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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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ich sagte ihr: >Ich bin völlig durcheinander, weil ich dich das
fragen möchte, aber...<, und sie replizierte natürlich: >was mich fragen ?< . Und eben weil ich so nervös war, sagte ich ihr:
>Ich möchte meinen Vibrator benutzen und masturbieren .< Sie ging sofort darauf ein und sagte: >Oh, das klingt sehr gut. Ich
wünschte, ich hätte ausreichende Energie, um mitzumachen, leider habe ich sie
nicht .< Es war interessant zu sehen, wie all diese
Belastungen von Schuldgefühlen und Verwirrung langsam von mir abfielen und ich
die Chance ergriff, das Fragen zu lernen.«
    Cleo ist eine 32 Jahre alte
Zeitungsverlegerin. Sie lebt mit ihrem Freund Peter und ihrer siebenjährigen
Tochter zusammen. Sie bediente sich der folgenden Methode, um sich über ihre
sexuellen Vorlieben zu unterhalten:
    »Peter hatte es nicht gern,
wenn man sich über Sex unterhielt. Er meinte, dadurch werde das Mysterium daran
zerstört. Mein Problem bestand aber darin, daß ich nicht wußte, wie ich ihn
erregen konnte. Wenn ich ihn nur streichelte, hatte ich das Gefühl, ich dringe
in sein Innerstes ein. So überwand ich mich schließlich doch und fragte ihn,
was er gern habe, wie er es genieße, wenn ich seinen Penis streichele, und was
er nicht möge. Auch wenn er davor zurückscheute, ich zwang ihn einfach zu
reden. Ich sagte ihm natürlich auch, daß ich Angst hätte, ihn zu berühren, und
so blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als mir mehr von dem zu erzählen, was
er genießen konnte. Er begann auch, mir direkt zu zeigen, wie ich ihn zu
behandeln hätte. Ich bin ganz sicher, daß das das erste Mal in seinem Leben
war, daß er so etwas tat. Das kam alles aus meinem
Bedürfnis, meine eigenen sexuellen Gefühle zu steigern und mich mit ihm
gemeinsam wohlzufühlen. Von da an genoß er erst wirklich den Geschlechtsverkehr
zwischen uns, und ebenso kann ich ihn jetzt mit ihm gemeinsam genießen. Es ist
gerade so, als seien wir nun erst wirklich entspannt miteinander .«
    Die von uns interviewten Frauen
hatten verschiedene Ansichten über die günstigste Zeit, um über Sexualität zu
sprechen. Im allgemeinen stimmten sie aber darin
überein, das Thema so bald wie möglich auf den Tisch zu bringen. Manche hatten
den Eindruck, zu Beginn einer neuen Verbindung sei es leichter, das Gespräch
über sexuelle Dinge zu eröffnen, weil man dann noch sehr große Anziehungskraft
aufeinander habe und sozusagen jung verliebt ineinander sei. Sie betrachteten
eine derartige Diskussion auch als guten Weg, das ständige Gespräch zwischen
den Partnern in Gang zu bringen, das als positive Form der Kommunikation sehr
wohl geeignet sei, die Begründung einer immer enger werdenden Beziehung zu
unterstützen. In Anbetracht fortdauernder Partnerschaft vertraten die Frauen
die Ansicht, das Gespräch über sexuelle Dinge solle in möglichst enger
Verbindung mit den entsprechenden Ereignissen geführt werden, damit
Ressentiments erst gar nicht entstehen könnten.
    Dazu meinte Anna, eine
28jährige Ehefrau:
    »Es ist sehr wichtig, darüber
zu sprechen, wenn man den Geschlechtsakt gerade miteinander gehabt hat und
nicht zu warten, bis die Erinnerung daran verblaßt ist oder man selbst sich so
unglücklich fühlt, daß man daran zu sterben meint. Ich glaube aber, daß das
Gespräch mehr auf positive Erlebnisse aufbauen sollte. So warte ich nicht, bis
ein Problem mir schwere Wunden geschlagen hat, die nur langsam heilen können .«
    Manche, zu denen Rosemary, 36
Jahre alt und geschieden, gehörte, zogen es vor, sich auszusprechen oder
miteinander zu verhandeln, noch ehe es zum Geschlechtsakt kommt:
    »Ich habe seit drei Jahren eine
feste Verbindung mit meinem Freund, und da ist es mir einfach angenehmer, wenn
ich ihm sagen kann, wenn ich Appetit auf Sex habe. Da kann ich ihm etwa sagen:
>Laß uns heute abend mal richtig wilde, leidenschaftliche Liebe machen !< Und er geht sofort darauf ein, denn er hat das gern.
Er ermutigt mich dazu, ihm zu sagen, daß ich heute Sex haben möchte und auch,
wie ich ihn mir wünsche. Manchmal wird er dann sagen: »Heute möchte ich die
passive Rolle spielen«, und ich kann dann vielleicht antworten, >gut, aber
ich möchte heute auch passiv sein<. Und dann müssen wir uns eben einigen,
wer von beiden nun heute die aktive und wer die passive Rolle spielt. Manchmal
habe ich vielleicht auch Appetit auf irgendwelche sexuellen Spezialitäten, und
er will, daß ich ihm das dann offen sage .«
    Andere spürten sehr genau, daß
das Gespräch über den

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