rande kommen
müssen.
Eine Technik, die einer Frau
geholfen hat, das Gespräch über Sexualität zu eröffnen, bestand darin, zu ihrem
Partner zunächst über Ängste und Verwirrungen zu sprechen, ehe sie auf das
eigentliche Thema einging. Das empfehlen wir auch häufig unseren Klientinnen,
damit ihre Angst von ihrem Partner nicht falsch als Ärger oder Mißbilligung
interpretiert werden kann.
Theresa, 30 Jahre alt,
Lesbierin und Therapeutin, meint dazu: »Ich habe einfach Angst, das ist es, was
ich sagen will. Ich kann vielleicht sagen: >Ich habe Angst, dich das zu
fragen<, oder >ich bin so verwirrt<, oder >ich fürchte, du wirst
nicht wirklich Lust haben, das zu tun<, oder auch, >ich habe Angst, du
findest mich schrecklich, aber ich möchte dich trotzdem etwas fragen<.«
Zum Beispiel habe ich vielen
meiner Klientinnen und Freundinnen vorgeschlagen, gemeinsam zu masturbieren.
Sie haben das als großartig empfunden, aber wenn es dazu käme, daß ich es
selbst tun sollte, das wäre dann eine ganz andere Geschichte. Ich war furchtbar
durcheinander, als ich meine Liebhaberin das erste Mal danach fragte. Ich
glaube,
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